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Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.

01.03.2010

Spatzen auf den Dächern 9
(Best of Comicgate-Tweets KW 04-08)

Aufhebenswerte Tweets der letzten Wochen aus dem Gezwitscher der Comicgate-Redaktion, wo wir das Neueste aus der Welt der Comics und darüberhinaus sammeln.

Zeichenerklärung:
RT = retweet = Zitieren eines anderen Tweets von Nutzer @xyz
Verfasser: TK = Thomas, mof = Marc-Oliver, DW = Daniel, FP = Frauke


KW 04
KW 05
KW 06
KW 07
KW 08
  • Schöne Tipps: Panels that always work. FP RT @BJLG For all my friends making comics?download this genius: http://bit.ly/9wVpFL

  • Sinnlos, aber lustig: Batman & Robin Comic Generator http://bit.ly/9vxa0Y TK

  • US-Tipp der Woche: CAPTAIN SWING AND THE ELECTRICAL PIRATES OF CINDERY ISLAND #1 von Warren Ellis & Raúlo Cacéres: http://bit.ly/b8xPtq mof

  • Die Trennung zw. westl. Comics und Manga zeigt sich auch beim Comic-Salon: Tokyopop wird nicht mehr dabei sein. http://bit.ly/cW9wxr FP

  • Batman schlägt Superman. Zumindest was die Comicauktionen angeht, da liegt der Dunkle Ritter seit heute vorne. DW http://tinyurl.com/yj4hqrf

  • FP RT @laybag: RT @spreeblick: Im neuen "Selbstauslöser" geht's mit Mawil in die Comic-Bibliothek: http://bit.ly/8Xfc7E

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posted by Frauke um 23:12 | Permalink


12.10.2009

Spatzen auf den Dächern 1
(Best of Comicgate-Tweets, KW 41)

Wir sind hier in der Welt am Draht zugegebenermaßen recht faul geworden, seit wir unseren Twitter-Account haben. Viele Neuigkeiten und Links lassen sich so angenehm schnell mal als Gezwitscher hinschreiben, dessen Kürze für ein Blog aber doch etwas unpassend ist (ein Tweet darf maximal 140 Zeichen enthalten).
Der Nachteil ist natürlich, dass auch die wichtigen Sachen als Geschnatter untergehen und keine wirkliche Archivierung erfahren.

Nach einer kleinen Kopfwäsche eines Christian M. vom Verlag R. habe ich mir überlegt, wie man die Unkompliziertheit von Twitter mit der Übersichtlichkeit und Archivfunktion (via Tags) eines Blogs verbinden könnte. Herausgekommen ist die Idee eines "Best Of Tweets" hier in unserem Blog Welt am Draht, das ich erstmal mit einer wöchentlichen Erscheinungsweise anvisiere.
Als zusätzlicher Nutzen gehen auch den Lesern, die unsere Tweets nicht verfolgen, die interessantesten Beiträge nicht verloren. Und man kann die ein oder andere Meldung bei Bedarf ausführlicher kommentieren. Mal schauen, wie's läuft. Eventuell gibt's auch hin und wieder ein paar gute Fremdtweets - wenn ich dran denke.
Die Buchstaben hinter den Tweets sind übrigens genau das, wonach sie aussehen: Initialen (s. unser Impressum). Und RT steht für "retweet", es wird also ein anderer Tweet zitiert.

Denn man tau:

05.10
  • Usagi Yojimbo wird in der dt. Version endlich fortgesetzt: Schwarzer Turm bestätigt Band 3 für Essener Comic Action (22.10). FP

  • "Sehr wenige Leute in der Welt des Comics wissen, was sie tun": Jon J. Muth im Gespräch mit Lida Bach: http://tinyurl.com/ydjn82e mof
    [Anm.: Es geht um Cross Cults M - Eine Stadt sucht einen Mörder]

  • Altmeister und Freigeist Alan Moore gibt ab November ein zweimonatliches Underground-Magazin heraus: http://bit.ly/4BLSNY FP
    [Anm.: Hierbei handelt es sich nicht um ein reines Comicmagazin, sondern wird von Kochrezepten über Gartentipps bis hin zu politischen Kolumnen alles enthalten. Dodgem Logic soll 2,50 £, etwa 2,60 Euro, kosten. Die Ankündigung erschien übrigens auf der Seite von seiner Tochter Leah, selber Autorin, da Moore über keine Website verfügt.]
06.10
  • Sean Philips (Zeichner von u. a. Brubakers Sleeper & Criminal) doch nicht auf der Comic Action in Essen: http://bit.ly/43cNxb FP
07.10
  • "Gelegentlich vermisse ich die Comics": Spiele-Entwickler Joe Madureira im Gespräch: http://tinyurl.com/yc4mkg5 mof

  • Warum Comics kosten, was sie kosten, beschreibt (Ex?)-Zeichner Geier in seinem Blog: http://bit.ly/3VS2zR TK
    [Anm.: Geier ist der Zeichner von u. a. Horst bei Schwarzer Turm.]

  • FP RT @comicforum Kostenlose Online-Workshops der Comicademy für die Mitglieder des Comicforums http://is.gd/44gGi
09.10
  • FP RT @Flausen: Jetzt geht es los mit Panik Elektro 7 : http://bit.ly/cyFgd
    [Anm.: Der bisherige PE-Herausgeber Wittek hatte letztes Jahr seinen Rückzug von dieser Anthologie bekanntgegeben. Die Zeichner Ulf Salzmann (Flausen) und
    Johannes "Jojo" Kretzschmar (Beetlebum) sind seine Nachfolger für diese Ausgabe mit dem Thema Webcomics. Wer mitmachen will, der sollte auf obigen Link klicken! Verleger bleibt Schwarzer Turm.]
10.10
11.10

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posted by Frauke um 19:35 | Permalink


01.12.2008

Die Meldungen II
(News-Bröckchen der letzten Zeit, Teil 2 von 2)

Fumetto gibt Stargast für 2009 bekannt: Passend zum gestrigen Eintrag ist es David Shrigley, der schottische Cartoonist, der das Comicfestival in der Schweiz beehrt. Das Fumetto 2009 findet vom 28.03 bis zum 05.04 in Luzern statt und bietet über die wunderschöne Stadt verteilt 18 Hauptausstellungen.
Das Rahmenprogramm hat seinen Schwerpunkt im Theater. Gezeigt wird u.a. die Operette Der Vogelhändler, deren Bühnenbild der Comickünstler Henning Wagenbreth entworfen hat und die letzten Sonntag Premiere in Luzern feierte. Pressetext zum Vorgehen des Künstlers: "Henning W. arbeitet für diese Produktion mit seinem selber entwickelten autmatischen Illustrationssystem 'Tobot'. Das heißt, dass er verschiedenste Elemente entworfen hat, welche in verschiedensten Varianten ins Bühnenbild integriert sind in dem sie zweidimensional präsent sind, dabei auch wie kleine Animationen funktionieren und als drittes diese auch auf den Kostümen der Figuren wieder auftauchen. Somit ist Comic auf verschiedenste Weise in die Produktion eingebunden, was das Zusammentreffen der Zwei- und Dreidimensionalität (via der realen Darsteller) besonders spannend macht. Als besondere Herausforderung war für Wagenbreth herauszufinden, wie die Zweidimensionalität im Raum funktioniert und dies auch zu entdecken. Als weiteres hat ihm besonders gefallen, wie er über seine Illustrationen die Musik ganz ander entdeckt hat."

Joscha Sauer bei TV Total: Es gibt im deutschen Fernsehen kaum noch Sendungen, bei denen man auftreten kann, um seinen Bekanntheitsgrad in der Gruppe der unter 30-Jährigen zu steigern. Wer von denen die Website Nicht Lustig und die dazugehörigen Cartoonbände tatsächlich noch nicht kennen sollte, der wurde mit dem Cartoonisten Sauer letzten Dienstag bei TV Total bekannt gemacht. Anlass war das Erscheinen des vierten Bandes der Cartoonreihe. Stefan Raab zeigte sich gewohnt unvorbereitet und fiel seinem Gast bei jedem zweiten Satz ins Wort. Für diese Umstände schlug sich Joscha recht tapfer und zeichnete auch noch einen schnellen Cartoon in Übergröße für "Stefan mit f". Den Auftritt kann man sich bei Pro 7 anschauen. Würde mich mal interessieren, was für eine Trafficsteigerung solch ein Auftritt bringt.

Originalzeichnungen von Reinhard Kleist aus Cash, Elvis und Havanna werden vom 06.12 bis 06.01.09 im Komödienhaus, Am Viehmarktplatz, 88400 Biberach ausgestellt. Die Vernissage, bei der Kleist anwesend ist und signiert, beginnt am 05.12 um 20 Uhr (Einführung in die Ausstellung von Dr. Uwe Degreif).
Öffnungszeiten: Mi-Fr: 14-17 Uhr, Sa/So/Feiertage: 11-17 Uhr.
Geschlossen: 24., 25., 31.12 und 01.01.09

Weitere Ausstellung: Jahrhundert der Comics - Die Zeitungs-Strip-Jahre befasst sich bis zum 26.04.09 mit der Geschichte der Zeitungsstrips. Es werden sowohl gedruckte historische Originalexponate als auch Originalzeichnungen von u.a. Lyonel Feininger, Winsor McCay, Rudolph Dirks, George Herriman, George McManus, Chester Gould, Hal Foster, Burne Hogarth, Milton Caniff und Walt Kelly gezeigt. Dazu gibt es einen 256 Seiten umfassenden Katalog (Foto) mit 335 Farbabbildungen für 30,- Euro.
Museum Huelsmann, Kunst + Design, Direktorenvilla, Ravensberger Park 3, 33607 Bielefeld
Öffnungszeiten: Di-Sa: 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr (öffentliche Führungen sonntags 11.30 Uhr, an den Feiertagen erfragen. Für Gruppen auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten).
Im Rahmen der Ausstellung (Kurator: Dr. Alexander Braun) geben Klaus Scherwinski ("Comiczeichnen und Charakterdesign": 17.01 15 Uhr, 26.02 18:30 Uhr für Jugendliche und Erwachsene) und Stefan Mayr ("Cartoon und Darstellungstechnik": 04.02 16 Uhr für Kinder/Eltern, 06. und 27.03 jeweils 17 Uhr für Erwachsene) in der Bibliothek einen Einblick in die Materie.

