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Die Welt am Draht, das sind Kommentare, Informationen, Gedanken und natürlich News rund um die Welt der Comics und darüber hinaus.

28.05.2003

Comicfest Manga-Zeichenwettbewerb 2003
(Wettbewerb)

Vom 4. bis 7. September 2003 findet das Münchner Comicfest auf der Praterinsel statt (www.comicfest.de). Das diesjährige Hauptthema heißt Manga und dementsprechend widmet sich auch der vom Festival ausgeschriebene Zeichenwettbewerb diesem Thema.

Gesucht wird die beste Manga-Zeichnung zum Thema »Fabelwesen«.

Der Wettbewerb ist in folgende Kategorien eingeteilt:
  • Die Kategorie 1 ist für die jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmern bis einschließlich 15 Jahre.
  • In Kategorie 2 können sich Zeichnerinnen und Zeichner ab dem 16. Lebensjahr bewerben.

    Inhalt und Form der Zeichnungen können frei gewählt werden, müssen sich aber mit dem Thema "Fabelwesen" beschäftigen. Wir wollen wissen, was ihr wirklich könnt, deshalb dürfen die Zeichnungen nicht von bestehenden Zeichnungen durchgepaust, kopiert oder abgezeichnet sein. Das Format der eingereichten Arbeiten sollte mindestens DinA5 und höchstens A3 sein.

    Folgende Preise gibt es in beiden Kategorien zu gewinnen:
    1. Preis ein Manga Comicpaket im Wert von über EUR 250,-
    2. Preis ein Manga Comicpaket im Wert von über EUR 150,-
    3. Preis ein Manga Comicpaket im Wert von über EUR 100,-

    Außerdem wird es bei der Ausstellung der eingesandten Arbeiten noch den Publikumspreis geben, bei dem die Besucher das schönste Motiv wählen. Dafür erhält der Gewinner ein Manga Comicpaket im Wert von über EUR 100,-.

    Die Bekanntgabe der Gewinner, und die Preisverleihung wird am Samstag, den 6. September 2003 auf dem Comicfest München stattfinden.

    Der Einsendeschluss ist der 20. August 2003.

    Einsendungen für den Wettbewerb bitte an folgende Adresse:
    Comicfest München
    c/o Laska Grafix
    Morassistr. 18, Rgb
    80469 München

    Auf der Rückseite aller Arbeiten müssen Titel der Zeichnung, Name, Vorname, Anschrift, Telefonnummer und eventuell E-Mailadresse angegeben sein. Die Zeichnungen werden nur zurückgesendet, wenn ein ausreichend frankierterund an sich selbst adressierter Umschlag beigelegt wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Aktuelle Informationen zum Wettbewerb finden sich auf www.comicfest.de

    posted by Martin um 12:03 | Permalink


  • 26.05.2003

    Kreuzberger Comicwettbewerb
    (Wettbewerb/Ausstellung)

    Seit geraumer Zeit schafft es besonders die Berliner Comicszene durch ihre Vielfältigkeit und ihren äußerst positven Aktionismus eine große Faszination auf mich auszuüben. Ich finde es heute noch genauso beeindruckend wie vor einem Jahr wieviele kleine, stilistisch gänzlich unterschiedliche Gruppen und Einzelkünstler in unserer Hauptstadt an großartigen Comics werkeln.

    Auf der Leipziger Buchmesse hing urplötzlich ein hübsches, von der Monogatari-Crew gestaltetes Plakat an unserem Comicgemeinschaftsstand. Es bewarb einen Comicwettbewerb, zu dem Comics, die sich rund um den Stadtteil Kreuzberg drehten, eingereicht werden konnte. Bis zum 10. Mai hatten die geneigten Künstler Zeit ihre Seiten zu füllen. Am Samstag dann stand die 6. Lange Buchnacht in der Oranienstraße an, zu der die Ergebnisse des vom Comicladen Modern Graphics, vom Stadtmagazin Zitty und der Künstlergruppe Monogatari organisierten Contests präsentiert und die Gewinner gekürt wurden. Rund 60 Teilnehmer gab es nach Aussage der Veranstalter und die drei besten, die mit großzügigen Comicgutscheinen beglückt worden sind, werden demnächst ihre Werke in einem der wichtigsten Magazine der Stadt wiederfinden.

    Ich machte mich mit bezaubernder weiblicher Begleitung auf der Siegerehrung beizuwohnen - leider war es bei unserer Ankunft längst nach 20 Uhr, so dass wir den wichtigen Akt längst verpasst hatten. Die drei Gewinnerwerke hingen bereits draußen am linken Fenster, während am rechten eine riesige Transparentfolie von allen Teilnehmern kollektiv bekritzelt wurde. Wir schlichen uns am guten Naatz vorbei, der lautstark im Eingang philosophierte. Die comicgefüllten Regale waren mit großen Folien abgedeckt, so dass sich ja keiner der Besucher auch nur einen Moment in der Lage sah einen Band zu erwerben. Aber gegen Ladenschlußgesetze können noch nicht mal Berliner Comicaktive was ausrichten ... an der Theke, an der es mal keine Bildergeschichten, sondern Bier, Wein und Säfte zu erstehen gab, lagen zwei prall gefüllte Ordner aus, in denen sich sämtliche 180 Seiten Comic befanden, die zwei Wochen zuvor eingereicht worden waren ...

    Beim Durchblättern stießen wir auf zum Teil grafisch äußerst originell gestaltete und inhaltlich interessant aufgebaute Geschichten. Geschichten, die denen der drei Gewinner locker das Wasser reichen konnten. So äußerten wir umgehend bei Jurymitglied Mawil unseren Unmut. 50% Zeichnungen, 50% Text - so hätte die Bewertung ausgesehen und bei einem halben Duzent Entscheidungsträgern, mit teilweise gänzlich anderen Geschmäckern musste man sich in der Mitte treffen. Der Comicprinz nahm sich noch reichlich Zeit mit uns die Ordner ein weiteres Mal zu durchforsten und uns seine persönlichen Favoriten zu zeigen. Nach so zeitaufwendigen Erklärungen waren wir dann mit den »größten gemeinsamen Nennern« als Siegern mehr oder weniger im Reinen ...

    Meine liebe Pauline (im Comicforum wohl besser als Tira May bekannt) konnte Mawil sogar noch zum Signieren ihres »Strandsafari«-Bandes beschwatzen (aber erst nachdem sein sportliches Rennrad wieder mit einer funktionierden Glühbirne versorgt war) und so ziert diesen jetzt eine herzliche Zeichnung vom Superhasi und seinem Mädel.

