House of 1000 Corpses
Daten
Originaltitel:
House of 1000 Corpses
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Rob Zombie
Darsteller: Karen Black, Jeanne Carmen, Erin Daniels, Sid Haig
...
FSK

ab 18 Jahre

Mir ist Rob Zombie noch als sehr guter "Musiker" und talentierter Cover-Artist in bester Erinnerung, und in seinem filmischen Debüt bleibt sich das Allroundtalent 100% treu - genauso stelle ich mir einen Rob-Zombie-Horrorfilm vor...

Der Plot ist altbekannt: Zwei Pärchen. Autopanne. "Können wir mal telefonieren?". Abendessen. Die "Cinema" hat ausnahmsweise mal recht, wenn sie "House..." als den "Natural Born Killers" des Horrorfilms bezeichnet. Zombies gestalterische Fähigkeit ist schon sehr versiert, und er rotzt viele wirklich knackige und herrlich dreckige Bilder auf die Leinwand, die mit einem knüppelnden Industrial-Sound unterlegt einfach nur *geil* daher kommen - blumiger kann ich's nicht ausdrücken. Alleine der lakonisch-wuchtige Vorspann macht einen tierischen Jieper auf den eigentlichen Film, und man wird nicht enttäuscht: ein knochenhartes Gesamtkunstwerk aus Bildern und Tönen bearbeitet den Zuschauer, bis dieser irgendwann vollkommen eingelullt von der Pracht auch die dümmste Story über sich ergehen lässt - solange man ein Faible für's Horror-Genre hat.

Denn der Film hat das gleiche Problem wie NBK: so formal brilliant das Grusel-Patchwork daher kommt, so vollkommen emotionslos wird der Zuschauer zurück gelassen. Für Horror-Kenner bietet der Film eigentlich nur das Zitat diverser großer Vorbilder von "Texas Chainsaw Massacre" über "Addams Family" bis "Bis das Blut gefriert ". Er ist nicht spannend, nicht wirklich schockierend oder gruselig, und er wird auch keinen allzu prägenden Einfluss auf das Genre hinterlassen.
Aber es ist auch gar nicht Zombies Absicht, das Genre zu revolutionieren. Für Bilder-Junkies mit Hang zur harter Kost gibt es im Moment definitiv nichts Besseres! "House..." ist das Werk eines Horror-Liebhabers für Liebhaber des Horrors - und die dürften ihre helle Freude an dem Bilderbuch haben... War bei "Kill Bill I" ja nicht anders...

Karsten Schreurs

zurück