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posted by Frauke um 23:20 | Permalink


30.11.2008

Die Meldungen I
(News-Bröckchen der letzten Zeit, Teil 1 von 2)

Durch die Nacht mit Miranda July und David Shrigley: Arte zeigt in seiner originellen Dokumentationsreihe "Durch die Nacht mit ..." diesmal das Aufeinandertreffen des britischen Cartoonisten David Shrigley (schräge Sachen auf seiner Website: z.B. Sammlung an Tattoos mit seinen Motiven) mit der amerikanischen Filmemacherin, Schriftstellerin und Künstlerin Miranda July. Die Begegnung in Paris zur Fashion Week wird am 04.12 ab 00:05 Uhr auf Arte ausgestrahlt. Pressetext: "David Shrigleys Markenzeichnen sind seine absurd-düsteren Cartoons. Darauf sind auch Bands wie Blur, Franz Ferdinand und Hot Chip aufmerksam geworden und beauftragten Shrigley für Musikvideos oder vertonten seine Cartoons. Eine spielerische Begegnung zweier Ausnahmekünstler, die zwischen einsamer Tüftelei und schonungsloser Selbstdarstellung schwanken - und dabei unheimlich charmant sind." Falls alles läuft wie gedacht, so kann man die Sendung nach der Ausstrahlung eine Woche lang im Stream auf arte+7 anschauen.
Diese Filmreihe ist generell hochinteressant, z.B. trifft H.P. Baxxter auf Heinz Strunk, Rosa von Praunheim auf Todd Verow, Billy Corgan auf Uli Jon Roth, Bastian Pastewka auf Frank Plasberg, Judith Holofernes auf Lewis Trondheim und vieles, vieles mehr.

Stray Bullets wechselt wieder den Verlag:
Die Ehapa Comic Collection hat in ihrem Sommerprogramm 2009 für den August den ersten Band einer Hardcoverausgabe von Stray Bullets angekündigt (224 Seiten, s/w, 29,95 Euro) - der dritte Anlauf für diese hochgelobte Comicserie von David Lapham, nach Ehapa/Feest und Schwarzer Turm. Allerdings ist Stray Bullets noch unvollendet, da Lapham aus finanziellen Gründen anderen Projekten momentan den Vorzug geben muss.
Ebenfalls im Sommerprogramm zu finden: mehrere neue abgeschlossene "all in one"-Comics (Herr der Finsternis im Mai, Tanatos im Juli, Die schwarze Trilogie im August und Auf der Suche nach dem Einhorn im September). Bei diesen Komplett-Ausgaben läuft man wenigstens nicht Gefahr, dass Nachfolgebände nicht mehr erscheinen werden, wie es Ehapa in der Vergangenheit leider des öfteren vorgeführt hat (man denke z.B. an die engagierte Eigenproduktion Die Wellenläufer, deren sechs geplante Ausgaben nach zwei Bänden inkl. einer Formatumstellung eingestellt wurde).
Derweil hat man im Ehapa-Forum, das eigentlich höchstpersönlich vom Chef mitbetreut wird, bis März 2009 erstmal etwas weniger Kontakt zum Verlag: Georg Tempel hat eine Auszeit wegen Elternzeit genommen.

Noch ein Verlagswechsel: Blankets wurde von Carlsen Comics für August 2009 als "überarbeitete Neuedition in gehobener Hardcover-Ausstattung und Handlettering" angekündigt. Die erste Ausgabe des renommierten Comics von Craig Thompson (Comic des Jahres 2005) erschien bei Speed Comics (Verlag Thomas Tilsner), der mittlerweile nicht mehr existiert.

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posted by Frauke um 23:34 | Permalink


29.02.2008

Comic-Film-News
(Neues zu kommenden Comicverfilmungen)

Hier eine Sonderausgabe unserer Rubrik "Die Meldungen", die sich ausschließlich mit aktuellen News zu Comicverfilmungen befasst.

Fox verklagt Warner wegen Watchmen: Seit einigen Monaten laufen bereits die Dreharbeiten für die Verfilmung von Alan Moores Watchmen unter der Regie von Zack Snyder (300). Nachdem Filmrechte und Drehbücher jahrelang ihre Runden in Hollywoods "Production Hell" gedreht haben, nimmt der Film konkrete Formen an. Die Produktionsfirma Warner Brothers allerdings hat ein Jahr vor dem geplanten Kinostart eine dicke Klage am Hals. Das Konkurrenz-Studio 20th Century Fox verklagt Warner und behauptet, die kompletten Filmrechte gehörten Fox. "Guten Morgen", möchte man da rufen, schließlich ist längst bekannt, dass die Dreharbeiten laufen. Dass die Watchmen letztendlich ins Kino kommen, wird Warner vermutlich nicht verhindern können. Schade eigentlich, denn die bisherigen Versuche Hollywoods, Alan Moores Comics zu adaptieren, waren nicht gerade überzeugend. Mehr dazu bei Spiegel Online und beim Hollywood Reporter.

Akira-Realverfilmung als Zweiteiler: Katsuhiro Otomos Manga Akira, den er selbst bereits als Regisseur in einer feinen Anime-Version fürs Kino umgesetzt hat, wird es bald auch als Realfilm geben, produziert von Warner Bros. Geplant ist, die komplette, sechsbändige Mangareihe in Form von zwei Filmen umzusetzen. Als Regisseur hat man Ruairi Robinson verpflichtet, der noch keinen Langfilm gedreht, aber bereits eine Oscar-Nominierung für den Kurzfilm Fifty Percent Grey bekommen hat.

David Fincher als Regisseur von Black Hole? Noch in einem frühen Stadium steckt das Projekt, Charles Burns' düsteres Adoleszenzdrama Black Hole zu verfilmen. Variety berichtet, dass David Fincher (Seven, Fight Club, Zodiac) als Regisseur an Bord sei, was zweifellos eine schöne und passende Paarung wäre. Ebenso erfreulich aus der Sicht von Comiclesern: Am Drehbuch arbeitet Neil Gaiman, zusammen mit Roger Avary. Mit einem fertigen Film ist aber nicht vor 2010 zu rechnen.

The Boys als Film? Das Studio Columbia Pictures hat sich die Filmrechte an The Boys von Garth Ennis und Darick Robertson gesichert. Solche Rechtedeals sind im Filmbusiness freilich gang und gäbe -- ob und wann es tatsächlich eine Verfilmung geben wird, ist noch völlig offen.

Die Schlümpfe als 3D-Animation: Konkreter sieht es da schon für die Schlümpfe aus. Paramount produziert einen aufwendigen Kinofilm als computergenerierte 3D-Animation. Bei Coming Soon kann man einen ersten Blick auf den Bildschirm der Animateure werfen.

Phoo Action im BBC-Fernsehen: Hierzulande kaum bekannt ist der Comic Get The Freebies von Jamie Hewlett, dem Schöpfer von Tank Girl und Mit-Erschaffer der virtuellen Popband Gorillaz. Get The Freebies lief 1996/97 als Fortsetzungscomic in der britischen Zeitschrift The Face und wurde von der BBC als einstündiger Pilotfilm namens Phoo Action für eine potentielle TV-Serie umgesetzt und am 12. Februar gesendet. Das Ergebnis war wohl zufriedenstellend, denn jetzt soll eine sechsteilige Serie daraus werden. Das Setting klingt angenehm durchgeknallt: Im Jahr 2012 kämpfen in London der Kung-Fu-Polizist Terry Phoo und das Teenager-Mädel Whitey Action, Tochter des Polizeichefs, gegen eine Gang krimineller Mutanten, die Freebies.

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posted by Thomas um 12:58 | Permalink


16.02.2008

Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)

Steve Gerber ist tot: Am vergangenen Sonntag starb der amerikanische Comicautor Steve Gerber in Las Vegas an den Folgen einer Lungenfibrose. Schon vor einigen Wochen musste Gerber deswegen ins Krankenhaus, wo er auf eine Lungentransplantation wartete und in seinem Weblog freimütig über sein Leiden berichtete. Gerbers Hauptwerk entstand in den 70er Jahren, schwerpunktmäßig für Marvel. Seine wohl bekannteste Comicfigur ist Howard the Duck (eine Comicgate-Rezension von Björn zum "Essential"-Sammelband findet man hier). Gerber war stets ein eifriger Kämpfer für die Rechte von Zeichnern und Autoren und stritt jahrelang mit Marvel um Urheberrechtsfragen. Bis zuletzt war Gerber noch als Autor tätig, er arbeitete für DC an einer Doctor-Fate-Serie. Mehr über Steve Gerber in einem Nachruf von Tom Spurgeon.

