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Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.

23.12.2004

Frisch aus der Druckerei, Teil 3
(Comic-Neuheiten der Woche)
Auch in der Woche vor Weihnachten kamen nochmal ein paar frische Comics in die Läden, diesmal vorwiegend Lizenzware aus den USA.

HIGHLIGHT DER WOCHE: Auf dem Höhepunkt des Heftchenbooms der Neunziger zeigte Ralf Paul mit "Helden", dass es möglich war, mit einer deutschen Eigenproduktion den erfolgreichen Mainstream-Comics aus den USA inhaltlich und stilistisch nachzueifern. Der Boom ist lange vorbei und die Ideenschmiede Paul&Paul (IPP) musste ihren Schwerpunkt auf Auftragsarbeiten, z.B. für die Werbebranche, verlegen. Die Serie Dorn, die Fortsetzung von "Helden", erscheint seitdem in seeeehr langen Abständen. Knapp zweieinhalb Jahre nach Heft 3 ist jetzt die vierte Ausgabe erhältlich. Andere hätten unter diesen Umständen längst das Handtuch geschmissen, deshalb Respekt für Zähigkeit und Durchhaltevermögen!

Variantcovers ahoi! In den USA ist dieser zweifelhafte Trend in diesem Jahr glorreich zurückgekehrt, hier zu Lande waren Variants zuletzt eigentlich nur noch bei Messespecials und ähnlichen Besonderheiten zu sehen. Nun geht's aber auch hier wieder los. Infinity legt das Crossover Darkness/Incredible Hulk mit zwei verschiedenen Titelbildern auf, das gleiche macht Panini mit der #1 der neuen Batman-Heftserie. Bei beiden ist das Variant im Verhältnis 1:5 zum normalen Cover limitiert und kostet das dreifache. Wer's braucht...

Wie gerade schon erwähnt, es gibt - wieder mal - ein Heft, auf dem Batman #1 steht, denn Panini wechselt zum x-ten Male das Format und bringt Batsie wieder im Heftformat, nachdem zuletzt eine Menge Material in Sammelbänden veröffentlicht wurden. Der Preis liegt bei erfreulich moderaten 5,95 Euro, enthalten sind vier US-Ausgaben aus den Reihen "Batman", "Gotham Knights" und "Detective Comics".

Von Green Arrow hat man seit dem Ende des Runs von Kevin Smith in Deutschland nichts mehr gesehen. Mit dem Paperback Green Arrow: Leben nach dem Tod geht's jetzt weiter. Mit dieser Storyline gab Romanautor Brad Meltzer seinen Einstand bei DC, der 2004 mit der umstrittenen Miniserie "Identity Crisis" Aufsehen erregte. Die gibt's in wenigen Wochen dann auch auf deutsch.

Wem die Sammler-Nachdrucke der uralten Spider-Man-Comics aus den Anfangstagen des Wandkrabblers bisher zu teuer waren, kommt jetzt etwas preiswerter ran: Marvel History: Spider-Man 1 enthält die allerersten Spidey-Geschichten von Stan Lee, Steve Ditko und Jack Kirby.

Und bei Eidalon startet die nächste Serie aus der AmeriManga-Schmiede Antarctic Press: Legacy #1 von Fred Perry (der von "Gold Digger", nicht der mit den Polohemden) erzählt ein Fantasy-Action-Abenteuer aus dem Video- und Rollenspielermilieu.

Alles in allem also nichts wirklich Spektakuläres oder Besonderes in dieser Woche. Jetzt heißt es durchatmen, erholen und auf einen guten Comicjahrgang 2005 hoffen. Fröhliche Weihnachten an alle Leser von Comicgate und Welt am Draht!

posted by Thomas um 20:44 | Permalink


Schulkinder für SpongeBob
(Cinemangas und Marktsegmente)

Das wollte ich eigentlich schon letzte Woche erwähnen, habe es dann aber irgendwie vergessen. Nun gut, ehe es ganz durch die Spalten fällt und da sich sonst nur wenige Leute in der US-Szene auf die Nachricht gestürzt haben: Tokyopop, der sympathische Großverlag der dieses... na, wie hieß es... Manga-Zeugs verkauft und damit manchmal kleinere Erfolge verzeichnenen kann, hat eine halbe Million 'SpongeBob SquarePants'-Comics verkauft über den 'Scholastic Book Club'. Dieser ist nach eigenen Angaben das Unternehmen, das die meisten Buchclubs in amerikanischen Schulen unterhält. Zuvor hatte Scholastic schon 250.000 Kopien des "SpongeBob-Cinemangas" verkauft.

Eine halbe Million... das ist in diesen Zeiten einiges und selbst wenn man bedenkt, dass SpongeBob wahrscheinlich eines der momentan beliebtesten, amerikanischen Franchises ist und die Lizenzen für den Comic dementsprechend teuer sein dürfte, hat man hier erneut zwei Dinge gesehen die man im Hinterkopf behalten sollte.

A.) Tie-Ins können sich lohnen wenn man die richtigen Tie-Ins macht. Also die Zielgruppe anpeilt, die Geld hat oder so quängeln kann, dass Mutter das Geld rausrückt. Warum nicht von einem bestehenden Franchise profitieren, in den '80ern war das doch Gang und Gebe. Und auch wenn man sich da künstlerisch scheut (als wenn das ein Argument wäre): die halbe Million verkaufte Einheiten bringt wahrscheinlich genug Geld rein um damit andere, nicht so populäre Titel für einige Zeit finanzieren zu können. Das ist wie in Hollywood. So sehr die aktuellen Top-Blockbuster auch nerven mögen, sie sind nötig um die kleinen, eigeneren Projekte mitzufinanzieren (und die Blockbuster die sich nur mittelprächtig verkaufen). Sollten vielleicht auch die US-Comicfirmen mal wieder überdenken, neben eigenen Serien das Risiko einzugehen in ein unglaublich populäres Franchise bei der jungen Zielgruppe (Kinder) zu investieren.

B.) Die Zusammenarbeit mit dem Buchclub wirkt ziemlich genial. Eine Firma die darauf spezialisiert ist, Bücher an Schulen zu verkaufen... einem der Orte wo man das ganze Jahr jede Menge Kinder und Jugendlichen findet (vielleicht nur noch geschlagen von der PS2-Probeecke im lokalen Supermarkt). Sowas fällt definitiv unter zielgerichtetes Marketing.

Hoffentlich macht sich jemand bei den US-Firmen Notizen über sowas, die ein oder andere Idee könnte man hier sicher klauen in Betracht ziehen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

posted by Björn um 10:18 | Permalink


22.12.2004

Präsens Imperfekt
(Deutschland? Find' ich gut.)

Das meint zumindest ein verblüffter Joe Casey, zurzeit Autor von The Intimates, Infantry und Avengers: Earth's Mightiest Heroes, in der neusten Ausgabe der Kolumne "The Basement Tapes" zu seinem Gesprächspartner und Co-Kolumnisten Matt Fraction.