    Ich mischte mich noch kurz in eine Matrix Reloaded-Diskussion zwischen einem Modern Graphics-Mitarbeiter und Dieter »Mudbrains« Beck ein, bevor wir auch schon wieder davon trabten - in Richtung American Dinner, denn alles was wir nach diesen schweißtreibenden Minuten im reichlich aufgewärmten Comicladen brauchten war ein eiskalter Milkshake ...

    Auf der Website des Berliner Comicshops »Modern Graphics« gibt´s nicht nur die Arbeiten der drei Gewinner zu sehen, sondern auch die aller anderen 60 Teilnehmer - eine wirklich großartige Leistung von den Veranstaltern. Da zieh´ ich meinen Hut! Bei http://www.modern-graphics.de/ werdet ihr fündig ... :)

    posted by Martin um 19:02 | Permalink


    21.05.2003

    Stand der Dinge bei Infinity

    (Verlagsneuigkeiten)


    Comicgate: Besteht prinzipiell das Interesse, Fathom weiterzuführen, wenn es aus den USA genug Vorlaufmaterial gibt? Und was ist mit dem dazugehörigen "Vana's Revenge"?


    Igor Bacic: Der erste Teil ist ja in der Zwischenzeit erschienen, wie es allerdings nach dem Erscheinen des zweiten Teils weitergeht, steht in den Sternen.
    Denn, wie du vermutlich mitgekriegt hast, Turner und Top Cow sind sich nicht mehr wohl gesonnen, weshalb Turner geht und wohl einen eigenen Verlag ins Leben ruft. Allerdings wird er dann wohl vorerst nicht mit Fathom weitermachen (die Gründe dafür kenne ich nicht), sondern sich auf eine komplett neue Serie stürzen, die entweder Ekos oder Dragonfly [Anm. d. Red: siehe Archiv von WaD] heißen wird. Prinzipiell aber besteht großes Interesse, mit Fathom weiterzumachen.



    Kannst Du Genaueres zum Erscheinungstermin Sam&Twitch und Creech2: Out for Blood sagen?


    Bezüglich Sam & Twitch und Creech 2 kann ich dir leider nichts Genaueres mitteilen, außer dass beide Serien momentan auf Eis liegen. Sam & Twitch hauptsächlich wegen ernüchternden Abverkaufszahlen, und bei Creech 2 müssen noch ein paar Lizenzfragen geklärt werden.



    Wie sieht es mit Eurem Interesse nach dem ganzen Kuddelmuddel mit Inferno etc. an diesen Serien aus?


    Unser Interesse an Inferno: Hellbound oder der neuen Darkness-Serie ist groß, allerdings sind in beiden Fällen erst drei US-Hefte erschienen und zwar alles andere als im monatlichen Rhytmus... das erschwert die Planung natürlich immens. Da aber einige Titel bei uns bald zu Ende gehen (Universe mit Band 5, Aphrodite IX mit Heft 4; Spawn musste auf dreimonatlich umgestellt werden, da wir sehr nah an die US-Ausgaben rangekommen sind), werden in den nächsten Monaten mit Sicherheit ein paar Neuerscheinungen kommen. Was genau, kann ich dir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.
    Ach ja, fast hätte ich es vergessen, wir haben bereits eine neue Reihe namens Spawn Classics, die den Lesern alte und vergriffene Spawn-Ausgaben (in erster Linie Spawn-Crossover) zu einem vernünftigen Preis bieten soll, natürlich komplett überarbeitet. Im ersten Heft ist das Spawn vs. Batman Crossover (Preis Euro 3,30) enthalten, das die Tage erscheinen müsste.


    posted by Frauke um 22:40 | Permalink


    20.05.2003

    MONSTERS OF COMICS - Tourreport: München/Darmstadt
    (Comic)
    Wir haben gelacht, zu Unrecht zwar, aber wir haben gelacht. Trotzdem. Die Geschichte beginnt früher und sie heißt:

    Frau Bandin, Schnittchen und bewußtseinsverändernde Schnitzel

    Donnerstag. Wir wollten uns alle in Stuttgart treffen, damit wir Freitag früh zusammen nach München fahren konnten. War aber gar nicht so einfach dieses mal eine Mitfahrgelegenheit von Berlin nach Stuttgart zu finden. Ich feuerte sechs E-Mails raus und jedes Auto war schon voll. Also reservierte ich für Frau Fearn und mich Plätze bei einem dieser halb legalen Kommerz-Personenbusse, was ich normalerweise nie mache und dann auch gleich schwer bereut habe. Ich warne auch jeden davor sich bei diesen Leuten anzumelden, denn ihr Hobby ist mörderisch (es steht meist ?easy? als Fahrer im Internet, alles was zwischen 6 und 8 Plätzen hat ist etwas ähnliches). Ich bin noch selbst so einen Sprinter gefahren, weiß also nicht ob die Bremsen nicht in Ordnung waren oder ob es sehr schwer ist mit so einem Gefährt zu bremsen, Tatsache aber ist, daß unser ausländischer Mitbürger am Steuer sehr gerne, sehr spät bremste. Einmal ging das gut, da die Jeep-Fahrerin vor uns checkte was gerade abgeht und auf den Standstreifen auswich, beim zweiten mal war?s verdammt knapp. Er hatte versucht einen LKW (plus Anhänger) vor einer dieser mobilen Spursperren zu überholen (diese mit dem leuchtenden Pfeil, der darauf hinweist das nur noch eine Spur befahrbar ist), schaffte es aber nicht und ab da konnten wir dann lange Sekunden überlegen, was schlimmer ist: auf diese Sperre drauf zu knallen oder unter den LKW zu geraten. Das Auto bremste superlangsam, der LKW war schon vorbei, dafür war der Anhänger noch auf gleicher Höhe. Irgendwie ging?s dann gerade noch so hinter dem Anhänger auf die recht Spur zu schwenken, was aber den Außenspiegel kostete. Naomi und ich sassen vorne und hatten beste Sicht. Wir schauten uns danach nur vielsagend an. Ich war stinksauer. Als wir angekommen waren, wollte ich nur noch weg und ließ meinen Schlafsack zurück, den wir später abholten - gerade rechtzeitig, denn derselbe Fahrer wollte wieder zurück nach Berlin fahren. Ich hatte Mitleid mit den künftigen Fahrgästen. Die Ahnungslosen!