Ausstellung "Kopfkino": Im Kunsthaus Dresden läuft seit kurzem eine interessante Ausstellung mit jungen Comiczeichnern, die sich in den letzten Jahren mit innovativen und anspruchsvollen Comics einen Namen gemacht haben. "Kopfkino" zeigt noch bis 20. April 2008 Werke von David B., Marjane Satrapi, Arne Bellstorf, Gipi, Sascha Hommer, Line Hoven, Mawil und einigen anderen. Infos zur Ausstellung und zum Begleitprogramm (Vorträge und Filme) auf kunsthausdresden.de, die Frankfurter Rundschau war bereits dort.

Holocaust-Comic Die Suche: Drei Jahre nach dem Comic Die Entdeckung (wir berichteten) beauftragte die Anne-Frank-Stiftung den niederländischen Zeichner Eric Heuvel erneut mit einem Comic zur Holocaust-Thematik. Bei Heuvel, dessen Stil stark an Hergé erinnert, sieht Hitler tatsächlich aus wie ein Schurke aus einem Tim-und-Struppi-Comic. Die Suche soll aber keine Abenteuerstory sein, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Die aus dem holländischen übersetzte deutsche Version wird von der Stiftung zur Zeit an einigen Schulen im Unterrichtseinsatz getestet und soll später für jedermann erhältlich sein. Eine Kostprobe aus dem Comic gibt's, ääh, bei bild.de.

Neues von Isabel Kreitz: Carlsen macht doch noch Eigenproduktionen! Im März erscheint dort eine neue Graphic Novel von Isabel Kreitz, die man schon fast eine Grand Dame des deutschen Comics nennen könnte. Die Sache mit Sorge ist ein politisch-historisch-biographischer Mix: Das Buch erzählt von dem deutschen Journalisten Richard Sorge, der während des Zweiten Weltkriegs an der deutschen Botschaft in Tokio für die Sowjetunion spioniert hat.
Nebenbei scheint man beim Carlsen Verlag inzwischen auch das Internet verstanden zu haben: Der Verlagsbereich "Graphic Novel" bekommt eine eigene Website spendiert, auf der man den Start von Die Sache mit Sorge ausgiebig mit Leseprobe, Interview und Hintergrundinfos begleitet.

Virgin Comics bei Panini: Es war nur eine Frage der Zeit, bis der britische Unternehmer Richard Branson nach Schallplatten, Flugreisen und Cola irgendwann auch mal Comics anbieten würde. 2006 gründete er Virgin Comics, ein Joint Venture mit dem indischen Verlag Gotham Entertainment. Die Virgin-Titel, die in Indien produziert werden, greifen zum Teil Themen aus der indischen Mythologie auf, die dann als populäre Fantasy-Stoffe verpackt werden. Virgin konnte aber auch einige große Namen aus der Filmbranche verpflichten, deren Ideen als Comics umgesetzt werden, u.a. die Regisseure Guy Ritchie (Bube, Dame, König GrAs) und John Woo (The Killer, Face/Off).
Panini Comics bringt in Kürze die ersten Virgin-Comics auch auf deutsch auf den Markt. Im März erscheint Guy Ritchie's Gamekeeper, geschrieben von Andy Diggle (The Losers), im April folgt John Woo's 7 Brothers, geschrieben von Garth Ennis (Preacher). Mehr Infos zu Virgin Comics und eine Leseprobe gibt's in der aktuellen Panini-Vorschau #18 (PDF-Download).

Erste Infos zum Comic-Salon: Der Comic-Salon Erlangen, alle zwei Jahre die größte Comic-Veranstaltung in Deutschland, wirft seine Schatten voraus. Auf der Salon-Website wurden küzlich erste Infos zum diesjährigen Programm bekanntgegeben: Freuen darf man sich z.B. auf eine Ausstellung mit Werken von Hendrik Dorgathen, auf einen China-Schwerpunkt, auf das deutsch-französische Zeichnerinnen-Projekt Pommes d'Amour und auf die Wilhelm-Busch-Hommage deutscher Comic-Zeichner, die schon in Hannover zu sehen war.

Luc Besson sichert sich Adele-Filmrechte: Die Albenserie Aventures Extraordinaires d'Adèle Blanc-Sec (Adeles ungewöhnliche Abenteuer) von Jacques Tardi gilt mittlerweile als ein Klassiker. Jetzt hat der Casterman-Verlag die Filmrechte verkauft - an EuropaCorp, die Produktionsfirma von Luc Besson (Das fünfte Element, Leon - Der Profi). Geplant sind vorerst drei Filme, der erste soll 2009 ins Kino kommen.

Bill Gaines' Leben wird verfilmt: Ein Comic-Verleger wird von Hollywood mit einem Biopic geehrt. John Landis (Blues Brothers) wird das Leben von Bill Gaines verfilmen, dem Verleger von EC Comics und Erfinder des MAD Magazine. Gaines war einer der Hauptgegner von Fredric Wertham, der mit seinem Buch Seduction of the Innocent die Comics zu dem machte, was heute "Killerspiele" sind, was letztlich zur Einführung der Selbstzensur namens Comic Code führte. Der Arbeitstitel des Films lautet Ghoulishly Yours, William M. Gaines. (Quelle: /film)

Dreifaltigkeit bei DC Comics: Nach dem recht überraschenden Erfolg der Serie 52 bleibt DC Comics weiterhin dem Prinzip der wöchentlichen Serie treu. Auf den 52-Nachfolger Countdown to Final Crisis, der im April endet, folgt ab Juni die nächste "Weekly": Diese nennt sich Trinity und vereint die drei prominentesten Superhelden des DC-Universums: Batman, Superman und Wonder Woman. Als Hauptautor der Serie hat man Kurt Busiek verpflichtet, gezeichnet werden die Hefte u.a. von Mark Bagley, der eben erst vom Konkurrenten Marvel abgeworben wurde und als sehr schneller Zeichner gilt. In jedem Heft soll es auf 12 Seiten eine fortlaufende Geschichte von Busiek und Bagley geben, dazu gibt es Kurzgeschichten von wechselnden Autoren als Backups.

Neue Website von Fantagraphics: Falls irgendein Comicverlag demnächst einen Relaunch plant, er möge sich bitte die neue Fantagraphics-Website zum Vorbild nehmen. Mit Online-Comics, Leseproben, Blogs, Interviews, RSS-Feeds und natürlich einem Shop bietet die Seite praktisch alles, was man von einem Comic-Verlag erwartet. Toll!

Noch mehr Bestenlisten: Wer immer noch nicht genug von Jahresbestenlisten hat, findet beim Comics Reporter eine umfangreiche Linkliste, die für ausreichend Lesestoff sorgen sollte.

Lesetipp der Woche: Die bereits weiter oben erwähnte Geschichte um Fredric Wertham und dessen Kampf gegen die Unmoral in den Comics wird in einem neuen Buch beschrieben: The 10-Cent Plague. The Great Comic-Book Scare and How It Changed America von David Hajdu beschreibt die Vorgänge, die in den 50er Jahren die amerikanische Comiclandschaft für immer veränderten. Einen Vorab-Auszug aus dem Buch, das im März erscheint, kann man bei bookforum.com lesen.

Lesetipp II: Kaum eine Comic-Künstlerin wurde in den letzten Monaten öfter interviewt als Marjane Satrapi. Rund um die Verfilmung ihrer Graphic Novel Persepolis erschienen Interviews in allen möglichen Medien. Ein besonders schönes stammt von Mike Russell, der es in Comicform festgehalten hat: The Persepolis Mission Statement.

Lesetipp III: Webcomics sind sicherlich nichts neues mehr, aber dass ein etablierter Autor bei einem etablierten Verlag eine neue Serie in Form eines kostenlosen Webcomics startet, hat man noch nicht gesehen. Warren Ellis, der ja immer gerne neues ausprobiert, startete diese Woche zusammen mit dem Verlag Avatar Press die neue Serie Freakangels, gezeichnet von Newcomer Paul Duffield, dessen Bilder an den Stil von Josh Middleton erinnern. Die Serie spielt im London der Zukunft, das nach einer Flutkatastrophe unter Wasser steht. Jede Woche soll es sechs neue Seiten geben. Das Seitenformat des Comics ist das einer klassischen Papier-Seite, es ist also damit zu rechnen, dass Freakangels früher oder später auch gedruckt erscheinen wird.

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posted by Thomas um 17:49 | Permalink


28.01.2008

Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)

Die Preise von Angoulême: Am vergangenen Wochenende wurden im französischen Angoulême wieder die wohl wichtigsten europäischen Comicpreise vergeben. Die "Fauve d'Or" für den besten Comic des letzten Jahres ging an den Australier Shaun Tan für seine wortlose Graphic Novel The Arrival, die eine Einwanderergeschichte erzählt, und zwar in einem filigranen, wirklich beeindruckenden Zeichenstil.
Außerdem wurden fünf Comics aus einer größeren Vorauswahl als "Essentiels" ausgezeichnet: Exit Wounds von Rutu Modan, Ma maman est en Amérique, elle a rencontré Buffalo Bill von Jean Regnaud und Emile Bravo, La Marie en plastique von Pascal Rabate und David Prudhomme, R.G. von Frédéric Peeters und Pierre Dragon sowie Trois Ombres von Cyril Pedrosa, das bald auf deutsch bei Reprodukt erscheint.
Der "Grand Prix", der einer Art Preis fürs Lebenswerk gleichkommt, ging diesmal an Philippe Dupuy und Charles Berberian, die Schöpfer von Monsieur Jean. Die beiden übernehmen damit als Präsidenten den Vorsitz für das Festival im kommenden Jahr. Eine vollständige Liste aller Preise (es gab noch mehr) findet man auf der Festival-Website.