"Letztes Jahr kam bei DC Batman: Tenses heraus, ein Prestige-Format-Zweiteiler aus meiner Feder. Er war leidlich erfolgreich. Die Vorbestellungen waren ordentlich, und zu dem Verkaufspreis hat man damit wohl keine Verluste gemacht. Nach meinem letzten Wissensstand ist er bei DC ausverkauft, also ist er nichtmal mehr zu bekommen (Sammlerausgabe!). Er kam raus während "Hush" seinem Ende zuging und war daher kaum mehr als ein Flackern auf dem Comic-kulturellen Radar. Und ich kann mit ziemlicher Sicherheit garantieren, daß man bei DC nicht im entferntesten plant, das ganze Gerät in einem 128-seitigen Wälzer herauszubringen. Hey, so läuft's eben.

"Vor ein paar Tagen nun sitze ich nun hier in meiner heimischen Hütte, bereit, mich auf das Schreiben der nächsten Ausgabe von
Such-dir-was-aus zu stürzen, und da klopft es an die Tür. Eine FedEx-Lieferung von DC Comics. Und was finde ich, als ich das Päckchen aufreiße...? Die deutsche Ausgabe von Batman: Tenses (was, wie ich schnell feststellte, als Batman: Imperfekt übersetzt worden ist. Man stelle sich vor.). Nun schickt mir DC hin und wieder internationale Ausgaben meiner Arbeiten... aber diese macht mich baff, und zwar aus mehreren Gründen.

"Siehst Du... Man hat mir nicht zwei ins Deutsche übersetzte Prestige-Ausgaben geschickt. Man hat mir einen Sammelband geschickt! Oh, und hab' ich erwähnt, daß sie mir obendrein eine scheiß Hardcover-Ausgabe geschickt haben, mit Schutzumschlag und allem drum und dran?! Also denke ich so bei mir selber, "Wie kann es sein daß in Amerika, Batmans Heimatland (!), ein Sammelband außer Frage steht... aber in Deutschland kriegt man nicht nur einen Sammelband, sondern eine wunderbare, hochwertige, gebundene Ausgabe?!"

"Also bitte ich Dich -- als objektiven Beobachter -- mir die möglicherweise zweifelhaften Wirtschaftlichkeiten zu erklären (oder zumindest darüber nachzugrübeln). Es werden sicherlich nicht mehr amerikanische Superheldencomics in Deutschland (oder irgendeiner anderen deutschsprachigen Region) verkauft als in Amerika...! Wie kann es also sein, daß Panini (der europäische Verlag, der die Lizenzen für DC hat) es sich leisten kann, diese Teile herauszubringen? Versteh mich nicht falsch... Gott segne Panini, aber was zur Hölle geht hier vor?!"


Eine berechtigte Frage. Leider hat Matt Fraction auch keine zufriedenstellende Antwort parat die über ein leicht verklärtes "Ey, so läuft das eben in Europa!" hinausgeht. Man darf sich durchaus geschmeichelt fühlen, wenn gestandene Vetreter der US-Branche wie Casey beim Gedanken an die europäische Comicszene feuchte Augen kriegen und aus dem Schwärmen nicht mehr herauskommen.

Andererseits sollte man dabei natürlich nicht vergessen, daß auch wir noch weit davon entfernt sind, ein "gelobtes Land" für Comics zu werden. Und wenn wir besser dran sind als die Amis, dann muß das, nüchtern betrachtet, auch nicht zwangsläufig damit zu tun haben, daß wir so furchtbar toll sind. Es kann auch den schlichten Grund haben, daß die Amis sich einfach nur so grottendoof anstellen, wenn es um die Vermarktung von Comics und die Schaffung eines Nährbodens für vielfältige, qualitative hochwertige und anerkannte Werke geht, daß man selbst aus dem Stand heraus noch bessere Ergebnisse erzielt, wenn man nur erstmal grob die richtige Richtung angepeilt hat.

Aber bitte, ich gebe Mr. Caseys Frage einfach mal weiter: Machen wir in Europa in Sachen Comics wirklich irgendwas grundlegend besser, als es unsere amerikanischen Freunde auf der anderen Seite des großen Teiches tun? Und wenn ja, was genau ist es, bitteschön...? Wo liegt der entscheidende Knackpunkt?

posted by Marc-Oliver Frisch um 17:39 | Permalink


21.12.2004

I survived "Identity Crisis"...
(...and all I got was this lousy t-shirt)

Ja, werter Leser, ein "Identity Crisis"-Post, aber halt... noch nicht wegklicken, ich werde mich hier nicht über die Story oder das Artwork oder sonstige Trivialitäten ereifern, hier geht es um die marktwirtschaftliche Realität dieses Projekts. Also "IC", wie die Serie von uns Comic-Afficionados abgekürzt wird, ist am Ende angelangt. Offenbar mit einer Auflösung die mit den sechs vorherigen Heften eigentlich nichts zu tun hat. April, April. Die Internetkommentatoren sind nicht zufrieden. David Welsh hat mir bei "Precocious Curmudgeon" schon mal viel Arbeit abgenommen und eine kleine Linksammlung mit IC#7-Verrissen zusammengestellt.

Trotzdem möchte ich nochmal zwei Kritiken besonders hervorheben. Da ist zum einen Brian Hibbs Reaktion zu IC#7:

Aber wen ich hier wirklich beschuldige ist DCs Management, dafür dass es diesen schrecklichen und zynischen Ereignisse hier zugestimmt, oder sie vielleicht sogar befürwortet hat. Und dieser Trend macht mich krank.

Wo ist hier die Heldenhaftigkeit? Ist irgendetwas "heldenhaftes" in "Indentity Crisis" geschehen? Nein, wir haben Vergewaltigungen und Morde gesehen, und Wahnsinn und Schrecken, und Selbstbetrug, und Geheimnisse und Lügen. Und ich denke, dass all diese Charaktere darum jetzt schlechter dastehen. Wo ist die verdammte Heldenhaftigkeit.

Auf dem Cover des nächsten "Previews": Batman hält die Leiche eines Anderen in seinen Armen. Gerade rechtzeitig zu Weihnachten, nehmt doch noch etwas mehr Zynismus und Schrecken.

Tja, nein, leckt mich! Ich will das nicht. Niemand will das. Nicht wirklich.


Niemand will das? Wirklich niemand? Wieso macht DC es dann? Nun, Ian Brill, der mehr und mehr zu einem der smartesten Poster in der Blogosphäre wird, hat eine ziemlich sinnvolle These wer solche Comics vielleicht doch haben möchte:

Eines der Ziele, das IC scheinbar erreichen wollte, war es die DC-Superhelden wegzubekommen von diesen albernen Ideen aus dem Silver Age. Es will das Universum, das uns "Detective Chimp" gab in einen kalten Olymp des 21. Jahrhunderts verwandeln, mit großen, ernsten Supertypen mit großen, ernsten Problem über die sie brüten und heulen können. Vielleicht ist das für manche Leser cool. Es ist eine Bestätigung, dass ihre Liebe für "Green Arrow" nicht nur ein etwas absonderliches Hobby ist.