    Gerade rechtzeitig waren die Nachdrucke meines Comics (Der Kosmopolit) eingetroffen. Da Stefan (Dinter) morgens aber die Previews von "Die Schlange" anfertigte, nahm seine freundliche Nachbarin, Frau Bandin, die Päckchen entgegen. Diese war den ganzen Tag über nicht zu erreichen und wir machten Scherze darüber, ob sie überhaupt je wieder nach hause kommen würde. Abends dann noch kurz in die ?Emilie?, eine Kneipe mit Maultaschen als Spezialität, wo wir ein kleines Treffen mit Comic-Prominenz aus Stuttgart hatten und dann viel zu spät ins Bett. Als Gutenachtgeschichte las Stefans Freundin Martina noch etwas aus dem jetzt schon legendären ?Power Freaks #1? vor.

    Natürlich verschliefen wir um eine satte Stunde. Als Stefan mich darüber informierte, grummelte ich etwas und drehte mich in meinem Schlafsack rum, quasi als Abwehrmaßnahme. Es half nichts, irgendwann musste auch ich raus. Da Frau Bandin immer noch nicht da war, verschoben wir die Fahrt um eine halbe Stunde in der Hoffnung es würde was nützen - umsonst. Aus Spaß wurde Ernst. Wir würden also keine Kosmopolit-Comics im Gepäck haben. Überraschend kam hinzu das weder im HQ in Hamburg noch in der S-Town Base "Zuckerfisch"-Bände aufgetrieben werden konnte, was automatisch bedeutet: die erste Auflage von ?Zuckerfisch mit Sahnemerrettich? ist ausverkauft! Wie schön, wie traurig. Eigentlich wollten wir ja die Erstauflagen auf der Tour ausverkaufen. Und jetzt haben wir dauernd Heftemangel, haha.

    Der Druckauftrag für die Zweite Auflage von ?ZmS? ist aber schon raus, also keine Sorgen machen. Außerdem haben wir ja noch den ersten Band mit im Gepäck! Beim Kosmopolit einigten wir uns darauf die vorhandenen CDs sofort raus zu geben und den Comic nachzusenden, eine gute Lösung - man muss nur kreativ sein. Nachdem ich dann auch das erste mal Paul Hoppe begrüßen konnte, das erste mal den ?Die Schlange?-Preview (der ist übrigens Klasse! - meine persönliche Meinung) durchblättern durfte, Frau Bandins geheimes Schlüsselversteck gesucht und nicht gefunden wurde und wir Jan (Dinter) abgeholt hatten, ging?s auch schon los und zwar nach München, ...

    ...in die Artillerie. Das Studio über das ich schon einmal auf Comicgate berichtet habe. Vor circa einem Jahr war ich schonmal da gewesen und schier in Ohnmacht gefallen angesichts des dort versammelten Talents. Die Artilleristen führten uns erstmal aus zum Mittagstisch. Dort wurde ein bisschen gelabert, Bier getrunken und rumgegammelt. Es kam auch die erste Tourverwirrung auf: ?In welcher Stadt sind wir eigentlich?? oder ?Mein Gott, irgendwann sieht alles gleich aus.? So gegen 14 Uhr ging?s dann zurück ins Studio, wo ich mir dann am Computer von Uli Oesterle sein Ende des Jahres erscheinenden Comic "Hector Umbra" habe zeigen lassen. Da bin ich schon sehr, sehr gespannt darauf, denn Uli ist nicht nur ein hervorragender Zeichner, sondern auch jemand der mit Wörtern umgehen kann. Das kommt ja nicht so oft vor. Übrigens erscheint demnächst eine Hellboy-Kurzgeschichte von ihm in einer dieser Anthologien die Dark Horse gerade herausgibt. Auch auf Thomas von Kummant der mir ein paar Seiten von ?Chronik der Unsterblichen? gezeigt hat, wird man achten müssen. ?CdU? wird zwar noch eine Weile brauchen, aber dafür sieht es so aus als ob es das bisherige Lebenswerk von Thomas wird, perfekt bis ins Detail. Die fertigen Seiten sehen einfach atemberaubend aus. Natürlich war die Zeit viel zu kurz um richtig zu plauschen, so musste man sich mit Blitzeindrücken zufrieden geben. Und dann sollte es endlich zum signieren gehen.

    Boris Kiselicki, in seiner Funktion als Einheimischer und Mitsignierer, fuhr bei uns im Auto mit, um uns zur Comic Company zu lotsen. Wie nebenbei brausten wir an allen möglichen Sehenswürdigkeiten vorbei. Ich weiß wirklich nicht ob es der direkte Weg war, es schien mir nicht so. Allerdings ist Boris Fahrradfahrer (vorbildlich!) da kann man das verstehen, wenn er auf geriffelte oder durchgezogene Linien keinen großen Wert legt. Der Spruch ?Folge einfach der Straßenbahn? wurde dann erstmal zum running gag.

    Das Schaufenster der Comic Company war tapeziert mit Tourplakaten und die gesamte Auslage verzierten unsere Comics, größer kopierte Comicseiten und Cover. Wunderprächtig. Innen drin wurde mir dann auch klar warum es ?Weltstadt mit Herz? heißt. Es gab Schnittchen mit Oliven, dazu zwei Kästen Bier als Getränk - noch nie wurden wir so empfangen! Klasse! Nachdem alles aufgebaut war, köpften wir auch gleich einige Bierflaschen. Erst war es etwas leer, aber als sich dann Boris seinen eigenen Körper mit Tourplakaten bepflasterte und versuchte die Leute herein zu winken, wurde es langsam besser. Gemeinhin verschreckt der Deutsche ja eher wenn man ihn anspricht. Allerdings ist der deutsche Comicleser an sich sogar noch schreckhafter. Manche machen auf dem Absatz kehrt, wenn sie sehen das signiert wird. Oder sie kommen rein und halten zwei Meter Abstand, schauen immerzu und trauen sich nicht uns anzusprechen. Ich weiß nicht genau was diese Distanz verursacht, aber ich rufe hiermit auf jegliche Scham aufzugeben - wir beißen nicht, okay wir trinken Bier und machen manchmal dreckige Witze, aber so schlimm ist das nicht, ehrlich!