Ausstellung "Comics made in Germany" in Frankfurt: In der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main wurde letzte Woche eine große Ausstellung mit dem Titel "Comics made in Germany - 60 Jahre Comics aus Deutschland" eröffnet. Ausgerichtet von der DNB und dem Institut für Jugendbuchforschung der Uni Frankfurt, zeigt sie die Entwicklung des deutschen Comics von der Nachkriegszeit bis heute. Zu der Ausstellung, die (bei freiem Eintritt!) bis zum 24. Mai läuft, gibt es auch einen illustrierten Begleitband, zudem finden ein paar Vorträge und Podiumsdiskussionen statt. Mehr Infos hier.

Andreas Alt zieht sich von PLOP zurück: Das wohl langlebigste deutsche Comic-Fanzine PLOP (erstmals erschienen 1981), das seit 1986 von Andreas Alt in Eigenarbeit herausgegeben wurde, und stets eine Plattform für Nachwuchskünstler war, muss künftig ohne ihn auskommen. Nach einer überstandenen Krankheit zieht sich dieser aus dem Projekt zurück. Nachdem Andreas dies im Forum von Kim Schmidts Comiczeichenkurs bekannt gegeben hatte, meldete sich schnell ein Interessent, der PLOP weiterführen möchte. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein, denn Alts Nachfolger Melchior Condoi ist gerade mal 13 Jahre alt. Motiviert ist er jedenfalls: eine rudimentäre Webpräsenz besteht bereits. Und was das Alter angeht: Die Gründerin von PLOP, Heike Anacker, war damals auch erst 17.

Lässt DC Batman sterben? Noch sind es Spekulationen, aber möglicherweise könnte Batman nach Captain America der nächste Superheld werden, der in den Comics seinen Tod findet. Durchgesickert ist bisher wenig mehr als der Titel einer Storyline namens Batman R.I.P., die von Autor Grant Morrison geschrieben wird. Hitzige Diskussionen in der Gerüchteküche der diversen Onlineforen sind damit garantiert, und den Verkaufszahlen wird es gewiss nicht schaden. Ob DC wirklich Batman, bzw. dessen Alter Ego Bruce Wayne tötet, oder ob alles nur geschickter Marketing-Hype ist, wird man noch sehen. Mehr dazu in einem Artikel von Stefan Pannor bei Spiegel Online.

Marvel und Soleil schließen Partnerschaft: Comics aus dem französischen Verlag Soleil werden in den USA demnächst vom Platzhirsch Marvel veröffentlicht. Unter den ersten Titeln sind Sky Doll, Universal War One, Samurai und Le Fleau Des Dieux (Die Geißel der Götter), die alle auch auf deutsch erhältlich sind. Ob auch Soleils Flaggschiff Lanfeust und deren Spin-Offs Teil des Deals sind, wurde nicht bekannt. In welchem Format Marvel diese Comics veröffentlichen wird, weiß man ebenfalls noch nicht (das in Frankreich übliche Albenformat ist in den Staaten eher ungebräuchlich). Die Pressemeldung gibt's bei Comic Book Resources.

Streit um kostenlose Online-Promotion: Der US-Verlag Boom! Studios hat mit einer Marketing-Aktion die Comichändler gegen sich aufgebracht. Boom! veröffentlichte die komplette erste Ausgabe der neuen Serie North Wind kostenlos online bei MySpace Comic Books. Dies ist zwar inzwischen eine gängige Promotion-Praxis (für etliche Serien z.B. von Vertigo oder Image Comics ist die #1 kostenlos im Web verfügbar), bei North Wind jedoch erfolgte die Online-Veröffentlichung zeitgleich mit dem Verkaufsstart der Hefte. Dies ärgerte viele Comichändler, die sich vom Verlag um ihr Geschäft gebracht sehen. Im Forum der Händlervereinigung CBIA (Comic Book Industry Alliance) gab es zahlreiche Beschwerden. Der Effekt, den die Aktion (und natürlich die Berichterstattung darüber) letztlich hatte: binnen weniger Tage war das Heft ausverkauft, der Verlag muss eine neue Auflage drucken.

Justice-League-Film liegt auf Eis: Sieht man mal von Batman ab, wo die Trailer zum kommenden Film The Dark Knight sehr vielversprechend aussehen, hat DC zur Zeit wenig Glück mit Leinwandadaptionen seiner Superhelden. Superman Returns war irre teuer, aber insgesamt enttäuschend, das Wonder-Woman-Projekt wurde abgeblasen und jetzt wurde auch der geplante Justice-League-Film auf Eis gelegt. Die Schauspieler, die man für den Film gecastet hatte, wurden informiert, dass der Film erstmal nicht gedreht werde. Neben finanziellen Gründen ist auch der Streik der Drehbuchautoren daran Schuld, denn das Skript zum Film hätte noch einer Überarbeitung bedurft. Warner Bros. will den Film zwar weiterhin machen, vor dem Jahr 2010 ist aber nicht mit einem Kinostart zu rechnen.

Tokyopop legt DVD-Programm still: Der Verlag Tokyopop, der in den letzten Jahren nicht nur Manga, sondern auch Anime-Serien auf DVD veröffentlicht hat, zieht sich aus diesem Markt zurück. Zwar sollen Serien, die noch nicht abgeschlossen sind, weitergeführt werden, neue Serien werden jedoch vorerst nicht gestartet. Der Verlag begründet diesen Schritt vor allem damit, dass die Verkaufszahlen trotz der "rasant weiter ansteigenden Zahlen illegaler Downloads" sinken. "Die DVD", so Tokyopop, "erscheint in diesem Zusammenhang aber nur noch bedingt als das Trägermedium der Zukunft." Man wolle jetzt über alternative Vertriebsmodelle für Anime im deutschen Markt nachdenken.

Lesetipp der Woche: Seit jeher haben Comics mit einem Minderwertigkeitskomplex zu kämpfen, der auch in der Begrifflichkeit liegt. Schließlich müssen Comics keineswegs komisch sein. Eckart Sackmann behandelt dieses Problem in seinem Aufsatz "Comics sind nicht nur komisch. Zur Benennung und Definition", der in dem von ihm herausgegeben Jahrbuch Deutsche Comicforschung 2008 zu finden ist und den es online komplett als PDF zu lesen gibt.

Hörtipp der Woche: Deutschlandradio Kultur beschäftigte sich letzte Woche ausgiebig mit dem Thema Comic. In der Sendung Bücher für junge Leser war FAZ-Redakteur und Comic-Experte Andreas Platthaus zu Gast, und Zeichner Reinhard Kleist wurde porträtiert . Anders als der Titel andeutet, ging es in der Sendung weniger um Comics für Kinder, sondern vor allem um anspruchsvolle Graphic Novels. Die knapp halbstündige Sendung gibt es im Netz zum Download als MP3.

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posted by Thomas um 21:34 | Permalink


13.01.2008

Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)

Deutscher Jugendliteraturpreis für Mutter hat Krebs: Die Preisvergabe war schon im Oktober, aber leider haben wir es erst jetzt mitbekommen. In der Kategorie "Sachbuch" ging der renommierte Deutsche Jugendliteraturpreis im Jahr 2007 erstmals an einen Comic: Mutter hat Krebs von Brian Fies (Knesebeck Verlag). Hier geht's zur Jurybegründung und hier zur Comicgate-Besprechung.

Storm-Gesamtausgabe bei Splitter: Mit der holländischen SF/Fantasy-Serie Storm schuf Zeichner Don Lawrence zusammen mit Martin Lodewijk und anderen Autoren in den 70er und 80er Jahren einen weltweiten Comic-Erfolg, der vielen Lesern bis heute als Klassiker gilt. Eine Gesamtausgabe der Serie war bei Ehapa fest eingeplant, zusätzlich sollte ein neu produziertes Album (Band 23) bei Salleck erscheinen. Im Oktober platzte jedoch diese Vereinbarung zwischen dem holländischen Lizenzgeber und den beiden deutschen Verlagen. Die Holländer planten zunächst, eine deutschsprachige Storm-Gesamtedition auf eigene Faust herauszubringen, entschieden sich jedoch inzwischen wieder anders. Nun ist es der Splitter-Verlag, der die Rechte bekommen hat. Im Mai 2008 erscheinen dort parallel der neue Band 23 und der erste Band der "Collectors Edition", in der alle Bände in besonders hoher Qualität und mit üppiger Ausstattung nochmal neu aufgelegt werden sollen.

Splitter-Programm Sommer 2008: Ebenfalls in einer "Collectors Edition" bringt Splitter eine Neuauflage der Meta-Barone von Jodorowsky und Gimenez. Neben diesen eher auf Sammler und Nostalgiker zielenden Serien bringt Splitter aber weiterhin auch viel neues Material aus Frankobelgien nach Deutschland. Das neue Sommerprogramm liegt jetzt vor. Splitter steigert seinen Output und bringt künftig vier Titel pro Monat (einer mehr als bisher). Unter den Neustarts sind u.a. Alex Alices (Das dritte Testament) Adaption der deutschen Heldensage um Siegfried, eine neue Jodorowsky-Reihe namens Juan Solo und einige weitere Serien aus dem Science-Fiction- oder Fantasy-Bereich. Außerdem bringt Splitter die vor ein paar Jahren bei Speed nur in Teilen erschienene Reihe Unter Knochen neu heraus.