Klingt gut. Klingt verdammt rational. Superhelden sind jetzt wieder ernsthaft. "Watchmen" ist jetzt Standard für Mainstream-DC-Comics. Wir können harte, grausame Geschichten für "Erwachsene" schreiben, mit all dem, was ihr wollt: Morden, Gedanken- und realen Vergewaltigungen, Familien die per Shotgun auf kurze Distanz on panel abserviert werden. Und trotzdem können wir eure Lieblingscharaktere verwenden: Captain Boomerang und Calculator... Calculator. Gottes Friedhelm. Die Idee ist schon so absonderlich, dass der Versuch sie in ein ernstes oder "realistisches" Setting zu setzen nur zu einem kreativen Genickbruch führen kann. Das ist so als wenn man versuchen würde den nächsten TV-Roman zu "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" als etwas zu präsentieren, das man in ein Regal stellen kann mit "Krieg und Frieden", "Ulysses" und "Finnigan's Wake". Ein Spagat der schief gehen muss... was DC auch gewusst hat, als sie betonten, dass mit einem großartigen Autor, fast schon Literaturnobelpreisgewinner und John Grisham-Epigonen wie Brad Meltzer "Identity Crisis" die breite Masse ansprechen würde. Dass Marcel Reich-Rainicki in den nächsten Buchladen stürmen und Identity Crisis einfordern würde, wo er und Martin Walser dann feststellen, dass sie beide diesen Comic für das größte literarische Werk seit dem Telephonbuch für den Raum Castrop-Rauxel aus dem Jahr 1995 halten und sich dann spielerisch auf dem Boden wälzen, ehe sie sich in die nächste Abstellkammer verdrücken um... *räusper*... verzeihung, ich habe mich da etwas mitreißen lassen. Aber die Kernaussage bleibt bestehen. DCs "Der Massenmarkt wird's lieben", war eine bewusste Lüge um der Leserschaft das Gefühl zu geben, dass ein Comic mit Figuren wie Deathstroke, dem Terminator ("I make stabby.") oder Hawkman kein Fanboyrefugium ist. Paul O'Brien sieht die Sache richtig: "These are direct market products if ever there was one - histrionic, incoherent melodramas sold on their Big Event status rather than the quality of their writing.". Oh... und "Overhyped crap" ist als Kurzbeschreibung sicher auch passend.

Kommen wir nochmal zu Brian Hibbs: "Niemand will das, nicht wirklich." Dem Satz und den Verrissen, den man im Rest der Blogosphäre finden kann. Man sollte ja denken, dass man nun seine Lektion gelernt hat und mit seiner Geldbörse wählt. Dass man das "Leckt mich," ernst nimmt und DC/Marvel beim nächsten "Grim 'n' Gritty"-Event den ausgestreckten Mittelfinger zeigt. Vielleicht bin ich naiv, aber wenn man als Leser Comics möchte die spaßig und kurzweilig sind, die die inheränten Albernheiten von Genrefiction dezent auskosten, statt sie retroaktiv abzuleugnen... warum stehen dann "She-Hulk", "Plastic Man", "Formerly Known as The Justice League", "The Goon" und Konsorten nicht an der Spitze der Diamond-Verkaufscharts?. Auch das ist mit der Geldbörse wählen. Solche Titel zu unterstützen, die Spaß an der Sache haben, statt unbeding sozial relevant zu sein. Die $3,95 für IC sparen und auf andere Serien aufteilen. Dann wiederum ist man natürlich zu sehr damit beschäftigt, sich jetzt schon über den großen, schockierenden, comicbewegenden, alles verändernden, nichts-wird-mehr-so-sein-wie-es-mal-war Event des Jahrtausends 2005 zu konzentrieren: Countdown (Beweisstück A, Beweisstück B... da war viel mehr, aber ich will jetzt nicht alles absuchen). Welcher comichistorisch irrelevante Charakter wird ins Gras beißen: Blue Beetle, Nighwing, Metamorpho der Elementmann? Und wer hat ihn vor seinem Tod vergewaltigt? Lasset die Diskussionen jetzt schon beginnen, aufgrund eines Covers das so angelegt ist, dass es nur Diskussionen anheizen soll. Schockcomics werden als auch 2005 da sein. Und wenn das selbst in der Blogosphäre passiert, dann will man sich die Newsarama-Boards gar nicht erst ansehen und dann kann man sich auch jetzt schon denken, was 2005 die Verkaufscharts dominieren wird. Another one bites the dust. Another step towards the cliff. Friss Scheiße und stirbt, Arschloch.

Und warum überrascht mich das Alles eigentlich gar nicht?

posted by Björn um 10:47 | Permalink


18.12.2004

Marvel: House of Cards
(Marvel heuert Orson Scott Card an)

Ich bin nicht wirklich damit zufrieden, dass Marvel Orson Scott Card engangiert hat, um "Ultimate Iron Man" zu schreiben. Das Ganze wird von einigen Mitgliedern der Blogosphäre in Kombination mit dem Aspekt gesehen, dass Marvel schon letzten Monat einen wichtigen Mitarbeiter eines neokonservativen Think-Tank engagiert hat, um eine Comicserie über die wahren Erlebnisse von G.I.s im Irak zu schreiben. Die Verbindung zu Mr. Card ist, dass dieser sich zwar als Demokrat (im US-Parteiensinne) bezeichnet, sich aber in Bezug auf Wahlsystem, Krieg gegen den Terrorismus, Homosexualität und George W. Bush als US-Präsident eher im Lager der Republikaner befindet. Die Vermutung ist hier, dass Marvel zu einem Sprachrohr des konservativen Amerika wird (nein... Marvel und konservativ in einem Satz, das ist ja wie äh... Batman & Robin, Laurel & Hardy, Cindy & Bert. Total unglaublich, diese Kombination).

Das ist aber nicht mein Problem. Ich habe die Zinsmeister-Sache damals ziemlich grantlig aufgefasst, weil hier ein Mitglied einer Elite politischer Meinungsmacher ein Stück über aktuelle Tagespolitik schreibt. Sowas halte ich für extrem grenzwertig. Im Falle von Card sieht es so aus, dass ein extrem konservativer Amerikaner ein Stück Superheldenliteratur schreibt. Kein sonderlich sympathischer Amerikaner, aber trotzdem einer, der ein Recht auf seine freie Meinungsäußerung hat. Genau so wie John Byrne, Dave Sim, Chuck Dixon oder James Hudnall - andere Comicschreiber deren Meinung ich nicht teile, und deren Argumentation ich teilweise als löchrig oder knapp vor total bescheuert einordnen würde. Trotzdem haben sie ein Recht Comics zu schreiben, denn wenn wir anfangen Comicmacher wegen ihrer politischen Meinung im Vorfeld abzusetzen, dann könnte es sein, dass als nächstes Comics von liberaleren Autoren wie Frank Miller, Warren Ellis oder Steven Grant nicht mehr geschrieben werden dürfen. Die politische Ausrichtung ist kein Grund jemanden nicht zu engagieren. Es ist aber, für den Leser, ein guter Grund zu sagen: Nein, den Comic kaufe ich nicht, weil ich Mr. __________ [hier Namen eintragen] nicht unterstützen möchte.

