Superman IV - Die Welt am Abgrund

Superman IV: The Quest For Peace GB 1987, Regie: Sidney J. Furie, Drehbuch: Christopher Reeve, Lawrence Konner und Mark Rosenthal, Hauptdarsteller: Christopher Reeve (Superman/Clark Kent), Mark Pillow (Nuklear Mann), Mariel Hemingway (Lacy Warfield), Margot Kidder (Lois Lane), Gene Hackman (Lex Luthor), Jon Cryer (Lenny Luthor), Sam Wanamaker (David Warfield), Jackie Cooper (Perry White), Marc McClure (Jimmy Olsen), Damien McLawhorn (Jeremy)

Superman zerstört alle Atomraketen der Welt. Lex Luthor klont daraufhin aus Supermans Haar einen bösen Nuklear Mann der Superman vernichten und Lex somit die Wiederbewaffnung der Erde ermöglichen soll.

Inhalt:
Der Film beginnt mit der Besatzung einer russischen Raumstation, die durch den Zusammenstoß mit einem Satelliten in Turbulenzen gerät. Superman taucht aber auf und kann den beim Zusammenstoß heraus geschleuderten Kosmonauten zur Raumstation zurück und diese wieder auf Kurs bringen. Später ist Clark auf der Kent Farm mit einem Makler verabredet, da er die Farm verkaufen will. Zuvor holt er aus dem Keller der Scheune allerdings noch ein Energiemodul von Krypton, dessen Kraft er allerdings nur einmal einsetzen kann. Inzwischen bricht Lex Luthor mit der Hilfe seines Neffen Lenny aus dem Gefängnis aus und plant nun, sich an Superman zu rächen. Währenddessen bekommt in Metropolis der Daily Planet, zum entsetzen aller Redakteure, einen neuen Inhaber, Mr. Warfield, der aus der Zeitschrift ein Klatschblatt machen will. Seine Tochter Lacy wird damit beauftragt, Perry White als neue Chefredakteurin zu unterstützen und diese findet gleich großes Interesse an Clark. Nach dem Scheitern eines Gipfeltreffen verkündet der Präsident der USA inzwischen weiter aufzurüsten. Lex Luthor klaut derweil mit Lenny ein Haar von Superman aus einem Museum, um aus Supermans DNA ein eigenes Superwesen zu kreieren. Um Clark näher zu kommen beauftragt Lacy ihn damit, zusammen mit ihr eine Reihe über das Nachtleben von Metropolis zu schreiben. Beängstigt durch die politischen Ereignisse schreibt der Junge Jeremy einen Brief an Superman, in dem er ihn bittet, alle Atomwaffen der Erde zu vernichten. Dieser Brief geht (wie alle Post für Superman) an den Daily Planet, wo Lacy entscheidet, daraus eine Titelstory zu machen und fordert Superman auf der Titelseite dazu auf, zu antworten. Superman fliegt also in seine Festung der Einsamkeit und bespricht die Situation mit dem holografischen Ältestenrat von Krypton, die ihm sagen, dass es ihm nicht gestattet ist, in die Geschichte der Erde einzugreifen. Clark ist gedanklich so mit dieser Entscheidung befasst, dass er sogar eine Verabredung mit Lois zur Verleihung des Journalistenpreises vergisst. Als sie dann bei ihm zu Hause auftaucht schubst er sie vom Balkon, fängt sie als Superman auf und fliegt mit ihr durch die Gegend. Zurück auf Clarks Balkon küsst er sie, wodurch sie scheinbar alles vorher geschehene vergisst und dann mit Clark zu der Verleihung geht. Am nächsten Tag besucht Superman Jeremy bei einem Stadtbummel durch Metropolis, zu dem der Daily Planet den Jungen eingeladen hat. Danach hält Superman eine Rede vor dem U.N.-Präsidium und verkündet, alle Atomwaffen der Welt zu vernichten, womit er auch gleich anfängt indem er sämtliche Raketen ausfindigmacht und zusammen in die Sonne schleudert. Lex Luthor plant inzwischen zusammen mit drei der führenden internationalen Waffenhändlern Superman auszuschalten, um mit der Wiederbewaffnung groß zu verdienen. Dazu will Lex, indem er das veränderte genetische Material von Superman an einer Rakete anbringt, die Superman dann in die Sonne schleudern wird, einen Nuklear Mann schaffen, der Superman besiegen kann. Dieser Plan geht tatsächlich auf und kurz darauf trifft Luthor auf den von ihm geschaffenen Nuklear Mann, der es kaum abwarten kann, Superman in die Finger zu kriegen. So ruft Lex Superman, der gerade als Clark und Superman ein logistisch sehr kompliziertes Doppeldate mit Lois und Lacy hat, über eine hohe Frequenz die nur dieser hören kann, zu sich. Es folgt der erste große Kampf zwischen Superman und dem Nuklear Mann, bei dem dieser zunächst einen Tornado verursacht, die Chinesische Mauer zerstört, einen Vulkanausbruch verursacht, eine russische Rakete auslöst und die Freiheitsstatue durch die Gegend schmeißt während Superman fleißig hinter ihm herräumt. Zuletzt gelingt es dem Nuklear Mann dann aber doch, Superman zu besiegen. Als Lois in der Redaktion später mitbekommt, dass dort Supermans Cape aufgetaucht ist und viele diesen für tot halten, macht sie sich auf um Clark, der seit Tagen nicht bei der Arbeit aufgetaucht ist, zu besuchen. Sie findet ihn krank in seiner Wohnung vor und erzählt ihm, wie sehr sie sich um Superman sorgt und ihn liebt. Daraufhin gibt sie Clark Supermans Cape und nachdem sie gegangen ist nutzt dieser die Kraft des kryptonischen Energiemoduls um wieder gesund zu werden. Inzwischen trennt sich Lex von seinen Handelspartnern während der Nuklear Mann es nun auf Lacy abgesehen hat. Doch als er nun versucht sie zu entführen, taucht Superman wieder auf, sperrt ihn in einen Fahrstuhl (da der Nuklear Mann seine Kräfte durch die Sonne erhält, ist er in dem dunklen Fahrstuhl machtlos) und bringt ihn auf den Mond. Doch als auf dem Mond die Sonne aufgeht hat der Nuklear Mann seine Kraft wieder und es gelingt ihm, Superman nach einem Kampf in den Mondboden zu rammen. Daraufhin fliegt er zur Erde und entführt Lacy in den Weltraum, wo Superman allerdings Lacy rettet und den Nuklear Mann in den Kühlturm eines Atomkraftwerks schmeißt. Später gibt er dann eine Pressekonferenz und erklärt, dass es nicht seine Aufgabe ist, für Weltfrieden zu sorgen, sondern das die Menschen sich selbst darum kümmern müssen. Beim Daily Planet kehrt inzwischen auch wieder Ruhe ein, nachdem es Perry White gelingt, seine Zeitung zurückzukaufen. Und zu guter Letzt gelingt es Superman auch noch, Lex Luthor zu fangen und ihn zurück ins Gefängnis zu bringen.