2007er-Bilanz für Frankreich: Der französische Comic-Kritikerverband ACBD hat wieder eine ausführliche Jahresbilanz vorgelegt. In der Bilan 2007 findet man (natürlich in französischer Sprache) reichlich Zahlen und Fakten zum Comicmarkt im Nachbarland. Demnach sind dort im letzten Jahr 4.313 Titel erschienen, davon 3.312 echte Novitäten. 1.357 Comic-Autoren können von ihrer Tätigkeit leben.

Kurzfilm von Flix: Flix (Held, Sag was) hat sich kürzlich daran versucht, einen seiner Comics als Film umzusetzen. Mädchenexperte heißt das Ergebnis, ein charmanter kleiner Kurzfilm, den man auf YouTube ansehen kann. Oder direkt hier:


Spider-Man nicht mehr verheiratet: Für große Aufregung unter den amerikanischen Superhelden-Fans sorgte die jüngste Ausgabe von Amazing Spider-Man. Zum Abschluss der Storyline "One More Day" schließt Spidey einen Vertrag mit dem Teufel (im Marvel-Universum eine Figur namens Mephisto). Dieser rettet das Leben der im sterben liegenden Tante May, dafür muss Spider-Man im Austausch seine Ehe mit Mary Jane Watson aufgeben. Alles, was die beiden seit der Hochzeit erlebt haben, ist nie passiert. Marvel drückt also auf den "Reboot"-Knopf (in Comickreisen spricht man von Retconning), um in Zukunft wieder frische, neue Geschichten mit einem Spider-Man erzählen zu können, der ein ungebundener Junggeselle ohne die Verantwortung eines Ehemanns ist. Für die Fortführung von Amazing Spider-Man (ab 2008 dreimal pro Monat) verfolgt Marvel eine "Back to Basics"-Strategie. Die Entscheidung von Marvel sorgte erwartungsgemäß für ein überwiegend negatives Echo der Fans, nicht nur wegen der Tatsache an sich, sondern auch wegen der Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wurde. Autor J.Michael Straczynski, für den "One More Day" den Abschluss seiner sechsjährigen Ära als Spider-Man-Autor darstellt, distanzierte sich öffentlich von der endgültigen Fassung der Geschichte. Diese sei nicht in seinem Sinne, um ein Haar hätte er seinen Namen aus dem Heft tilgen lassen. Letztlich ist diese Geschichte ein schönes Lehrstück über die Probleme von Continuity in Comic-Universen und über das Phänomen, das Superhelden, anders als z.B. die Simpsons, zwar altern und sich entwickeln, aber nicht zu alt und reif werden sollen. Mehr Infos dazu in Artikeln der Welt und bei Telepolis.

Dave Sim ist zurück: Nach dem Ende seiner über 300 Hefte laufenden, selbst publizierten Serie Cerebus hat Dave Sim erstmal eine kreative Pause eingelegt. Nun kündigt er ein neues Werk an. Und damit hat der für seine frauenfeindlichen Tendenzen umstrittene Autor und Zeichner eine faustdicke Überraschung gelandet. Der neue Comic nennt sich Glamourpuss und spielt, wenn ich die eigenartigen Promoseiten richtig interpretiere, in der Modewelt. Zeichnerisch will sich Sim an klassischen Vorbildern wie Hal Foster, Al Williamson, und Neal Adams orientieren. In einem Interview auf icv2.com antwortet er auf die Frage, wer das Zielpubikum für Glamourpuss sei: "Ich. Comics zu schreiben und zu zeichnen ist so zeitaufwendig (ein voller Tag für etwa fünf Sekunden Unterhaltung), das es das einzig vernünftige ist, etwas zu machen, was dich hundertprozentig interessiert."

Die Sprechblase geht weiter: Das Magazin Die Sprechblase, das sich auf "klassische Comics" und Sammlerthemen konzentriert und bisher im Norbert Hethke Verlag erschienen war, wird nach Hethkes Tod im vergangenen Jahr künftig unter der Regie des Österreichers Gerhard Förster veröffentlicht. In der Ankündigung des ersten Heftes (Nr. 211) verspricht Förster mehr Seiten, eine höhere Qualität der Artikel und durchgehend farbigen Druck. Der Preis wird dafür auf 8,90 ? angehoben. Titelthema der ersten Ausgabe ist die Rennfahrerserie Michel Vaillant.

Schwarwel vs. Wilhelm Busch, Schwarwel vs. Richard Wagner: Letzte Woche war der hundertste Todestag von Wilhelm Busch, einem der Vorväter der Comics. Zahlreiche Zeitungsartikel, Ausstellungen und Buchprojekte waren die Folge. Aus Comic-Perspektive am interessantesten ist sicher das Ausstellungs- und Buchprojekt Wilhelm Busch und die Folgen (CG-Rezension hier). Aber auch anderswo setzt man sich mit Busch auseinander: In der Leipziger Moritzbastei läuft zur Zeit die Ausstellung "Böse Buben", eine Hommage an Busch, an der u.a. Comiczeichner Schwarwel (Schweinevogel) beteiligt ist. Kurz darauf folgt an gleicher Stelle die Ausstellung "Wagner für Doofe", in der Schwarwel und Christian von Aster gemeinsam "das Phänomen Richard Wagner erklären" wollen.

Lesetipp der Woche: "Warum ich meinen Job als Manga-Redakteurin gekündigt habe" -- unter diesem Titel veröffentlichte eine Japanerin auf ihrem Blog Einblicke in ihren ehemaligen Beruf als Redakteurin bei einem Manga-Verlag und erzählte, wie sie erkennen musste, dass es nicht immer nur Spaß macht, sein Hobby zum Beruf zu machen. Die englische Übersetzung dieser Artikel gibt es in fünf Teilen auf der Website ComiPress.

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22.12.2007

Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)

Jahresbestenlisten 2007: Alle Jahre wieder - am Ende des Jahres gibt es allerorten Listen, Listen, Listen. Die besten Filme, die schönsten Songs, die schlimmsten Verbrechen des Jahres. Natürlich gibt es auch zahlreiche Comic-Bestenlisten. Bezogen auf den deutschen Markt haben wir in dieser Form nichts gefunden, aber die Abstimmungslisten für den Comic des Jahres dürften einen guten Überblick geben (hier fehlen allerdings noch die letzten vier Monate des Jahres. Demnach ist Jiro Taniguchis Vertraute Fremde bislang der Kritikerliebling des Jahres.
Amerikanische Magazine und Websites bieten Jahreslisten sonder Zahl. Einen guten Überblick bieten Publisher's Weekly und die ultimative Listensammlung Fimoculous. Zu den großen Favoriten, die immer wieder auftauchen, zählen u.a. Exit Wounds von Rutu Modan, Shortcomings von Adrian Tomine und The Perry Bible Fellowship von Nicolas Gurewitch, aber auch Mainstream-Material wie Grant Morrisons All Star Superman und Joss Whedon's Buffy the Vampire Slayer, Season 8.

Die Nominierten für Angoulême: Was den französischen Markt angeht, liefert die offizielle Nominierungsliste des Festivals von Angoulême den besten Überblick. Die Sélection Officielle besteht aus 50 empfehlenswerten Neuerscheinungen des fast vergangenen Jahres (u.a. ist auch Ralf König mit Djinn Djinn vertreten). Außerdem wurden Neuausgaben von Klassikern für den Prix du Patrimoine nominiert und die Sélection Jeunesse stellt 21 Comics für junge Leser vor.

Ein Grammy für Craig Thompson? Craig Thompson, der mit seiner Graphic Novel Blankets schon diverse Preise abräumen durfte, ist für einen Grammy, den großen Preis der US-Musikindustrie nominiert. Der Grund dafür ist ein großartiges CD-Cover, das er für die Band Menomena designt und gezeichnet hat. Auf der Website Oregon Live gibt es ein kurzes Interview mit Thompson zu seiner Nominierung.

graphic-novel.info: Reprodukt, Edition Moderne und Avant-Verlag, drei Verlage, die sich vor allem an erwachsene, anspruchsvolle Leser richten, präsentieren sich seit kurzem auf dem gemeinsamen Webauftritt graphic-novel.info. Dort werden die Novitäten der Verlage vorgestellt und es gibt Neuigkeiten und Veranstaltungshinweise. Man richtet sich an Buchhändler und interessierte Leser und verfolgt das Ziel, mit guten Comics "auch außerhalb der Comicläden und der Comicecken im Buchhandel" verstärkt wahrgenommen zu werden. Die Website ersetzt jedoch nicht die einzelnen Verlags-Homepages, auch einen gemeinsamen Shop gibt es nicht.

Cross Cult startet "Certified Dealer"-Programm: Der Verlag Cross Cult bietet Comicfachgeschäften an, ab Januar zum "Certified Dealer" zu erklären. Händler, die sich verpflichten, von jeder Cross-Cult-Neuerscheinung mindestens sechs Exemplare abzunehmen und dazu die komplette Backlist vorrätig zu halten, dürfen sich ein Siegel an die Ladentür kleben, bekommen vom Verlag exklusive Poster und anderes Werbematerial und werden auf der Verlagshomepage gelistet. Weitere Infos hier.