Wenn also Marvel entscheidet, dass Card den ultimativen Iron Man schreiben soll... so what? Mein Problem ist ein ganz anderes, es ist das Selbe Problem, das ich hier schon angeschnitten habe: Card ist höchstens ein B-Promi in der Science Fiction-Szene. Man engagiert Fan Favorites, die ihre Halbwertszeit mehr oder weniger überschritten haben (was war der letzte wirklich gute Kevin Smith-Film... "Chasing Amy"? Was hat JMS nach "Babylon 5" noch erwähnenswertes gemacht? Wieviele Filme von George A. Romero haben es nach "Dawn of the Dead" geschafft, populär zu werden?) und Card ist da keine Ausnahme. Die ersten beiden "Ender"-Romane: "Ender's Game" und "Speaker for the Dead" gelten als Klassiker der Science Fiction und haben die wichtigsten Genrepreise, den "Hugo"- (benannt nach Autor und Magazinverleger Hugo Gernsback) und den "Nebula"-Award, gewonnen. Ich kann mit beiden Büchern nichts anfangen, aber einige Menschen, auf deren Meinung ich durchaus etwas gebe, mögen sie, also muss was dran sein. Trotzdem, das ist auch schon wieder fast 20 Jahre her. Zwanzig Jahre. In Comiczeit also in "Watchmen"-Tagen. Seit dem hat Card nichts gemacht, was wirklich bemerkenswert wäre. Darum bin ich nicht sonderlich zufrieden mit diesem Engagement. Wenn man einen SciFi-Autor engagiert, dann holt man sich fast automatisch B-Prominenz ins Boot... außer man nimmt die drei oder vier Autoren die es geschafft haben auch außerhalb des Genres positive, kritische Beachtung zu finden. Den großartigen Ray Bradbury oder Ursula K. LeGuin. Aber Orson Scott Card? B-Prominenz unter der B-Prominenz?

Warum dann nicht zumindest jemand engagieren, der populär und aktuell ist? Neal Stephenson ist ein ganz heißes Eisen. Ein bisschen wortlastig und mit der Tendenz seine Bücher zu abrupt enden zu lassen, aber "Snow Crash" war so herrlich abgedreht, überzogen und amüsant, dass ein Comic in diese Richtung wunderbar funktioniert hätte. Wie wäre es mit Dan Simmons, der in "Hyperion" mit seinem Prosastil so wunderbare Bilder in meinem Kopf geschaffen hat, dass ich mich fragte wie der Planet Hyperion wohl aussehen würde, wenn Frank Quitely oder John Cassaday am Zeichenstift säßen? M. Rickert, Rick Moody, Robert Reed... Autoren und Autorinnen, die auf der höhe der Zeit sind und die die Zukunft der SciFi-Literatur sein könnten (auch weil all die bisher benannten einen richtig guten Schreibstil haben, was leider viel zu viele SciFi-Autoren nicht von sich behaupten können). Aber Orson Scott Card? Das ist kein wagemutiger Schritt nach vorn und auch niemand der neue Märkte erschließen dürfte, das ist Wasser treten und sich im Glanz längst vergangener Tage sonnen.

Bleibt also alles beim alten, wie immer...

posted by Björn um 13:10 | Permalink


17.12.2004

Frisch aus der Druckerei, Teil 2
(Comic-Neuheiten der Woche)
Okay, nachdem das ein paar Leuten in der letzten Woche gut gefallen hat, werde ich versuchen, hier bis auf weiteres regelmäßig jede Woche einen Überblick über die interessantesten deutschen Neuerscheinungen zu bieten. Basis ist wieder die Novitäten-Liste der Sammlerecke. Fällt noch jemandem eine hübsche Überschrift für diese Rubrik ein?

HIGHLIGHT DER WOCHE: Wie lautet eigentlich der Plural von Ära? Denn mit Bone #20 enden gleich mehrere... Ären? Ärata? Zum einen ist hiermit Jeff Smiths wunderbares Fantasy-Epos auch in Deutschland abgeschlossen, zum anderen bedeutet der Band auch einen Abschied des Carlsen Verlags, der wohl so schnell keine US-Serie mehr auf deutsch bringen wird. Ich zolle Carlsen jedenfalls Respekt dafür, dass dieses Projekt über zehn Jahre durchgezogen wurde, obwohl sich die Verlagspolitik in all den Jahren mehr als einmal verändert hat. Zur Feier des Tages bringt Carlsen dazu auch noch eine kleine Bone-PVC-Figur auf den Markt.

Aus dem Hause comicplus+ kommt die Eigenproduktion Die Tote von St. Michaelis, geschrieben vom Urgestein Eckart Sackmann und gezeichnet von Ivo Kircheis. Beide leben in Hildesheim und siedeln dort auch ihre Geschichte an, die in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs spielt.

Ein weiteres Sackmann-Projekt ist das Jahrbuch Deutsche Comicforschung 2005, das Aufsätze diverser Autoren enthält und künftig jährlich erscheinen soll. Behandelt werden Themen aus der deutschen Comic-Historie.

CrossCult bringt mit "Sieger Wurm" den inzwischen sechsten Band der Hellboy-Reihe auf den Markt. Dass der Verlag, der extra für die deutsche Hellboy-Veröffentlichung gegründet wurde, die Comics im verkleinerten Format und "nur" in schwarz-weiß druckt, muss nicht jedem gefallen. Aber mit seiner extrem liebevollen Aufmachung hat CrossCult Maßstäbe gesetzt (siehe auch die aktuelle Kri-Ticker-Rezension). Fürs nächste Jahr ist übrigens eine Neuauflage von Frank Millers "Sin City" im gleichen Format geplant.

Bosnian Flat Dog (Reprodukt) hat ein gruseliges Cover, aber das war sicher Absicht, und der Inhalt klingt höchst interessant: in einem "Mix aus Facts und Fiction" (Pressetext) verarbeiten die Schweden Max Andersson und Lars Sjunnesson Eindrücke von einer Reise nach Bosnien. Featuring die gefrorene Mumie von Tito.

Goldene Zeiten für Fans der Mangas von You Higuri: letzten Monat erschien "Ludwig II #1" bei Planet Manga, jetzt kommt bei Carlsen Cantarella #6, das in Italien zur Zeit der Renaissance spielt, und der erste Teil von Gorgeous Carat (androgyne Jungs in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts). Europäische Geschichte durch die japanische Brille, garniert mit Shonen-Ai-Elementen - ein neuer Trend?

posted by Thomas um 13:59 | Permalink


12.12.2004

Smach! Spak! Crunch! Spak!
(BATMAN BEGINS!)

Gleich vorwegnehmen möchte ich, dass dieser Eintrag nichts mit dem neuen Batman-Film gemein hat, das interessiert nicht die Bohne, also mich zumindest. Spätestens seitdem Aronovsky (Requiem for a Dream, Pi) abgesprungen (worden?) ist und die Regie auf Nummer sicher geht, kann man nicht viel mehr als eine weitere Episode im Batfilm-Franchise erwarten.