    Mit der Zeit füllte sich der Laden zusehends. Alte Bekannte wie Gerhard Schlegel (50% von Laska Comics), Eric Desideriu (für aktuelle Arbeiten siehe www.INKPLOSION.de) und Markus Gruber von der Comic Radioshow schauten auch mal vorbei. War alles in allem sehr nett. Irgendwann war?s dann Zeit die Sachen zu packen und zum Substanz zu fahren. Dieses mal übernahm Uli Oesterle den Part des Einheimischen. Uli ist auch Radfahrer, aber dieses mal erreichten wir schnurstracks unser Ziel. Schließlich hatten wir schon einiges gesehen.

    Wir bauten dann erstmal auf, bepflasterten den ganzen Laden mit Tourplakaten und Hinweisen wie das läuft. Erst schrieb ich ?Comics werden signiert?, weil das aber nicht vermittelt das man für einen Comickauf auch eine Zeichnung bekommt, schrieb ich ?1x Comic kaufen dazu 1x Zeichnung gratis?. Später, in Darmstadt, änderte ich das dann, denn daraus geht nicht hervor das man sich das Motiv wünschen kann, ich schrieb ?1x Comic kaufen dazu 1x Zeichnung gratis - wird LIVE gezeichnet?, aber ich glaube auch das war eher verwirrend für die Nicht-Comicleser. Man dachte wohl ?Na die zeichnen da live, das hat ja nix mit uns zu tun?.

    Etwas Essen konnten wir zwischendurch nicht außer den Schnittchen und nach dem frühen Aufstehen, der Fahrt, dem Signieren und allem drum und dran, waren wir ziemlich alle. Ich bekam so ein richtiges Tief, aber zum Glück war?s erst acht oder neun und der Laden sollte später noch voll werden. Im Substanz gibt es seit kurzem auch ne Fast Food-Küche wo wir uns nach und nach dann auch bedienten. Currywurst mit Pommes war der Favorit. Überraschender Weise war es gut das wir kein Freibier bekamen, denn so übertrieben wir es nicht mit dem saufen, schließlich sollte es Samstag früh weiter gehen.

    Irgendwann war es dann auch proppevoll, die Musik sehr groovy und die Leute haben gut eingekauft. Direkt vor uns war ein Tisch mit zwei Jungs und einem Mädchen. Die entwickelten sich nach kurzer Zeit zu den besten Einkäufern und luden Stefan und mich später sogar noch zu Bier und Cola ein, garniert wurde das Ganze mit dem Lob:?Finde ich wirklich gut das ihr heute hier wart, denn ihr habt einfach den Rahmen gesprengt!? Da weiß man wieder warum man Comics macht.

    Ich weiß nicht mehr genau wann, aber irgendwann ging nichts mehr bei uns, die Kräfte zu ausgezehrt, die Musik deshalb zu nervenzerrend. Wir packten unseren Kram und schlurften zwischen den Menschenmengen zum Auto und vergaßen dabei völlig uns noch ordentlich von den Artilleristen zu verabschieden (nur Nomi war so geistesanwesend, im wahrsten Sinne des Wortes) - peinlich, peinlich. Von hier aus also noch einmal ?Sorry? an alle Jungs die wir da unverabschiedet zurückgelassen haben, war echt keine Absicht.

    Bei Boris gab?s dann noch Tee und Kekse. Als wir dann im Schlafsack lagen waren alle vor Müdigkeit erst ganz aufgedreht und nach 10 Minuten dann wortwörtlich in den Schlaf gesackt. Stefan erwachte Samstagmorgen als erstes und duschte - kalt, denn die am Freitagnachmittag anwesenden Heimwerker hatten die Wasseranlage nicht reparieren können. War aber ganz praktisch und halb so wild, denn so kam es das wir total fit am Frühstückstisch sassen. Nomi, ihres Zeichens ganz Großstadtkind, hatte instinktiv einen Tengelmann gefunden und Frühstück eingekauft. Wohlgestärkt mußten wir jetzt nur noch den Kulturbeutel vom Comicshop abholen, denn den glaubte Sie dort verloren zu haben. Wir waren gegen neun dort, Öffnungszeit sollte gegen zehn sein und um eins wollten wir in Darmstadt signieren. Würde knapp werden, aber ein Telefonanruf klärte alles auf: Sie hatte den Beutel bereits in Stuttgart vergessen. Und schon ging es auf die Autobahn. Tschüß München, war schön.

    Ich weiß noch wie Stefan, der die gesamte Zeit über fuhr, sagte: ?Echt cool das alle so wach sind, ich dachte es würden alle pennen?. Knapp 20 Minuten später passierte dann genau das. Anyway, pünktlich gegen 13.18 Uhr standen wir dann im Comic Cosmos. Dort hatten sich dann noch Eckart Breitschuh und Eva Dünzinger angemeldet. War leider zu kurzfristig, deshalb konnte ich es hier auf Comicgate nicht mehr ankündigen. Ich hatte erst große Sorgen von wegen Platzmangel (ein Problem das wohl noch häufiger auf uns zukommen wird), das wurde jedoch ganz elegant gelöst. Die kompletten Innenraum Präsentiertische waren jetzt zum signieren da. Naaman Wakim, der Betreiber des Comic Cosmos ist sowas wie mein persönlicher Superheld, denn so viel wie er hat niemand von meinem Comic verkauft. Ich kenne ihn mittlerweile wtaas und wußte deshalb schon vorher das in Darmstadt alles gut wird. So wurden wir auch hier mit selbstgebackenem Kuchen und Käsetäschchen empfangen. Das sind mal Empfänge! Beides wurde dankbar verschlungen, denn eigentlich wäre der Großteil von uns lieber essen gegangen als gleich wieder an den Signiertisch. Lustig war?s dann doch, aber auch hier: schüchterne Comicleser. Oder das Gegenteil: Menschen die einfach keinen Respekt vor den Künstlern haben. Klingt jetzt abwertender als es sich anhört, aber ich finde etwas gut zu Zeichnen ist eine Leistung, das kann nicht jeder und irgendwo hin zu kommen und einfach so ?umsonst? diese Leistung einzufordern, das ist schon etwas arrogant. Vor allem wenn man für 2,50 Euro schon dabei ist und dafür noch einen Comic bekommt.
    Bei uns gibt es die Regel das man etwas kauft und dafür eine Zeichnung bekommt. Ein mehr als fairer Deal, schließlich arbeiten die meisten als Illustratoren und bekommen normalerweise ein vielfaches an Geld für ?nur eine Zeichnung?. Auf der anderen Seite bezahlt ein Comichändler die Comiczeichner fürs kommen und will dadurch mehr Hefte verkaufen, es ist also auch unfair ihm Gegenüber. Na ja, jedenfalls mußten zwei Teenies kurz einmal darauf hingewiesen werden wie das läuft - danach wurde dann auch gleich mehr verkauft. Irgendwann kamen noch Eckart Breitschuh und Lorraine Flack mit ihren Kindern, Lotte und Joe. Eva tauchte ebenfalls auf und so war?s ein richtiges fettes Zwerchfell-Signieren.