Comics im FTD-Jahresrückblick: In der Ausgabe vom 21. Dezember wiederholte die Financial Times Deutschland eine Aktion, die es im letzten Jahr zum ersten Mal gab. Abermals steuerten einige Comickünstler exklusive Beiträge zu einem Jahresrückblick bei. In diesem Jahr sind vertreten: Ralf König, DuO, Flix, Ulf S. Graupner, Laska, Ulf K. und Martin Frei. Bis auf Frei gehören alle Künstler zur Mannschaft des Hommage-Bandes Wilhelm Busch und die Folgen, der ebenso wie die Comicbeilage der FTD unter der Regie von JNK Media entstand. Abonnenten der Comixene bekommen die FTD-Beilage mit der Nummer 101 geschickt.

Neue Online-Communities für Comicfans und -zeichner: Das Schlagwort vom Web 2.0 scheint immer noch reizvoll genug zu sein. Fast gleichzeitig starten nun zwei deutsche Websites, die sich nach dem Vorbild großer Community-Websites wie MySpace und Co. an eine comic-interessierte Zielgruppe richten. Toonsup.com bezeichnet sich als "YouTube für Comiczeichner" und behauptet, die "weltweit erste Community, in der Comiczeichner ihre Arbeiten selbst veröffentlichen und bewerten lassen können" zu sein. Da lacht der langjährige Comicforum-User genauso wie Mitglieder von ComicSpace, Animexx oder DeviantArt.
Alle, die sich bis Mitte Januar anmelden und Comics oder Cartoons hochladen, haben die Chance auf ein kleines Preisgeld.

Eine ähnliche Community soll Toonity werden, eine Website, die am 14. Januar 2008 in Betrieb geht. Dahinter steckt der Schreibwarenhersteller Stabilo, der hiermit einen Teil seiner Zielgruppe ansprechen kann. Auf Toonity, das gleichzeitig in mehreren Sprachen angeboten werden soll, können sich Zeichner präsentieren, es soll regelmäßige Wettbewerbe geben sowie ein Tool namens "Comic-Creator", mit dem man sich Comics zusammenklicken kann. Mit im Boot ist Egmont mit seinen Labels EMA und Ehapa Comic Collection. Der Verlag wird Preise für Gewinnspiele stiften.

2000AD als PDF-Download: Das alteingesessene britische Magazin 2000AD, die wohl populärste Comicpublikation von der Insel, die u.a. Judge Dredd hervorgebracht hat und bei der sich Starautoren wie Alan Moore, Garth Ennis oder Grant Morrison ihre ersten Sporen verdienten, ist seit kurzem auch als Download verfügbar. Beim Anbieter Clickwheel kann man die aktuelle Ausgabe des Magazins im PDF-Format kaufen. Der Download kostet 1,48 Pfund (die Print-Version kostet 4,20 Pfund).

Im Web umsonst, als Buch ein Bestseller: Ein interessanter Artikel in der New York Times berichtet über Webcomics, die zuerst kostenlos im Netz angeboten werden und später auch als gedruckte Werke erfolgreich sind. Als Positivbeispiel dient der Zeitung Jeff Kinneys Diary of a Wimpy Kid, ein Jugendbuch, das als Tagebuch mit Cartoons aufgemacht ist. Seit drei Jahren gibt es das Tagebuch kostenlos bei funbrain.com zu lesen. Im April 2007 erschien die Buchausgabe, die seit Wochen in der Bestsellerliste der New York Times steht (eine deutsche Ausgabe erscheint 2008 im Baumhaus Verlag). Dass die Online-Ausgabe auch nach Start der Druckversion nach wie vor kostenlos angeboten wird, scheint den Verkaufszahlen also nicht sehr geschadet zu haben.

Panik Elektro 6: Auch im nächsten Jahr soll beim Schwarzen Turm wieder eine Ausgabe der Indie-Anthologie Panik Elektro erscheinen. Im Comicforum wurde vor kurzem das Thema der sechsten Ausgabe verkündet, nämlich DONNERSTAG, 10.1.2008. Nein, das ist nicht der Einsendeschluss, sondern die Themenvorgabe. Man darf gespannt sein, was da alles bei rauskommt.

Tokyopop und Thienemann kooperieren mit Manga-Adaptionen: Bei Tokyopop werden im nächsten Jahr Manga-Adaptionen von Romanen aus der Reihe "Freche Mädchen - freche Bücher!" Geplant sind zunächst drei Titel, basierend auf Romanen von Bianka Minte-König und umgesetzt von der Zeichnerin Inga Steinmetz. Der erste Band von Freche Mädchen - freche Manga! erscheint im Juni und trägt den Titel Handykuss und Liebesrätsel.

Marvelhelden als Mangafiguren: Auch die Superhelden aus dem Hause Marvel werden bald (wieder) als Manga umgesetzt werden. Nach den nicht allzu erfolgreichen Versuchen mit dem "Marvel Mangaverse" vergibt der Verlag nun eine Lizenz nach außen und lässt den etablierten Manga-Verlag Del Rey eigene Manga mit Marvel-Helden produzieren. 2009 sollen X-Men: The Manga und Wolverine: The Manga als jeweils zweibändige Werke erscheinen. Erste Figurenentwürfe gibt es bereits bei Newsarama zu sehen.

Carlsen Comics 2008: Der Carlsen Verlag hat sein Sommerprogramm für Mai bis September 2008 angekündigt. Neben Neuauflagen von Klassikern und Fortsetzungen bekannter Serien stechen vor allem diese Titel aus dem Programm heraus: Comic-Biographien von Che Guevara und Martin Luther King sowie die Graphic Novels Träume von Glück von Jiro Taniguchi, Houdini von Jason Lutes und Nick Bertozzi und Muchacho von Emmanuel Lepage.

Lesetipp der Woche: An der University of Florida erscheint seit drei Jahren ein web-basiertes Journal namens ImageTexT, dass sich wissenschaftlich mit Comics und Zeichentrickfilmen beschäftigt. Das komplette Archiv der Zeitschrift ist kostenlos im Internet verfügbar, die aktuelle Ausgabe mit dem Titel "Comics & Childhood" befasst sich unter anderem mit der Stripserie Calvin & Hobbes, mit Comics als Lehrmittel, mit den Harvey Comics der 50er bis 70er Jahre, sowie mit Alan Moores Lost Girls.

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09.12.2007

Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)

Comics vor Gericht 1: Comiczeichner Jamiri (alias Jan-Michael Richter) streitet vor Gericht mit Bernd Eichingers Produktionsfirma Constantin Film. Es geht um den Begriff "Pornorama", mit dem Jamiri 2005 einen seiner Comicbände betitelt hatte. Vor kurzem brachte Constantin einen FIlm gleichen Namens in die Kinos (Untertitel: "Die Bekenntnisse der mannstollen Näherin Rita Brauchts"). Nach einem Hinweis von Jamiri, dass er mit dem Titel früher dran gewesen sei, bot Constantin eine Zahlung von 2.500 Euro an. Das reicht dem Zeichner nicht, Die Welt zitiert ihn mit den Worten "Ein Film kostet Millionen, nur ich soll meine Rechte für ein Butterbrot hergeben?" Also zog er vor das Landgericht Bochum, um dort die Rechte an seinem Titel einzuklagen. Die Constantin allerdings hält dagegen und verklagt Richter ihrerseits, weil der Zeichner in einem seiner Comics ein Szenenfoto aus dem Film Das Parfum verwendet haben soll

Comics vor Gericht 2: Plagiat oder Parodie? Darüber muss ein französisches Gericht entscheiden. Der französische Verlag Robert Laffont plant eine Parodie auf Hugo Pratts Corto-Maltese-Comics. Nach französischem Recht ist das durchaus erlaubt, für die Rechteinhaber jedoch handelt es sich bei Porto Farnese, l'homme de Hong-Kong nicht um eine Parodie, sondern um ein Plagiat. Wer besser französisch versteht als ich, findet weitere Infos beim Figaro und bei BDzoom.

Spanischer Comicpreis für Max: Im Frühjahr 2007 hatte Spanien einen Nationalen Comicpreis ausgelobt, dotiert mit 15.00 Euro Preisgeld. Erster Preisträger ist nun der Katalane Max, von dem bereits einige Werke bei Reprodukt erschienen sind (zuletzt Bardín der Superrealist). Die spanische Zeitung El País berichtet.

US-Verlage gehen gegen Filesharer vor: Seit mehreren Jahren entwickelt sich im Internet eine rege Szene von Filesharern, die Comics einscannt und verteilt, meist über das BitTorrent-Netzwerk. Dadurch hat auch die Comicbranche, der Musik- und FIlmindustrie nicht unähnlich, ein Piraterie-Problem. Trotzdem sahen die großen Verlage dem Treiben bislang eher untätig zu.
Vor einigen Tagen jedoch bekamen die Betreiber des Torrent-Trackers Z-Cult FM parallel zwei Briefe der großen US-Verlage Marvel und DC Comics. Die Verlage forderten zunächst ultimativ die Schließung der Website. Nach persönlichen Gesprächen zwischen den Beteiligten entschieden die Betreiber, dass keine Marvel- und DC-Comics mehr angeboten werden. Kurz darauf schlossen sich Dark Horse und Image Comics an und verlangten ebenfalls die Entfernung ihrer Comics. Damit sind die populärsten Comics von der Plattform verschwunden, das Problem der illegalen Comic-Downloads wird sich dadurch allerdings wohl kaum in Luft auflösen. Während auf den Z-Cult-Foren die Zukunft der Community diskutiert wird, verfolgen andere Verlage eine andere Politik. Der Indie-Publisher Slave Labor Graphics (SLG) hat sich mit Z-Cult darauf geeinigt, dass Scans von dessen Comics verteilt werden dürfen, solange auf die Disney-Lizenzen des Verlags verzichtet wird.