Der Beginn, die erste.

Retcon
Die erste Theorie lautet: Jeder Autor hat seine Stärken (a). Vor allem bei Comicautoren beobachte ich, dass sie mit dem Element des Phantastischen Mängel in Tiefe und Vielseitigkeit ihrer Prosa wettzumachen versuchen. Rühmliche Ausnahmen (Alan Moore... und nach ihm kommt erstmal lange gar nichts) gibt es zwar immer wieder, aber Comicgeschichten sind im Allgemeinen dann stark, wenn es sich um Genreprosa handelt. Deswegen Theorie zwei: Die meisten guten Comicautoren sind Genreautoren (b). Im Falle von David Lapham handelt es sich dabei um: a)Erzählfluss/Komposition und b) Crime Noir, was er anhand seiner Serie Stray Bullets (erschien auf Deutsch beim Schwarzen Turm) über 10 Jahre eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat.
Weswegen man erst jetzt darauf kommt, diesen Mann für Batman zu verpflichten, ist rätselhaft, Hauptsache ist aber, dass man es endlich getan hat. Denn nach nur einer Ausgabe wird sogar einem Batman-Unkundigen wie mir klar: das könnte und sollte eines der besten Batman-Runs ever werden. Dabei ist Skepsis über Retcons und Autorenhypes durchaus angebracht.
Marvel hat unter grossem Spektakel bekannte Autoren, oder einfach nur ihre Namen, man weiss es nicht genau, auf die Retcon-Reise geschickt. Wohin der Zug denn eigentlich fahren soll und ob er überhaupt ankommt, die Willkür der Paarungen gibt dahingehend keine Tendenz ab. Im Hit&Miss Verfahren wären das: Ellis' Iron Man ein Hit, Brubackers Captain America ein Miss und Bendis' Avengers wahrscheinlich auch. Da eigentlich monatlich die angestaubten Helden der beiden Grossverlage in Neuinterpretationen offeriert werden, schwindet auch das Interesse. Millar macht bald Thor? Aha. Toll. Aber ich schweife ab.

David Lapham
David Lapham ist ein Ziehsohn Jim Shooters. Wem dieser Name nichts sagt, soll doch bitte Saschas kurze Biographie über ihn hier und hier studieren. David arbeitete für Shooters Valiant und Defiant, bevor er sich unabhängig machte mit seinem Verlag El Capitan und seitdem eigentlich auch nicht mehr im Mainstream auftauchte. Aber das Leben ist eine N...e (it's Genre-Slang) und die Rechnungen müssen bezahlt werden, sodass er nun sowohl Detective Comics für ein Jahr übernimmt, als auch Top Cows Darkness eine Frischzellenkur verpasst, angekündigt hat er weiterhin auch einen Job für Marvel. Sell-out auf ganzer Linie. Und nun endlich beim Topic angelangt, schön, dass sich doch manche durchgequält haben. Also, Lapham streunt durch in Gotham City.

Detective Comics 801
Die erste Seite. Batman ist wieder ein kleiner Junge. Seine Eltern sind tot und Bruce schwört Vergeltung. Entscheidend für Lapham ist diese Initiation, das ist es was Batmans Handeln ausmacht, Rachegelüste. Lapham kehrt zu Batmans Wurzeln zurück und zeigt, wie Miller vor ihm, wer wirklich Batmans grösster Feind ist, nämlich Bruce Wayne. Seinen kostümierten Antagonisten ist Batman weit überlegen, er ist intelligenter, raffinierter und willensstärker. Er braucht keine Hilfen, auch keine Superkräfte, Batman genügt sich selbst, und das macht ihn quasi unverwundbar. Das einzige Problem, das die Maschine Batman hat, ist seine menschliche Seite. Batman muss, wie wir alle, erkennen, dass er nur einen begrenzen Wirkungsradius hat. Er kann Gothams Kriminalität nicht in Griff bekommen, wird es nie können. Er kann sie nur lindern und dieser Kompromiss macht der zur Perfektion neigenden Maschine zu schaffen. Aber das ist nur der Subtext. In der Geschichte geht es um ein Mädchen, das ermordet wird, und das davor Kontakt mit Bruce Wayne hat. Wayne verachtet die Kleine, eins von den Society-Party-Ludern, wie sie uns ständig in den Medien begegnen. Dass sich hinter der Fassade ein Mensch verschanzt und dass hinter dem Spiel an der Oberfläche auch immer eine Geschichte steckt, ist eine schöne Parabel auf unsere inszenierte Medien-Glamourwelt, der man mittlerweile so überdrüssig ist, dass man sie mit immerzynischen Kommentaren wehzufegen versucht aus ihrer inszenierten Bedeutsamkeit.
Interessanter wäre es allerdings nachzufragen, weswegen es "dazu" gekommen ist. Und mit den folgenden elf Folgen von Detective Comics kommen wir dem Ganzen vielleicht ein Bisschen näher.
Formal gesehen ist das lehrbuchmässiges Comicerzählen. Immer wieder bunte Lautworte (ja, es IST ein Comic und das ist OK), wechselnde Bildauflösungsrhythmen, perfekter Panel-zu-Panel-Schnitt, eine geniale, weil sehr stimmungsvolle Kolorierung und aufs Wesentliche reduzierte Dialoge... wenn es in der Schule Comicanalyse als Themenschwerpunkt im Deutsch-LK gäbe, dann wäre Detective 801 mein Vorschlag.

Der Beginn, die zweite

Der Schwerpunkt liegt zu sehr auf die US-Szene (bzw. dem Anglo-Amerikanischen Sprachraum) in unserem feinen, kleinen Blog. Heisst es. Vielleicht sollte man auch mal fragen warum. Als Filmstudent kenne ich das Problem auch aus einem anderen Kulturfeld, aber jeder musik-, politik- oder wissenschaftsinteressierte Mensch braucht nur die Zeitungen aufzuschlagen. Man kann nicht auf Teufel komm raus etwas einfordern, was es hierzulande nicht gibt. Zumindest nur in einer qualitativ deutlich verminderter Form. Sogar der französische Erfolg der letzten Jahre, Satrapis Persepolis-Bände, liest sich wie ein amerikanischer Independent. Das sind nun mal die Impulse, Angloamerika und Japanokorea, und wenn es nicht annähernd so gute Plagiate wie Persepolis gibt, muss man auch nicht über jede zeichnerische Regung Alteuropas berichten. Aber man kann sich ja wenigstens freuen, wenn die Vorbilder übersetzt werden. Panini Deutschland kündigt für Januar eine neue, monatliche Batman-Heftserie an. 96 Seiten für 5,95? sind ein guter Deal und in etwa einem Jahr sollte Laphams 12-Teiler auch auf deutsch beginnen. So schliesst sich der Kreis, und das auch noch auf versöhnlich patriotische Art und Weise.

posted by cristian um 18:43 | Permalink


11.12.2004

Die Unglaublichen - Superfamily trifft James Bond
(Kino)

Haare. So hieß lange Jahre das allgemeine Problem der naturgetreuen Computeranimation, denn jedes Haar muß einzeln berechnet werden. Man kann verstehen, daß dies ziemlich schnel ziemlich viel Rechenzeit kostet. Da die Unglaublichen im Cartoon-look daher kommen, ist das realistischste an dem Film die Haarpracht - die scheint mittlerweile kein Problem mehr darstellen zu können, so echt sieht sie aus.

