Mir
ist Rob Zombie noch als sehr guter "Musiker" und talentierter
Cover-Artist in bester Erinnerung, und in seinem filmischen Debüt
bleibt sich das Allroundtalent 100% treu - genauso stelle ich mir einen
Rob-Zombie-Horrorfilm vor...
Der Plot ist altbekannt: Zwei Pärchen. Autopanne. "Können
wir mal telefonieren?". Abendessen. Die "Cinema" hat ausnahmsweise
mal recht, wenn sie "House..." als den "Natural Born Killers"
des Horrorfilms bezeichnet. Zombies gestalterische Fähigkeit ist
schon sehr versiert, und er rotzt viele wirklich knackige und herrlich
dreckige Bilder auf die Leinwand, die mit einem knüppelnden Industrial-Sound
unterlegt einfach nur *geil* daher kommen - blumiger kann ich's nicht
ausdrücken. Alleine der lakonisch-wuchtige Vorspann macht einen tierischen
Jieper auf den eigentlichen Film, und man wird nicht enttäuscht: ein
knochenhartes Gesamtkunstwerk aus Bildern und Tönen bearbeitet den
Zuschauer, bis dieser irgendwann vollkommen eingelullt von der Pracht
auch die dümmste Story über sich ergehen lässt - solange
man ein Faible für's Horror-Genre hat.
Denn
der Film hat das gleiche Problem wie NBK: so formal brilliant das Grusel-Patchwork
daher kommt, so vollkommen emotionslos wird der Zuschauer zurück
gelassen. Für Horror-Kenner bietet der Film eigentlich nur das Zitat
diverser großer Vorbilder von "Texas Chainsaw Massacre"
über "Addams Family" bis "Bis das Blut gefriert ".
Er ist nicht spannend, nicht wirklich schockierend oder gruselig, und er
wird auch keinen allzu prägenden Einfluss auf das Genre hinterlassen.
Aber es ist auch gar nicht Zombies Absicht, das Genre zu revolutionieren.
Für Bilder-Junkies mit Hang zur harter Kost gibt es im Moment definitiv
nichts Besseres! "House..." ist das Werk eines Horror-Liebhabers
für Liebhaber des Horrors - und die dürften ihre helle Freude
an dem Bilderbuch haben... War bei "Kill Bill I" ja nicht anders...
Karsten
Schreurs
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