Marvel startet digitales Angebot: Der Zeitpunkt der Aktion gegen Z-Cult dürfte kein Zufall gewesen sein, denn seit Mitte November bietet Marvel erstmals in großem Stil seine Comics in digitaler Form an. Bei Marvel Digital Comics Unlimited kann man tausende von Comics aus dem Marvel-Fundus online lesen, allerdings nicht auf den eigenen PC herunterladen. Momentan hat man Zugriff auf mehr als 2.500 alte und neue Marvel-Comics. Der Dienst kostet eine Monatsgebühr von 9,99 US-Dollar im Monat, wer sich für ein ganzes Jahr bindet, zahlt die Hälfte. Wöchentlich sollen 20 Comics dazukommen, allerdings keine, die jünger als ein halbes Jahr sind. Als Schnupperangebot gibt es vorübergehend 250 Comics kostenlos, wenn man sich registriert. Auf MySpace Comic Books gibt es dazu ein Interview mit Marvel-Chefredakteur Joe Quesada und John Dokes aus dem Online-Marketing.

Mangas online bei Manganovel: Auch die Japaner nutzen die steigende Verbreitung von digitalen Comics. Der Konzern Toshiba startet das Portal Manganovel. Der Clou: Die Website ist international und mehrsprachig ausgerichtet. User werden ausdrücklich dazu ermuntert, die Mangas in andere Sprachen zu übersetzen. So nutzen die Urheber die Energie der Fans (es gibt eine sehr aktive "Scanlation"-Gemeinde, deren Tun bisher allerdings gegen das Urheberrecht verstößt) zu seinen Zwecken und kann ohne großen finanziellen Aufwand in ausländische Märkte vordringen. Einige speziell fürs Web kreierte Mangas darf man als registrierter Nutzer kostenlos lesen, der Rest (zum Großteil lizensiert vom Verlag Shonen Gahosha) kostet zwischen 1 und 4,50 Dollar. Und immerhin ein Titel liegt bereits in einer deutschen Übersetzung vor.

Carlsen startet Label "Nippon Novel": Tokyopop hat es mit seiner "Light-Novel"-Reihe vorgemacht, jetzt zieht der Carslen Verlag nach: Jugendromane aus Japan, illustriert von Mangazeichnern, erscheinen ab Frühjahr 2008 als Taschenbücher unter dem Label "Nippon Novel". Im Programm sind u.a. Begleitromane zu Manga- und Animeserien wie Naruto oder .hack, aber auch Originalstoffe wie die Fantasykomödie Ab sofort Dämonenkönig. Einen ersten Programmüberblick bekommt man im Carlsen-Manga-Forum.

Subway-to-Sally-Storybook wechselt zu EMA: Das ursprünglich beim Schwarzen Turm geplante Storybook mit Mangageschichten zu Songs der Band Subway to Sally (wir berichteten) wird nun beim größeren Verlag Egmont Manga & Anime erscheinen. Der Wechsel erfolgte auf Initiative des Turms, da man für das Projekt ein großes Potential sieht, wofür ein Verlag mit größerer Reichweite besser geeignet sei. Der Titel wird nun als gemeinsames Projekt beider Verlage publiziert. (Quelle: Comicforum)

Neues von Stephan Hagenow: Ganz schön produktiv ist zur Zeit Stephan Hagenow. Sein Verlag Gringo Comics kündigte unlängst eine regelrechte Schwemme von Hagenow-Comics an. Die Wikinger-Serie Einar, die in Form von kleinen Piccolo-Bändchen erscheint, wird fortgesetzt. Noch vor Weihnachten sollen sechs Piccolos (die Ausgaben 8-13) auf einmal erscheinen.
Hagenows Endzeit-Actionreihe Rattenmeute wird umbenannt und trägt künftig den Namen des Titelhelden Mac Trap. Die ersten beiden Ausgaben von Mac Trap erscheinen als 120seitige Hardcoverbände zum Comic-Salon Erlangen 2008. Die Coverbilder kann man schon mal im Gringo-Forum bewundern.

Daniel & Oleg bei Zwerchfell: Bei der Comiclesung während der Frankfurter Buchmesse sprach Mawil noch davon, das Olli Ferreiras Comics wohl zu gut seien, um jemals einen Verlag zu finden. Doch manchmal geht alles ganz schnell. In einer Blitzaktion taten sich der Zwerchfell Verlag und das Popkultur-Fanzine (bzw. -Weblog) Jackpot Baby! zusammen und veröffentlichen gemeinsam Daniel & Oleg: Du weißt, ich weiß von Ferreira und René Roggmann. Eine Vorschau gibt's bei Jackpot Baby!.

Andi geht in die zweite Runde: Im Auftrag des Verfassungsschutzes von Nordrhein-Westfalen zeichnete Peter Schaaf 2005 den Comic Andi, der kostenlos an Schulen verteilt wurde und sich mit dem Thema Rechtsextremismus befasste. Nun ist (in einer Auflage von 100.000 Stück!) ein zweites Heft erschienen, dass sich mit dem Islamismus beschäftigt. Andi 2 kann hier bestellt oder direkt als PDF heruntergeladen werden. Spiegel Online findet den Comic "nicht schlecht", die taz dagegen sieht das Projekt eher kritisch.

Mangas von der Rolle: War nicht mal irgendwo zu lesen, dass in Japan mehr Papier für Mangas verbraucht wird, als für Klopapier? Nun gibt es zu diesem Gerücht das passende Produkt: Auf Klopapier gedruckte Mangas, passenderweise aus der Erotik-Ecke. Darauf hat die Welt gewartet.

Lesetipp der Woche: Wenn sich Autoren über negative Rezensionen ihrer Werke aufregen, ist das ihr gutes Recht. Wenn sie das dagegen öffentlich tun, kann's schnell auch mal peinlich werden. So geschehen bei Gail Simone, die die Besprechung ihres Comics Welcome to Tranquility auf dem Blog The Savage Critics unerfreulich fand und anschließend in den Kommentaren pauschal über die Qualität der Website schimpfte. Eine ausufernde Diskussion mit über 80 Kommentaren, in der sich Simone am Ende entschuldigte, war die Folge.

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07.11.2007

Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)

Diese Rubrik ist zuletzt leider ein bisschen vernachlässigt worden (die letzten News-Bröckchen hatten wir am 31.8.). Nach dieser etwas länger gewordenen Herbstpause soll es jetzt wieder regelmäßig damit weitergehen.

Ist Daniel Clowes jugendgefährdend? Eine kleine Affäre, die sich im US-Bundesstaat Connecticut abspielte und einen Lehrer die Stelle kostete, zeigt deutlich, wieviel Unwissen in der Öffentlichkeit noch immer über das Medium Comic herrscht.
An einer Highschool sollten die Schüler in den Sommerferien ein Buch aus einer vorgegebenen Liste lesen und im neuen Schuljahr davon berichten. Eine 13-jährige Schülerin, die nach den Ferien neu in die Klasse kam, bekam von ihrem Lehrer einen Comic, damit sie schnell zu den Mitschülern aufschließen konnte. Die Wahl des Lehrers fiel auf Eightball #22, einen Comic von Daniel Clowes. Nun lässt sich sicher streiten, ob Clowes' Comics (u.a. Ghost World) für 13-Jährige geeignet sind. Die Eltern des Mädchens jedenfalls nahmen Anstoß, marschierten zur Schulleitung und zur Polizei, und der Lehrer gab kurz darauf seine Stelle auf.
In etlichen Blogs gab es daraufhin lebhafte Debatten, ob ein ernsthafter, anspruchsvoller Comic, in dem auch mal eine nackte weibliche Brust sehen ist, wirklich als jugendgefährdend gelten kann. Ein juristisches Nachspiel wird die Sache für den Lehrer aber nicht haben: Die Polizei stellte die Ermittlungen ein.
Ein paar Links dazu: Der erste Bericht der Lokalzeitung New Haven Advocate über die Empörung der Eltern, der abschließende Report der Zeitung New Haven Register, in der auch der Lehrer zu Wort kommt, und eine Zusammenfassung aus der Sicht von Eric Reynolds, Redakteur bei Clowes' Verlag Fantagraphics.

Einstellungen bei Planet Manga: Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Mangamarkt nicht mehr ganz so exzellent läuft wie vielleicht noch vor ein paar Jahren. Auch hier müssen Serien eingestellt, Preise erhöht und Programme gekürzt werden. Zuletzt hat es einige Serien bei den Panini-Labels Planet Manga bzw. Planet Manhwa erwischt. Betroffen sind vor allem Titel aus Korea, da laut Panini "Manhwa-Serien im deutschen Markt nicht ansatzweise Fuß fassen konnten".
Nachdem ein Forenmitglied im Paniniforum eine Liste der einzustellenden Titel veröffentlichte, antwortete die Redaktion mit einer öffentlichen Stellungnahme, die die Entscheidung begründete und teilweise einschränkt. So soll z.T. versucht werden, Serien, von denen nur noch wenige Bände auf deutsch fehlen, doch noch abzuschließen.