    Gegen 17 Uhr gingen wir dann zum Darmstädter Schlosskeller, der in Eckart und Lorraine heimelige Gefühle hervor rief, die kommen nämlich beide aus Darmstadt und waren schon als Teenies dort gewesen. Ging dann auch recht flott alles aufzubauen, irgendwie bekommt man da doch sofort etwas Routine, auch wenn man es bisher nur zweimal gemacht hat. Gegen 18 Uhr versammelte man sich im ?Eichbaumthresen? zum Essen. Igor Bacic, der gerade die deutsche CrossGen serien betreut, war auch dabei. Irgendwoher kommen immer ein paar Extra-Comicleute.

    Der Eichbaumthresen - eine unglaubliche Darmstädter Lokalität in der man Schnitzel serviert bekommt die so groß sind das die Aufnahmefähigkeit des Magens aufs äußerste gefordert wird. Wenn man da nicht mental darauf vorbereitet ist scheitert man. Das funktioniert dort übrigens bei allen Gerichten so. Ich glaube dort wundert sich schon lange niemand mehr das die Salate und Beilagen fast unangetastet zurück kommen. Wenn man sich nicht auf das jeweilige Hauptgericht konzentriert schafft man es nicht. Beilagen sind hier also wirklich nur Beilagen, das Zeug liegt halt bei. Da ich schon das dritte mal dort war, war ich vorbereitet und schaffte fast den ganzen Teller.

    Der Effekt nach so einer Portion ist ungefähr dieser: Das ganze Blut sammelt sich im Magen und man wird fast besinnungslos, auf jeden Fall ist man kurz mal einige Minuten mental weggetreten. In Anbetracht unserer Erschöpfungszustandes war?s fast schon medizinisch bedenklich, aber andererseits MUSS man einmal dort gegessen haben, ganz egal wie es einem gerade geht. Dort ging dann auch meiner Digi-Cam der Saft aus. Ich hatte im Substanz einen Akku verloren und jetzt nicht mehr genug zum wechseln dabei, schaffte es daher gerade noch so das gezeichnete Z-Gemeinschaftsbild zu knipsen und das war?s dann. Nicht unerwähnt soll bleiben, das Naaman am Ende die gesamte Rechnung beglichen hat. Ich hab? mich gar nicht getraut drauf zu schauen, es muß ne ganze Menge gewesen sein, wir waren weitaus mehr Personen als zwei Hände zählen können. Da kann man hoffentlich besser verstehen, warum ich so begeistert bin und was Naaman für ein Prachtkerl ist.

    Im Schlosskeller hatte dann Betreiber Boris einen Sack voll Edding-Marker bereit gestellt und es durfte sich jeder mit seiner Figur irgendwo in der Disco an der Wand verewigen. Ich hab?s erstmal sein gelassen, irgendwie war ich seit dem Schnitzel im Dauertief und stehend k.o. Trotz allem sollte es ja meine Abschiedsparty sein, da ich nächste Woche von Frankfurt am Main nach Berlin ziehe, also hatten sich zahlreiche alte Bekannte angekündigt. Erstmal stand aber Björn Wederhake vor mir, seines Zeichens Comicgate-Redakteur und ganz allgemein ein kluger Kopf den ich bisher nur von E-Mails her kannte. Leider war ich nicht völlig in der Lage halbwegs intelligent zu kommunizieren, da ich an diesem Abend totalen Kräfteverlust hatte, mußte zeitweise draußen sogar in der Kälte rum sitzen, um halbwegs wieder hergestellt zu werden. Dieses mal war unser Gaben Tisch allerdings besser am Publikumsstrom angelehnt und so herrschte immer reger Betrieb am Tisch. Wie im Substanz auch, trauten sich am ehesten Frauen, Frauen + Freund oder Frauen + Freundin(nen) heran. Männer standen entweder weit weg und schauten kritisch oder wurden durch solche Dialoge vergrault:

    Ich:Kann ich dir helfen?
    Er:?Neee.?
    Ich:"Aber ich kann dir kurz den Inhalt erklären.?
    Er: ?Nee, ich interessiere mich nicht für Comics.?
    *schwupps war er weg*

    Das alte Lied, in Deutschland kämpft man sich lieber ohne als mit Hilfe durch die Produktkette. Zwischendurch war ich dann am Zeichentisch, bis dann meine Freunde eintrafen.

    Beim Zeichnen fiel mir auch auf das man es mit dem signieren in Kneipen nicht zu weit treiben darf. Ab einer gewissen Uhrzeit sollte man den Dienst am Kunden einschränken, denn sonst besteht die mögliche Gefahr das Besoffene einfach über den Tisch kotzen oder mal ihr Bier unabsichtlich auskippen. Beides ist nicht passiert bzw. erst als keine Comics mehr auslagen. Jedenfalls merkt man ziemlich deutlich wann die Luft raus ist und man die Besucher alleine der Musik und dem Alkohol überlassen sollte. Sowieso dringt irgendwann Musik die man eigentlich mögen würde nach ein paar Stunden nur noch als Gewummer ins Ohr und man fühlt auf einmal die Strapazen des ganzen Tages in den Knochen. Der Körper braucht dann Schlaf, sehr viel Schlaf. Wir packten also unser Zeug und latschten los, bis fast ans Ende der Welt. So kam?s einem vor. Übernachtet wurde bei Naaman, der denselben Fußabtreter wie Boris besitzt (Simpsons), des weiteren aber über Warmwasser verfügte.

    Sonntag. Nach einem netten Frühstück um die Ecke mit Naaman, seiner Freundin, seinem Kind, Eckart und Lorraine und ihren Kids, Jan, Stefan,Paul und Nomi ging?s dann heim - heim ins Bett, den übrigen Schlaf nachholen.

    Bis nächstes Woche...
    Tourdates gibt?s auf der ZWERCHFELL-Heimseite (da sind demnächst auch Tourbilder)

    posted by Sascha um 12:37 | Permalink


    18.05.2003

    Menschen und Comics

    (Anthropologie)

    Ich denke, genaueres zur Monsters of Comic Tour wird man demnächst auf der Zwerchfell-Seite lesen können, aber hier ein paar kleine Fakten über das possierliche Tierchen namens Nicht-Comicleser, die mir gestern in Darmstadt aufgefallen sind.