Das nur vorab, denn hier sieht man sehr gut mit welcher technsichen Brillianz der computeranimierte Trickfilm mittlerweile aufwarten kann. Aber Pixar wäre nicht Pixar wenn sie sich nur auf Technik konzentrieren würden. Die Unglaublichen ist ein echter Familienfilm geworden d.h. es spielt nicht nur eine Familie die Hauptrolle, sondern er kann auch von echten Familen genossen werden. Insofern setzt Pixar das Disney-Konzept derzeit besser um als Disnye es momentan zu schaffen vermag.

Die Unglaublichen ist alggemien gesagt ein guter Auflauf aus den Zutaten des klassischen Superheldenthemas contra Realität, ein utopisch Unterlegtes "Was wäre wenn", was bedeutet: es geht um Capes und wo sie sich verhaken, es gibt Diskussionen um Geheimidentitäten und ansonsten ist man halt der Supermann vom Dienst, immer lächelnd und immer alles schaffend.

Denkste, denn genau an diesem Punkt macht der Film erstmal einen Knick, denn in der realen Welt funktioniert sowas nicht, vor allem nicht in den USA wo man wegen selbst verschüttetem zu heissen Kaffee millionenschwere Schadenersatzklagen durchbekommt. Selbstredend das zerstörerische Superhelden automatisch ein Problem haben. Das ist der Anfang des Films, mehr wird nicht verraten.

Die Geschichte zeigt denn auch ein gefälliges Potpourri aus Superhelden und realem Familenleben, mit all seinen Nicklichkeiten und Glücksfällen. Wobei ich sagen muß, daß der Superheldenteil stark in Richtung James Bond geht, sowhl in den Aktionen der Helden als auch beim megalomanen Superwidersacher, der direkt aus "Comcibook- the Movie" stammen könnte und zwar als Hauptfigur.

Viel besser heraus gearbeitet hat man den Kontrast "Superkraft/Alltag". Hier gibt es wirklich einige charmante Lacher und man hat den meisten Spaß. Ein absolut gutes Händchen hatte man allerdings auch bei der Synchronistation: Herbert Feuerstein spricht einen Charakter der ihm vom Aussehen her unglaublich ähnelt und man alleine deshalb schon die ganze Zeit schmunzeln muß.

Grundsätzlich hat mich gefreut, daß es um Charaktere geht und wenn man, wie ich, 20 Jahre lang Superhelden-Comics gelesen hat, wird man vieles wieder erkennen (natürlich!), aber auch ein paar neue Sachen sehen und die sind dann wieder so gut, daß ich an diesem Film mehr Spaß habe, als mit aktuellen Superhelden-Comics. Pixar konzentriert sich auf das Wesentliche, die Story, die Figuren und holt das Maximale heraus. Mehr geht kaum.

Am Ende ist der Film wirklich das was er ist: Ein Familien-Action-Abenteur mit vorhersehbarem Ende und das macht er sehr gut. Meine Schwester die mit Comics udn Superhelden nicht die Bohne am Hut, aber Mann und Kind zuhause hat, hatte mächtig Spaß. Sowieso: Wer in diesen Film geht um überrascht zu werden ist auch wirklich Fehl am Platz, es geht viel eher um einen "Big Mac" der überall auf der Welt gleich schmeckt und manchmal will man genau das!

posted by Sascha um 16:30 | Permalink


10.12.2004

Frisch aus der Druckerei
(Comic-Neuheiten der Woche)

Dieses Posting ist ein Experiment. Angedacht ist ein kurzer, persönlich gefärbter Überblick über die aktuellen Novitäten im (deutschsprachigen) Comichandel. Also: was ist grade neu rausgekommen und was davon ist besonders interessant? Da ich keine verbindlich "richtige" Liste von Neuerscheinungen sämtlicher Verlage kenne, bin ich dazu auf die Neuheitenlisten diverser Comichändler angewiesen. Als brauchbar erscheint mir die Liste der Sammlerecke, die ich hier mal als Basis genommen habe.
Geboten wird hier kein vollständiger Überblick, sondern eine subjektive Auswahl, wobei natürlich eine #1 oder eine neue Graphic Novel eher hier stehen werden, als z.B. Digimon #79. Achja, und nochwas: obwohl ich keine Ahnung von Manga habe, will ich sie dennoch nicht vollständig unerwähnt lassen, denn Manga sind Comics, da kann man noch so oft das Gegenteil behaupten.
Los geht's:

Highlight der Woche: "Wir können ja Freunde bleiben" war einer der schönsten, witzigsten und tollsten Comics des letzten Jahres. Sein Schöpfer Mawil durfte dafür eine Reihe von Auszeichnungen einheimsen und verkauft hat sich das Ding auch noch. Nun steht endlich Mawils neues Werk im Laden: Die Band (Reprodukt) erzählt, auch wieder autobiographisch, wie das so ist, wenn junge Menschen eine Rockband gründen. Beziehungsweise, wie man damals erfolglos versucht hat, ein Star zu werden, als es noch keine Castingshows gab.

Ebenfalls bei Reprodukt: Band 1 von Elke Steiners Die anderen Mendelssohns, ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Jüdischen Kulturtagen und der Jüdischen Volkshochschule Berlin. Ein biographischer (ohne "auto"!) Comic, der die Lebensläufe der "schwarzen Schafe" der berühmten Mendelssohn-Dynastie beleuchtet.

Nach kulturell Anspruchsvollem nun in trashige Gefilde: die Comics von Weissblech sind Pulp und wollen auch gar nichts anderes sein. Dass man sowas auch an Bahnhofskiosken findet, dafür sorgt Hammerharte Horrorschocker mit dem inzwischen vierten Heft.

Bei Ehapa hat man die Zielgruppe "Soldaten und solche, die es werden wollen" entdeckt: Klappspaten #1 von Ex-Zeitsoldat Thomas Balzen veralbert die Bundeswehr. Liebe Rekruten in Coesfeld, falls ihr das kauft, lasst euch nicht erwischen. Wer weiß, ob eure Ausbilder Humor haben.

Die Kollegen von EMA starten drei neue Manga-Reihen:
Clamp's Wonder World feiert in eine Heftreihe das 15jährige Bestehen des Studios CLAMP. Als Gimmick gibt's in jedem Heft 'ne Schachfigur dazu. Und ich dachte, die Otakus spielen alle Go?

Mon-Star Attack ist eine deutsche Eigenproduktion des Duos mit dem Namen DuO, deren Episoden bisher in "Manga Twister" zu lesen waren. Laut EMA handelt es sich um eine "abgedrehte Space-Comedy". Der Hase, der wohl der Hauptbösewicht der Serie ist, den find ich so richtig knuffig.