Hethke schließt die Tore: Der am 13. April 2007 verstorbene Norbert Hethke hinterließ etliche Aktivitäten -- nicht alle werden nach seinem Tod weitergeführt. So wird der Norbert Hethke Verlag, der v.a. nostalgische Nachdrucke der Comics von Hansrudi Wäscher (Sigurd, Akim) veröffentlichte, zum Ende des Jahres seine Aktivitäten einstellen, den Mitarbeitern wurde gekündigt.
Andere Projekte des Verlages werden fortgeführt: Um das Sammlermagazin Die Sprechblase kümmert sich der auch als "Dr. Sammler" bekannte Wiener Gerhard Förster, den Deutschen Comic-Preiskatalog betreut der Wiener Händler Günter Polland. Die traditionsreiche Kölner Comic-Messe Intercomic, die ebenfalls von Hethke organisiert wurde, übernimmt die Firma Soy/Götze aus Hamburg. Mehr Details dazu gibt's bei comic.de (inkl. Fotos) und Splashcomics.

Comics zum Hören: Das deutsche Hörspielstudio Cocomico Records bringt mehrere Hörspiel-Adaptionen deutscher Mangas auf den Markt. Umgesetzt wurden u.a. Judith Parks Y-Square und Dystopia (jeweils 1 CD), außerdem Alexandra Völkers Catwalk und Mon-Star Attack von DuO (jeweils auf 2 CDs). Einen ersten Eindruck kann man sich in zwei Audio-Trailern verschaffen, die man auf der Cocomico-Website hören kann.
In den USA versucht sich die Firma GraphicAudio derweil an einer Vertonung des DC-Superheldenuniversums. Bereits erhältlich ist die aufwendige Hörbuch-Version von DCs großem Crossover-Event Infinite Crisis (in zwei Teilen mit einer Lauflänge von insgesamt 13 Stunden), im Dezember erscheint der erste Teil des Hörbuchs zu 52. Verkauft werden die Hörbücher in verschiedenen Audio-Formaten. Infos und Hörproben sind hier zu finden.

Comic-Downloads nach dem Radiohead-Modell: Der kleine, noch junge US-Verlag Ambrosia Publishing, der seine Comics von Anfang an sowohl gedruckt als auch digital per Internet verbreitet, bietet jetzt Downloads an, deren Preis man selber bestimmt. "Pay as you want" heißt die Devise, so wie es Radiohead bei ihrem Album In Rainbows vorgemacht haben. Angeboten werden bei dieser Aktion derzeit drei Schwarzweiß-Comics, die man im weitesten Sinne zum Mytery-Genre zählen kann. Alle stehen in verschiedenen Formaten (PDF, CBZ, eBook, iPod, PSP) zur Verfügung.

Werbefinanzierte Download-Comics: Mit einem anderen Finanzierungsmodell versucht es ComicMix. Auf der vor etwa einem Jahr gestarteten Website, die v.a. Comic-Nachrichten und Podcasts anbietet, gibt es jetzt auch digitale Comics. Und damit sind nicht die kurzen Online-Strips gemeint, die üblicherweise als Webcomics bezeichnet werden, sondern längere Geschichten in einem "normalen" Seitenformat, die theoretisch auch als gedrucktes Heft erscheinen könnten. Die Comics können kostenlos direkt auf der Website gelesen werden, finanzieren soll sich das Angebot aus Werbung, die daneben eingeblendet wird. Wenn eine Serie abgeschlossen ist, soll sie auch als gedruckter Sammelband erscheinen. ComicMix konnte bereits einige namhafte Autoren und Zeichner verpflichten. Derzeit laufen sechs Serien, u.a. von John Ostrander (GrimJack), Mike Grell (Jon Sable Freelance) und Mike Baron (Nexus).

Ignatz Awards 2007: In den USA wurden wieder Preise verliehen. Auf der Small Press Expo in Maryland gab es die Ignatz Awards, die sich auf den Independent-Bereich abseits der Großverlage konzentrieren. Eine denkwürdige Dankesrede hielt dabei Chris Onstad, der für seinen Webcomic Achewood ausgezeichnet wurde. Er trat in einem Gorillakostüm auf und ließ sich von Nicholas Gurewitch (The Perry Bible Fellowship) übersetzen. Eine (leider recht wacklige) Videoaufzeichnung davon steht auf YouTube.

Lesetipp der Woche: Vor gut 20 Jahren startete der US-Verlag Dark Horse mit der Anthologiereihe Dark Horse Presents, in der u.a. Hellboy und Sin City das Licht der Welt erblickten. Sieben Jahre nach dem Ende der gedruckten Serie startet Dark Horse eine Online-Variante in Zusammenarbeit mit dem Communitymonster MySpace: MySpace Dark Horse Presents. Ebenso wie beim gedruckten Vorbild gibt es einmal pro Monat eine Mischung aus etablierten Comicschaffenden und Nachwuchstalenten, aus Kurzgeschichten und Miniserien. Flaggschiff der ersten drei Ausgaben ist die Serie Sugarshock von Joss Whedon (Buffy) und Fabio Moon (Casanova), in der es um eine Rockband geht, die aus Menschen und Robotern besteht.

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31.08.2007

Die Meldungen
(News-Bröckchen der vergangenen Wochen)

Rassismusdebatten gehen weiter: Nachdem die britische Commission for Racial Equality (CRE) schon Anstoß an Tim im Kongo genommen hatte (wir berichteten), zog kurz darauf ein kongolesischer Student gegen den belgischen Verlag Moulinsart vor Gericht, weil er sich rassistisch beleidigt fühlte. Der südafrikanische Verlag Human & Rousseau, der eine Ausgabe des Albums in Afrikaans (der Sprache, die auf die niederländischen Kolonialherren zurückgeht) geplant hatte, hat diese inzwischen abgeblasen.
Eine weitere Beanstandung der CRE beweist, das auch beste Absichten nicht davor schützen, als diskriminierend wahrgenommen zu werden. Ausgerechnet einer Publikation der EU, die sich gegen Rassismus wenden soll, wird jetzt vorgeworfen, selbst rassistische Vorurteile zu bedienen. Es geht um einen in verschiedenen Sprachen erschienen Comicband aus dem Jahr 1998 (deutscher Titel: Ich, Rassist?), der für den Einsatz an Schulen gedacht ist, und Rassimus im Alltag karikierend darstellt. Das vergriffene Heft wird von der EU nun nicht mehr nachgedruckt werden, auch von der Website soll es bald verschwinden. Noch hat man dort allerdings die Gelegenheit, sich selbst ein Urteil darüber zu bilden.

Finix Comics: Comicfans leiden seit Jahren darunter, dass immer wieder Serien eingestellt werden, bevor der Abschlussband auf deutsch vorliegt. Im Comicforum zeigt eine beeindruckend lange Liste, wieviele Comics vorzeitig beendet wurden. Aus Diskussionen im Forum entwickelte sich eine private Initiative von Fans, die sich zum Ziel gesetzt hat, wenigstens einige dieser Serien, vornhemlich frankobelgische Alben, in Deutschland zum Abschluss zu bringen. Der sogenannte "Alben-Club" möchte sich als eingetragener Verein gründen und Verleger, die die Lizenz für eine Serie besitzen, aber die Veröffentlichung weiterer Bände scheuen, finanziell unterstützen. Außerdem werden unter dem Label "Finix Comics" in Kooperation Horst Gotta vom Splitter-Verlag auf eigene Kosten Abschlussbände in geringer Auflage produziert und vertrieben.

Subway to Sally - Manga trifft Rock: Wenn es ums Ausprobieren von ungewöhnlichen Ideen geht, war der Verlag Schwarzer Turm schon immer ganz weit vorn. Das nächste Projekt aus der Manga-Ecke des Verlags ist wieder eine Anthologie, diesmal in Zusammenarbeit mit der Rockband Subway to Sally. Junge Zeichner aus dem animexx-Umfeld präsentieren darin grafische Adaptionen von Songtexten der Band. Erscheinen soll das in schwarz/weiß/rot gedruckte Subway to Sally Storybook zur Connichi in Kassel, die am 7. September startet.

Neue Projekte und große Namen bei Marvel: Bei der Convention "Wizard World" in Chicago kündigte Marvel Comics drei neue Projekte für 2008 an, die jeweils mit prominenten Namen glänzen. Nach einigen Arbeiten für DC kehrt der für seine fotorealistischen, gemalten Bilder bekannte Alex Ross zurück zu Marvel und wird dort als Autor (zusammen mit Jim Krueger) und Coverkünstler die Maxiserie Avengers/Invaders betreuen. Dort werden Charaktere aus dem Golden Age in die Jetztzeit versetzt, eine wichtige Rolle wird (der unlängst verstorbene) Captain America spielen.

Mark Millar und Bryan Hitch, bis vor kurzem das Kreativteam, der Ultimates, bleiben ein Gespann und wenden sich im nächsten Jahr den Fantastic Four zu. 12 Ausgaben der Serie sollen von Hitch und Millar kommen und, großes Indianerehrenwort, sie sollen pünktlich jeden Monat erscheinen. Meine Oma würd ich dafür nicht verwetten -- die Ultimates hatten gigantische Verzögerungen.

Und auch Warren Ellis scheint sich ganz wohl damit zu fühlen, neben seinen Indieprojekten auch regelmäßig für gutes Geld bei Marvel zu schreiben. Sein nächstes Projekt spielt in Marvels Ultimate-Universum und lässt den Hulk auf Iron Man treffen. Folgerichtiger Titel der Miniserie: Ultimate Hulk/Iron Man. Zeichnen wird Cary Nord, den durch seine Conan-Comics bei Dark Horse bekannt wurde.

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