    Als Grundvoraussetzung gilt es sich vorzustellen, dass der gemeine Student in seinen Lokalkneipe geht, um dort zu trinken, zu tanzen und zu sehen, was der Abend so bringt. Nur, dass er auf einmal im Vorraum mit Comics und Comiczeichnern konfrontiert wird, was zu drei interessanten Verhaltensmustern führen kann (gut, es gibt noch ein viertes, nämlich dass man diesen wirklich offen gegenübertritt).

    I.) Mädels sind dem Ganzen gegenüber wesentlich offener und haben weniger Berührungsängste in Bezug auf Comics und Comicmacher.

    II.) Bei Kerlen hingegen lassen sich die Berührungsängste erkennen. Einige Male ließ sich folgende Szene verfolgen: Ein Kerl tigert in respektvoller Distanz unsicher vor dem Tisch mit der Auslegeware hin und her... immerhin sind das Comics, sowas wie Micky Maus oder Superman. Und Comics und gesunder Machismo sind schwer vereinbar. Er schaut, ob er beobachtet wird, wird leicht panisch, wenn ihm einer der anwesenden Zeichner (oder gar die anwesende Zeichnerin) fragt, ob man ihm helfen kann, und fällt dann nach ein bis zwei Minuten (mitgestoppt) entweder die Entscheidung, dass es ihm zu riskant ist, beim Blättern in einem Comic gesehen zu werden, oder aber er nähert sich dem Tisch und öffnet eines der ausliegenden Hefte. Mit der gleichen Vorsicht, mit der er eine Dose öffnen würde, die ihm eine Dame namens Pandorra mit dem Rat "Nicht öffnen!" gegeben hätte...

    III.) Und dann gibt es noch, à la der Bahnwerbung, den Durchleser, der auch gerne im Duo auftritt. Einer nimmt sich ein Heft (bevorzugt "Kombat Babes"), blättert es einmal komplett durch, amüsiert sich und zeigt seinem Partner die besten Szenen... und wenn er es durch hat, legt er es zurück und geht. Das Verhalten, mit dem Comicleser Zeitungshändler in den Wahnsinn treiben, lässt sich also auch außerhalb der Szene finden. Beruhigend.

    Das waren natürlich die Ausnahmen, der Großteil der Anwesenden hat die Chance, mal mit Comics in Kontakt zu kommen, hervorragend aufgenommen und genutzt. Aber faszinierend zu beobachten waren die oben genannten schon...

    posted by Björn um 21:01 | Permalink


    12.05.2003

    MONSTERS OF COMICS – News und aktuelle Termine
    (Comic)
    So! Es gibt Neues von der Tour-Organisation.

    - Uli Oesterle und Boris Kiselicki werden als Special guests in München dabei sein.
    - Eckart Breitschuh, Wittek und Isabel Kreitz sind in Hamburg mit dabei.
    - Timo Würz leistet in Leipzig dem Tourtross Gesellschaft.
    - Dann eine Terminänderung: In Frankfurt wird nicht am 28.6. signiert, sondern am 27.6.!

    Und natürlich der Hinweis, dass es am Freitag bereits in München losgeht und samstags in Darmstadt gleich weiter gefeiert wird. Hier nochmal die kompletten Tourdaten, inklusive Partytermin:

    TOURDATEN:

    16. Mai München
    Comic Company (ab 12 Uhr)
    Fraunhoferstr. 21, 80469 München
    Tel/Fax 089 / 201 43 85
    zur COMIC COMPANY-Heimseite

    Special guests: Uli Oesterle und Boris Kiselicki

    Partytermin:
    Substanz (ab 21 Uhr)
    Rupertstr. 28 (U-Bahn Haltestelle: Poccistr Linie U3/U6)
    Tel 089 / 721 274 9
    zur SUBSTANZ-Heimseite

    17. Mai Darmstadt
    Comic Cosmos (ab 13 Uhr)
    Rheinstr. 22 (im Kombinat), 64283 Darmstadt
    Tel 06151 / 29 65 90
    zur COMIC COSMOS-Heimseite

    Partytermin:
    Schlosskeller (ab 22 uhr)
    Hochschulstrasse 1
    64289 Darmstadt
    zur Heimseite vom SCHLOSSKELLER in Darmstadt

    DJs: The Lovemachines

    24. Mai Stuttgart
    Heinzelmännchen's Bücherstube
    Königstr. 20 (Gloriapassage), 70173 Stuttgart
    Tel 0711 / 226 08 15
    zur HEINZELMÄNNCHEN-Heimseite

    Partytermin:
    Tea Room (ab 22 Uhr)
    Theodor Heuss-Str. 4
    70174 Stuttgart
    zur Heimseite vom TEA ROOM

    mit DJ Kaspar

    31. Mai Hamburg
    Comics Total (ab 10 Uhr)
    Grindelallee 92, 20146 Hamburg
    Tel 040 / 45 16 29, Fax 040 / 45 00 04 99

    Special guests: Eckart Breitschuh, Wittek, Isabel Kreitz

    Partytermin am 1.6.:
    Yoko Mono (ab 20 Uhr)
    Marktstr. 41 (Karoviertel )
    20357 Hamburg
    zur Heimseite vom Yoko Mono

    DJ Sir Loungealot

    07. Juni Leipzig
    Comic Combo
    Karl-Liebknecht-Str. 2, 04107 Leipzig
    Tel 0341 / 212 45 20, Fax 0341 / 212 45 21
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    Special guest: Timo Würz

    13. Juni Magdeburg
    Comic Kombinat Magdeburg
    Breiter Weg 213, 39104 Magdeburg
    Tel/Fax.: 0391 / 603538
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    14. Juni Berlin
    Modern Graphics (ab 12 Uhr)
    Oranienstr. 22, 10999 Berlin,
    Tel. 030 / 615 88 10, Fax 030 / 615 88 23
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    Partytermin:
    Monosound
    Sanderstrasse 21
    12047 Berlin
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    mit der Band MEGAKERLS
    DJs: Mellow und Jakpop

