Operation Dance Sensation
Daten
Originaltitel:
Operation Dance Sensation
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2003
FSK

ab 16 Jahre

Regie: Thilo Gosejohann
Darsteller: Simon Gosejohann, Thilo Gosejohann, Alexander Clarke
...

Jackson - ehemals hochgefeierter Vietnam-Kriegsheld - hält sich 20 Jahre nach seinem Einsatz als alleinerziehender Vater mit Gelegenheits-Kopfgeld-Aufträgen über Wasser. Die abtrünnigen Widersacher Zorc und Atlas aus seiner damaligen Einheit eröffnen mit den besten Absichten und recht überraschend in seinem Dorf eine Disco. Jackson traut dem Frieden nicht und mischt sich mehr oder weniger unauffällig unter das Party-Volk, um den eigentlichen Grund der Zappelbude "Dance Sensation" auf den Grund zu gehen. Es dauert nicht lange, bis sich die Erzfeinde in einem bleihaltigen Finale abermals gegenüberstehen...

Der lang erwartete "Captain Cosmotic"-Nachfolger ist da! Thilo Gosejohann stellt seine Vormacht als deutscher "Amateur"-Action-Spezi mal wieder eindrucksvoll unter Beweis: exzellent getimte Action mit viel Liebe zum Detail inszeniert. Der Schnitt ist einfach klasse - erinnert mich immer wieder an Rodriguez. Diesmal gibt's sogar ein Drehbuch, daher ist die Gag-Trefferquote recht hoch, und es gibt sogar einige richtige Brüller darunter - auch wenn (bzw. weil) der Film zum Finale hin wie ein "Hot Shots 3" daher kommt. Die Darsteller sind ebenfalls recht versiert bei der Sache - insbesondere das Brüder-Gespann Thilo und Simon wissen mal wieder vollends zu überzeugen.
Leider ist der Film mit seinen 104 Minuten viel zu lang, und Thilo gelingt es nicht immer, Anflüge von Langeweile zu verhindern. Die Darsteller verfallen gerne mal in belangloses Schwadronieren, man ertappt sich zwar immer noch bei einem seligen Grinsen, aber etwas Straffung hätte ODS nicht geschadet. Das Finale entschädigt dann mit reichlich Action, bei dem sogar Pyrotechnik aufgefahren wurde, und Thilo versteht es trefflich, kleine Gags wohldosiert über den Film zu verteilen, um damit größeren Leerlauf aufzufangen.

Der Streifen ist für Neverhorst-Fans natürlich ein Muss, für Amateur-Film-Fans sowieso - auch wenn man den Streifen aufgrund des nicht unerheblichen Aufwands kaum mehr so richtig in das Jungmutations-Genre dazuzählen möchte... Wer mal eine längst überfällige Parodie auf das 80er-Jahre-Action-Kino sehen wollte: "Operation Dance Sensation" ist allemal ein Blick wert!

Karsten Schreurs

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