Außerdem startet EMA noch xxxHolic. Klingt total versaut, ist aber nur ein dämonisches Crossover aus dem Hause CLAMP.

Frischgepresste Superhelden gibt's natürlich auch noch: Panini packt 13 Ausgaben von "Detective Comics" in die Batman Monster Edition #2, darunter etliche, die von Ed Brubaker geschrieben wurden. Man munkelt, dass diese zu den besten Batman-Geschichten der letzten Jahre gehören.

Seid ihr noch da? Gut, dann dürft ihr nämlich jetzt die Kommentar-Funktion nutzen und schreiben, ob ihr einen Überblick wie diesen künftig regelmäßig lesen wollt oder ob ich mir die Mühe lieber sparen soll.

posted by Thomas um 15:00 | Permalink


06.12.2004

Weg nach Unten
(Minderwertigkeitskomplexe und Comiccover)

  • Paul O'Brien fragt wirft einen Blick auf das Bedürfnis der großen Comicverlage sich mit "richtigen Autoren" zu schmücken. Also Menschen wie Brad Meltzer, J. M. Straczynski, Kevin Smith, George A. Romero oder Joss Whedon, selbst wenn diese Personen in der Außenwelt eher Kultfavoriten für kleinere Gruppen sind.

    Auffällig ist dabei übrigens, dass fast all diese "richtigen Autoren" aus einem Bereich kommen, der sich mit den Interessen vieler Comicleser überschneidet (Zombies, Buffy, Babylon 5, Clerks). Ich denke, diesen Effekt sollte man nicht übersehen, ich bin mir nicht sicher ob jeder "richtige Autor" dem Stammpublikum der großen Verlage zusagen würde. Ob, ein Terry Gilliam, ein Roger Altman oder ein Paul Schrader auch für größere Verkaufserwartungen sorgen würden, oder eher als finanzielles Risiko angesehen würden. Immerhin ist bei oben genannten Autoren eine eindeutige Interessen- und Themenüberschneidung vorhanden (Meltzer vielleicht ausgenommen... dann wiederum kannte im Comicbereich vor "Identity Crisis" wohl kaum jemand Mr. Meltzer, insofern ist der Mann einfach nur "richtiger Autor", aber eben ohne bekannten Hintergrund), die die Verlage bewusst einkalkulieren. "Richtiger Autor" ist also nicht automatisch gleich "richtiger Autor".

    Trotzdem ist die folgende Passage aus O'Briens Kolumne interessant:

    Da ist eindeutig ein Unterton von "Hey, das ist ein richtiger Autor, der von einem ordentlichen Medium kommt" vorhanden. Es spielt wieder den unausgesprochenen Minderwertigkeitskomplex aus, den Comics haben. Der selbe Gedankengang, der dazu führt, dass Superheldenfans annehmen, dass jeder Titel es eines Tages anstreben muss zu einer TV-Show oder einem Film zu werden.

    [...] Aber das bedeutet manchmal auch, dass man sich etwas ehrfürchtig gegenüber jedem Verhält, der in einem der Öffentlichkeit zugänglicherem Feld gearbeitet hat, kombiniert mit einer Art ungläubiger Dankbarkeit dafür, dass sie [die "richtigen Autoren"] sich die Mühe gemacht haben, so weit herabzusteigen, dass sie [Comics schreiben]. Und soweit muss der Minderwertigkeitskomplex ja wohl nicht gehen, oder?

    Hm, ich glaube mit dem gefühlten Miderwertigkeitskomplex liegt er gar nicht mal so daneben. Immerhin glauben immer noch Menschen, dass es doch toll ist, dass mehr und mehr Zeitungen realisieren, dass Comics nicht nur für Kinder sind... fast zwanzig Jahre nach "Maus". In other actual news: USA liefern illegal Waffen an nicaraguanische Contra-Killer; deutsch-französische Beziehungen entspannen sich, sagen Kohl und DeGaulles. Auch wenn inzwischen viele Autoren Comicautor und Comiczeichner diesen Job als ihren Traumberuf angeben (vielleicht abgesehen von dem kleinen Gehalt, das die beziehen die nicht in der ersten Liga der Comicbranche spielen) gemacht haben: So weit sind wir vielleicht gar nicht weg von der Zeit als Stan Leiber sich das Pseudonym Stan Lee zulegte, damit diese Comicheftchen ihn nicht verfolgen wenn er seinen "Great American Novel" geschrieben hat. Fragt mal Warren Ellis, der wartet nur darauf, dass Hollywood ihm endlich die Füße küsst... womit sich Frage 2 stellt: Haben es außer Neil Gaiman noch andere Comickünstler geschafft sich einen Namen außerhalb der Comicszene zu machen, oder ist man 'trapped today, trapped tomorrow' sobald man in der Szene drin ist (und ich meine nicht sowas wie die "Oblivion"-Filmskripts von Peter David)?

  • Via Die Puny Humans!: Superman-Cover die beweisen, dass früher nicht alles besser war.

  • Seperated at birth? Das neue Filmplakat für 'Batman Begins' erinnert mich irgendwie an das Cover von 'Identity Crisis #6'. Dann wiederum, wenn man sich das Cover von IC #7 anschaut, scheint es so als habe Alfred einfach nur ein bisschen viel Stärke in die Bat-Waschmaschine getan, so dass die Kapuze in dieser unangenehmen Position verharrt. Das gibt sich schon wieder...

    posted by Björn um 11:43 | Permalink


  • 04.12.2004

    Ironie: Gesund und Wohlauf
    (Wer will ein Superheld sein?)

    Vor dem eigentlichen Post: Nicht vergessen, die Chance an einem Workshop mit Zwerchfell-Profis teilzunehmen.

    Einiges an anderem Krempel um die Ohren, so dass ich diese (und wohl auch nächste Woche) nur unregelmäßig die Rundreise auf die Sites der üblichen Verdächtigen machen kann. Aber das hier gefiel mir:

    Newsarama berichtet einmal mehr über die seit Jahr und Tag geplante Superhelden-Castingshow auf MTV. Zur Info: Fans schreiben ihren selbsterfundenen Superhelden an die unglaublich professionell aussehende Seite der Produktionsfirma (sofern sie ein unter Koffeinentzug leidender Schimpanse programmiert hat, dem man beide Hände auf den Rücken gebunden und einen defekten C64 zur Verfügung gestellt hat... sollte dem nicht so sein sieht die Site mehr als dubios aus). Die Finalisten leben dann als ihre Superhelden verkleidet in einem Haus und treten mit ihren Superkräften gegen Superschurken an. Der Sieger der Show wird von einem Comicmacher der die Kohle braucht "legendären Comicmacher" verewigt. Stan Lee war/ist im Gespräch. Ich persönlich finde ja, dass Todd Nauck sich mit seinem Superheldencastingshowcomic "Wildguard" dafür qualifiziert hätte, aber was weiß ich schon...