    27. Juni (Termin geändert)
    T3 Terminal Entertainment
    Große Eschenheimer Str. 41a, 60313 Frankfurt
    Tel 069 / 28 75 69, Fax 069 / 28 75 84
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    ...und zur ZWERCHFELL-Heimseite (da gibt’s auch Bilder und weitere Texte)

    posted by Sascha um 12:39 | Permalink


    09.05.2003

    Kino ROYALE
    (Film)
    Beim japanischen Regisseur Takashi Miike ist es schwer, den Überblick zu bewahren, hat er doch einen Output von 5 bis 7 Filmen pro Jahr (mehr als so mancher Comiczeichner Hefte zeichnet). Graveyard of Honor ist also definitiv nicht sein neuestes Werk, aber trotzdem noch aktuell genug für eine kurze Betrachtung. Eigentlich ein Remake des als perfekt geltenden Originals aus den 70er Jahren, liegt der Schwerpunkt, anders als die frühere Version, die eher eine ganze Gangster-Familie betrachtete, auf den Schultern eines einzigen Yakuzas. Dieser bringt tatsächlich den viel beschworenen Aufstieg vom Tellerwäscher zum wichtigen Mann in der Organisation hin, verliert aber alles wieder, da der Yakuza-Ehrenkodex das Konzept von Entschuldigung oder Missverständnis schlicht nicht kennt.

    Ishimatsu, so heißt die Hauptfigur, reagiert auf alles mit äußerster Brutalität. Er reflektiert nicht, er handelt, liegt am Ende öfter falsch als richtig - was ihn nicht im geringsten interessiert. Er wirkt wie eine Maschine, geht seinen Weg, kreiert seine eigene Wahrheit, die zur Folge hat, dass Freund und Feind gleichermaßen unter ihm leiden. Der Niedergang zieht sich über zwei Stunden hin, vielleicht etwas lang, andererseits wird die totale Konsequenz seines Handelns dadurch nur noch prägnanter. Für viele Splatter- und Gorefanatiker war der Film eine Enttäuschung, für normale Kinoseher endlich mal wieder ein Miike-Film, der nicht alle zwei Minuten absurde Wendungen nimmt und durch äußerst ekelhaft inszenierte Gewalt abstößt. Ein äußerst stringenter Film dieses Mal, der jedoch aufgrund seiner ständig gleich bleibenden Tonlage sehr zähflüssig wirkt - aufgrund seines künstlerischen Ansatzes macht dies trotzdem völlig Sinn. Stoisch, brutal und deprimierend ist das Ergebnis dieser zweistündigen Talfahrt.

    Eine ganz andere Musik spielt Returner. Der Film wusste durch prägnante Action-Screenshots zu interessieren und entpuppt sich letzten Endes als ein erneuter Versuch, asiatisches Hollywoodkino (made in Japan) zu fabrizieren. Von der Qualität des Filmmaterials und der Ausstattung her gelingt dies sogar, die Story ist dann leider doch zu sehr US-Abklatsch. Returner ist so ziemlich zirkelgenau eine Mischung aus “Terminator” und “E.T.”. Etwas Exotik wird hineingebracht, zumindest dachte man sich das wohl so, weil der Held seine Spaghetti mit Tomatensoße und Al Dente isst anstatt aus einer Schlüssel mit Suppe, Tofu und Nudeln. Crazy! Um noch mehr aussersasiatisches Flair zu vermitteln, hat man sogar amerikanische Menschen verpflichtet. Amateur-Schauspieler kann man diese Gruppe, die da auftaucht, kaum nennen, dermaßen holprig ist ihre Darstellung. Sie tauchen zwar nur eine Minute lang auf, bleiben aber nach dem Film am ehesten haften und das nicht im positiven Sinne.

    Immer wieder positiv verwundern kann dagegen das koreanische Mainstreamkino. Korea liegt derzeit sowieso auf allen Gebieten vorne, was das asiatische Kino betrifft. Von Drama bis Komödie, von Mainstream bis Independent; wenn der Film aus Korea kommt, dann ist er in 90% aller Fälle sehenswert. So auch Blue, ein Film, der im in Korea immer präsenten Militärmilieu spielt. Doch dieses Mal geht es nicht um Nord- und Südkorea, sondern alleine um Freundschaft, Liebe und Dramatik. Wir begleiten eine Dreiecksbeziehung, zwei Männer, eine Frau (natürlich sind beide Männer in sie verliebt, der eine offiziell, der andere inoffiziell), die sich zu Kampftauchern ausbilden lassen. Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Tatsache, daß zwar alle Zutaten eines Mainstream-Langweilers vorhanden waren, man aber trotzdem sofort in die Story gezogen wurde, obwohl mir persönlich z.B. reine Militärstories nicht wirklich zusagen. Die Beziehung der Drei zueinander erlebt natürlich Irrungen und Wirrungen, wie man das auch aus dem US-Kino kennt, jedoch wird alles etwas ruhiger und herzlicher dargeboten, weshalb man auch gerne Anteil nimmt. Und am Ende gibt es sogar noch einen Hammerschluß, welcher einen wirklich, aufgrund der Spannung, fast in die Hose pinkeln lässt. Klasse!

    Eher enttäuschend dagegen ist der neue Johnny To. Der Mann, der mit THE MISSION, A HERO NEVER DIES, THE LONGEST NITE, RUNNING OUT OF TIME und anderen Filmen fast im Alleingang die Lücke wieder wett gemacht hat, die John Woos Weggang in Hongkongs Actionkino hinterlassen hat. Ebendieser Regisseur präsentiert dieses Mal eine Mischung aus quasi allen seinen vorherigen Actionfilmen. Der Name des Filmes lautet P.T.U., was schlicht "Police Tactical Unit" bedeutet. Das ist eine militärisch gekleidete Polizeieinheit, welche immer in großen Gruppen auftritt. Die ganze Handlung spielt während einer Nacht und bietet uns ein brisantes Ränkespiel zwischen verschiedenen Polizei- und Gangsterorganisationen. Aufgrund eines dämlichen Zwischenfalls verliert ein Polizist seine Dienstwaffe, die P.T.U. versucht daraufhin, diese bis zum Morgengrauen wieder aufzutreiben, denn Polizisten halten zusammen, und will vorerst nicht den Verlust der Waffe melden (das hätte zur Folge, dass der betroffene Kollege nicht mehr befördert werden könnte). Quasi jeder in diesem Film ist auf der Suche nach irgend etwas, dröge werden dabei die ruhigen Bildsequenzen von THE MISSION wiederholt, was einen jetzt nun auch nicht mehr vom Hocker reißt, und man wundert sich, was To die ganzen Jahre, an denen er an diesem Film gearbeitet hat, gemacht hat. Der Film ist am Ende dann doch noch ein klein wenig überraschend, hinterlässt aber einen viel zu unausgegorenen Eindruck. Der Humor ist fehl am Platz und kaum witzig, die Actionszenen sind eher aufgesteckt, weder verstörend noch interessant, alles in allem fehlt das Timing und die Eleganz, von den monoton langweiligen Dialogen ganz abgesehen. Leider nach FULLTIME KILLER die zweite verpatzte Rückkehr des einst so hervorragenden Regisseurs. Warten wir auf den nächsten Film.