Erwähnenswert:
Als der Film nach ersten Testvorführungen von seiner ursprünglichen 134-minütigen Fassung auf knapp 90 Minuten gekürzt wurde (dabei fiel unter anderem ein zweiter Nuklear Mann unter den Schneidetisch) spielten die Produzenten ("Superman IV" wurde, anders als seine Vorgänger nicht von den Salkinds, sondern von Cannon Films produziert) mit dem Gedanken, die nicht verwendeten Szenen für einen fünften "Superman"-Film zu verwenden. Als man sich nach dem Flop von "Superman IV", auch da Christopher Reeves nicht bereit war, in einem weiteren "Superman"-Film mitzuspielen, jedoch dagegen entschied, wurde das Masterband der längeren Fassung angeblich zerstört.

Kommentar:
Möglicherweise wurde bei dem Film an der falschen Stelle gekürzt. Die ewig langen Kämpfe zwischen Superman und dem Nuklear Mann sind nämlich nicht nur ewig lang, sonder auch ewig langweilig. Nuklear Mann macht was kaputt, Supie macht es wieder heil. Dann kratzen sie sich ein bisschen und dann geht's wieder von vorne los. Immer und immer wieder. Und das bestimmt die Hälfte des Films. Dazu kommen zahlreiche logische Fehler, allen voran wohl, dass Lacy im Weltall nicht einfach erstickt. Auch die Effekte scheinen im Vergleich zu den Vorgängern nachgelassen zu haben. So ist nun bei Supermans Flugszenen oftmals ein weißer Rand um ihn zu sehen, der mir zumindest in den anderen "Superman"-Filmen nicht aufgefallen ist. In anderen Flugszenen ist Superman in sehr merkwürdigen Farbtönen zu sehen und die Miniaturmodelle wurden doch etwas zu langsam abgespielt (Es ist bei Aufnahmen mit Miniaturmodellen üblich, diese langsamer abzuspielen, damit sie echter wirken. In diesem Film wurden sie aber sehr, sehr langsam abgespielt). Dafür wurde Supermans Repertoire aber um einige sehr merkwürdige Superkräfte ergänzt: So kann er mit bloßem Blick die zerstörte Chinesische Mauer wieder aufbauen und Menschen schweben lassen. Außerdem kann er Lois Gedächtnis mit einem Kuss löschen. Und nachdem Superman in den Vorläufern Rat bei den holografischen Darstellungen seines Vaters und dann seiner Mutter (als Marlon Brando im folgenden Film nicht wieder mitgemacht hat) einholte, ist diesmal der Ältestenrat dran. Dafür sind in diesem Film (vermutlich auf Grund des anderen Produzenten-Teams) Gene Hackman als Lex Luthor (der nach den Dreharbeiten zum ersten Film nicht mehr mitmachte, im zweiten nur mit bereits gedrehten Szenen und durch Doubles vertreten war, und im dritten ganz fehlte) und Margot Kidder als Lois Lane (die im vorherigen Film nur sehr kurz mitspielte, da sie sich mit den Produzenten angelegt hatte) wieder mit dabei. Hilft aber auch nicht viel. Denn wo selbst "Superman III" noch wenigsten ansatzweise etwas unterhält (wenn auch eher unfreiwillig) ist dieser Film wirklich mit Abstand der schlechteste und vor allem langweiligste der Reihe. Da hilft auch die plumpe Weltfriedensbotschaft nichts. fs

Bewertung:


Links:
SupermanCinema.net (Übersicht der gekürtzten Szenen, mit Fotos)