    Egal. Kurzform: Fans schicken Idee ein, leben als Superheld verkleidet zusammen in einem Haus, kämpfen gegen Superschurken und werden dann in einem Comic mit der Halbwertszeit von Marvels zweiter Epic-Line verewigt. So weit, so klar. Wie bei jeder Reality TV-Show, sei es "Big Brother", sei es "The Real World" oder "Dismissed" geht es darum, dass sich irgendwelche publicitygeilen Teenage... wir sprechen über Superheldencomics, oder?... irgendwelche publicitygeilen Mittdreißiger für ein Millionenpublikum zum Affen macht. Und die Newsarama-Forumsposter wissen das und schreien auf:

    "Das wird nur dazu dienen die negativen Vorurteile über Comics und die die sie lesen weiter zu verbreiten. Ich finde, das ist eine schreckliche Idee."

    "Das wird Comics einen schrecklichen Ruf verschaffen."

    "MTV wird damit die Comics durch den Schmutz ziehen und leicht zu beeinflussende Teenager dazu bringen, schlecht von Comics zu denken, obwohl sie das Gegenteil tun könnten."

    Nochmal die Kurzform: Newsarama-Poster fürchten, dass diese Show negative Vorurteile über Comichefte weiter verbreiten wird. News. A. Rama. Poster. Darunter Leute in deren Signatur ein Zitat von Guy Gardner (eine Green Lantern) auftaucht, die als Bezeichnung "The Living Tribunal" ausgewählt haben, Thanos zitieren und sagen "I'm Rick James Beyatch." oder von sich behaupten "Proud to be a Newsarama Dickbag". Mal abgesehen davon, dass Reality-TV-Shows dazu dienen Menschen bloß zu stellen, das Ganze nach einem ziemlich schwachen Konzept klingt (die Kandidaten benutzen ihre ausgedachten Superkräfte wie genau?) und man sicher darüber diskutieren kann, ob es die Verantwortung eines TV-Senders ist, Menschen die alles tun würden um ins Fernsehen zu kommen, vor sich selbst zu schützen... ausgerechnet diese Newsarama-Jungs befürchten, dass MTV den Comics und Comiclesern ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit einbringen wird? So mancher behauptet, dass Ironie tot sei. Greatly exaggerated. Ironie ist nicht tot, sie gönnt sich nur einen ausgedehnten Urlaub auf den Newsarama-Messageboards. I rest my case...

    posted by Björn um 23:23 | Permalink


    02.12.2004

    Comic-Workshop mit Zwerchfell-Zeichnern
    (lernen von Profis)

    Naomi Fearn (Zuckerfisch, Dirt Girl) und Stefan Dinter (Die kleinen Mutterficker) veranstalten im Januar in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart und der Staatsgalerie einen Comic-Workshop, sowohl für Zeichner als auch für Autoren.
    Den Pressetext dazu gibt's weiter unten, jetzt erst noch was Interesssantes für erfahrenere Künstler: es werden noch Zeichner gesucht, die die beiden beim Workshop unterstützen. Ihr müsst keine Profis sein, solltet aber schon etwas Ahnung von Comics haben und ein paar Arbeitsproben vorweisen können. Wenn Ihr Lust habt, Naomi und Stefan kennenzulernen und anderen Comicinteressierten etwas beizubringen oder einfach erstmal weitere Informationen haben wollt, dann meldet Euch bei mir unter frauke@comicgate.de Ich leite die mail dann an Stefan Dinter weiter.


    Hier der Pressetext zum Workshop:
    "Naomi Fearn und Stefan Dinter geben einen Comic-Story-Workshop

    Mit lyrikerprobten Jungdichtern der Literaturhaus-Theaterwerkstätten und künstlerisch versierten Jung-Comic-Zeichnern stellen Naomi Fearn und Stefan Dinter ein Projekt auf die Beine, das zur Finissage der Ausstellung "Funny Cuts" in der Staatsgalerie vorgestellt werden soll.
    Viele junge Zeichner haben zwar Talent und würden gerne ihren ersten Achtundvierzig-Seiten-Comic zeichnen, leider fällt ihnen aber oft nicht ein, über was.
    Die jungen Leute in den Schreibwerkstätten des Literaturhauses haben bereits das Rüstzeug, um Geschichten, die ihnen unter den Nägeln brennen, auf's Papier zu bannen. Aber in unserem Falle ist es für sie nicht mit der direkten Umsetzung aufs Papier getan: die Geschichte soll als Comic erscheinen.
    Was aber, wenn unser junger Literat entweder selbst nicht zeichnen kann, oder aber nicht weiß, wie man eine Geschichte für das Panelformat umsetzt?

    Hier setzt der Workshop an:
    Am ersten Workshoptag werden grundlegende Fragen geklärt:
    1) Stoff: Welche Geschichten eignen sich für Comics, welche eher weniger?
    2) Format: Wie viel Seiten Story übersetzt zu wie viel Comic? Hierbei wird auch auf die bestehenden Comicstilrichtungen eingegangen, um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Erzählweisen und -geschwindigkeiten es gibt.
    3) Arbeitsaufteilung : Wie viel darf und muss der Zeichner in die Story reinreden, und kann der Autor verlangen, daß er die 2000 Zebras zeichnet, die in einer bestimmten Szene nötig sind?
    4) Technik: Ist die Story da, wird ein Comicscript geschrieben. Was ist es und wie sieht es aus?

    Der Workshop beginnt am 09.01.05 mit einer exklusiven Führung der Kursteilnehmer durch die Ausstellung "Funny Cuts".
    Am 10.01.05, dem ersten Workshoptag, sollen die Teilnehmer, basierend auf den Eindrücken der Ausstellung, Geschichten entwickeln, die sie gerne als Comic bearbeiten möchten. Wer Comics zeichnen möchte, sollte einige Zeichenproben mitbringen. Die Texte und Zeichnungen werden gesichtet und dann Teams von Textern und Zeichnern gebildet.
    Falls eine Geschichte noch umgeschrieben werden sollte - oder jemandem eine bessere einfällt ? kann sie beim nächsten Teil des Workshops vorgelegt werden.

    Der nächste Workshop ist zwei Wochen später:
    Am ersten Tag setzen sich die Teams zusammen und gehen ihre jeweilige Geschichte durch. Man überlegt, in welchem Stil sie umgesetzt werden soll, ob sie gekürzt werden muss, wo der
    Schwerpunkt liegen soll, bis Autor(en) und Zeichner sich einig sind.
    Dann wird ein Storyboard der Geschichte skizziert und ein Comicscript geschrieben, so daß am Ende des zweiten Tages der Zeichner im besten Falle bereits eine Story in Grundzügen als Bleistiftversion vorliegen hat, die dann im Laufe der nächsten Wochen fertig gestellt und im
    Literaturhaus bis spätestens 01. März abgegeben wird.
    Aus den Geschichten wird ein Comicsammelband im Heftformat erscheinen, das mit einer Ausstellung der Originale bei der Finissage in der Staatsgalerie vorgestellt wird."


    posted by Frauke um 10:30 | Permalink