    Heiliges Knollennasengesicht, Batman, noch ein Zeichenkurs!
    (Comic)
    Dieses Mal ist Carlsen wieder an der Reihe. Nachdem Eidalon und andere in den letzten drei Jahren bereits zahlreiche Zeichenanleitungen (eigentlich ausschließlich im Manga-Bereich angesiedelt) veröffentlicht haben, jetzt mal wieder ein Comic-Lehrbuch für alle Kids die nicht Mangazeichner werden wollen (gibt’s sowas noch?). Kim Schmidt versucht es dieses Mal aufs Neue und präsentiert, den nun schon zweiten von einem deutschsprachigen Künstler angefertigten, Knollennasenzeichenkurs. Schaden kann es nicht, mal rein zu gucken, wenn man mehr über die Grundlagen des Zeichnens wissen will, denn die gelten ja bekanntermaßen für alle Comicstile.

    Nachfolgend der originale Carlsen Comics Pressetext:

    Der Zeichenkurs von Kim befasst sich mit den grundlegenden Elementen, die für das Zeichnen eines Comics wichtig sind. So wird dem Leser zuerst das richtige Handwerkszeug vorgestellt und erklärt. Im nächsten Schritt lernen die Hobbyzeichner die Anatomie einer Comicfigur kennen. Doch das alleine reicht natürlich nicht aus, denn auch Hintergründe und eine Szenerie dürfen nicht fehlen.
    Und so arbeitet sich der Leser langsam aber sicher an seinen ersten eigenen Comic heran. Kim Schmidt illustriert mit zahlreichen Cartoons und Comics die Entstehung eines Comics und gibt dem Leser einen schonungslosen Einblick in den Alltag eines Comiczeichners. Und als Extra-Bonus erwarten den Leser noch viele tolle Interviews mit bekannten deutschen Comiczeichnern, wie z. B. Dirk Schulz oder Flix. Und wer schon mal einen kleinen Vorgeschmack bekommen möchte, der kann sich auf www.kim-cartoon.com bereits den virtuellen Comic Zeichenkurs anschauen.

    posted by Sascha um 20:25 | Permalink


    06.05.2003

    Epidermophytie im Berliner "Brandmann"

    (Ausstellung)

    Vom 12. bis 17. Mai findet im "Brandmann" in Berlin-Mitte (Münzstr. 16) eine Ausstellung der Berliner Underground-Comic-Truppe EPIDERMOPHYTIE statt. Mit dabei sind die Comiczeichner Aha, Mawil, Usi, Rolf Noelte, PR Hartung und Karsten Schreurs bzw. deren neueren und älteren Werke.

    Eröffnung: 12. Mai [Montag] um 20.00 Uhr

    Öffnungszeiten: 13. Mai [Dienstag] bis 17. Mai [Samstag] 16.00 bis 21.00 Uhr

    Finissage: 17. Mai [Samstag] um 21.00 Uhr

    Mehr Infos zu Epidermophytie gibt es auf ihrer Homepage.

    posted by Frauke um 08:19 | Permalink


    05.05.2003

    Michael Vogt hat im Ink-Forum schon vor einiger Zeit einige Fragen dazu gestellt, wie man die Möglichkeiten das Thema Krieg im Comic anzusprechen hier in Deutschland sieht. Zwar ist der Krieg... respektive, sind die Hauptkampfhandlungen im Irak beendet, aber das Thema bleibt auch weiterhin wichtig und diskussionswürdig. Michael spricht hier zwar "deutsche Comiczeichner und -autoren" an, allerdings ist sicherlich jeder willkommen, der etwas sinnvolles zu dem Thema beizutragen hat.

    Desweiteren spricht Michael deutsche Comicschaffende direkt an, die Interesse haben, an einem Comicprojekt über Krieg und die Aspekte eines Krieges teilzunehmen.

    Wer dieses Thema bisher nicht gesehen hat, sollte es sich ruhig einmal durchlesen und sich frei fühlen, etwas beizutragen.

    posted by Björn um 20:40 | Permalink


    03.05.2003

    3. Mai, das heißt in den USA findet heute der zweite "Free Comicbook Day", statt an dem Comicstores, unterstützt von verschiedensten Klein- und Großverlagen [den üblichen verdächtigen wie Marvel, Image und DC, aber auch Oni Press, Avatar und Slave Labor Graphics], mit Gastauftritten von Comicmachern werben und kostenlose Comics unters Volk bringen. Die Idee ist ein Klassiker unter Dealern und Werbeschaffenden, mit einer kostenlose Probe die Leute zur Sucht zu bringen.

    Auch wenn ein solches Konzept in Deutschland, schon alleine wegen der angespannten finanziellen Situation der meisten Verlage, nicht durchzuführen ist, könnte man diesen Tag sicher auch in Deutschland als Ansatz nehmen um erneut die Diskussion darüber zu starten wie man Comics der Öffentlichkeit zugänglicher machen kann und ob es Möglichkeiten gibt solche oder ähnliche Aktionen auch an Menschen zu bringen, die nicht im Comicsektor tätig sind. Den Versuch etwa die (siehe unten) "Monsters of Comic"-Tour oder den "Free Comicbook Day" in der Buchabteilung eines großen Kaufhauses oder einer Bücherei stattfinden zu lassen, so dass die Menschen nicht zu den Comics sondern die Comics zu den Menschen kommen, man die Kundschaft also da abholt wo sie steht...

    Die Auswahl der Hefte verspricht auf jeden Fall die Chance ein breites Publikum verschiedenster Altersklassen anzusprechen. Neben den "Ultimate X-Men" lassen sich da Disney-Hefte, alternatives à la "Milk & Cheese", Krimis und Geschichten von den Stars der Szene wie Ennis, Ellis, Moore und Grant finden. Definitiv ein vorbildlicher Versuch Comics in den USA ein breiteres Publikum zu erschließen. Das Projekt ist ebenso gut zu heißen, wie die Bereitschaft der verschiedenen Verlage zusammen zu arbeiten um den Karren aus dem Dreck zu ziehen...

    posted by Björn um 18:58 | Permalink