Rezensionen

Danger Girl: Trinity

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Cover Danger Girl: TrinityWenn hübsche Frauen in sexy Outfits herumballern, dann liest man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Danger Girl-Comic. Nach dem durchaus passablen Vorgänger Revolver legt dani books gleich die brandneue Miniserie Trinity vor.

Autor Andy Hartnell spielt mit dem Titel nicht nur auf die dreiköpfige Gruppe rund um Abbey Chase und die Schwestern Sydney und Sonya Savage an, sondern setzt seine Geschichte in Form von drei parallel laufenden Handlungssträngen um, die sich erst zum Ende hin kreuzen: Abbey gerät auf Schatzsuche in Ägypten in die Fänge eines falschen Prinzen, woraufhin Deuce (der Leiter der Danger-Girl-Missionen) ihre beiden Kolleginnen zu Rettung schickt. Dumm nur, dass die beiden sich ebenfalls in tödlicher Gefahr befinden und erst mal ihre eigene Haut retten müssen.

Die Story ist nicht unbedingt tiefsinnige Comickost, aber das versucht sie auch gar nicht zu sein. Dafür ist sie allerdings eines: Perfekte Actionkost mit hohem Unterhaltungswert. Lässt man nämlich den zugrundeliegenden Plot mal beiseite, kann man richtig viel Spaß mit dem Band haben. Man ist zwar schnell durch mit dem Lesen, fühlt sich aber bestens unterhalten.

Hartnells Idee mit den drei Handlungssträngen (einer für jede der drei Hauptprotagonistinnen) zeigt sich schnell relativ originell, weil dadurch zusätzlicher Pep in die ohnehin schon flotte Erzählweise kommt und nebenbei die obligatorischen Stärken der Figuren hervorgehoben werden. So sieht man Abbey als Ärchäologin auf dem Pfade eines Indiana Jones, Sydney als femme fatale in Spionagemission in London und Sonya im Dschungel des Kongo als draufgängerische Amazone.

Seite aus Danger Girl: TrinityEin netter Effekt ist übrigens auch der Einsatz von drei verschiedenen Zeichnern, für jeden Part ein anderer, was vor allen Dingen deshalb gut funktioniert, weil keiner der Künstler qualitativ völlig abfällt. Und sie sind zusätzlich auch noch in ihrem Stil völlig klar voneinander abgrenzbar. Danger Girl: Trinity ist also kein zeichnerischer Einheitsbrei, sondern eine gut gemixte Komposition, die auch dann noch funktioniert, wenn sich die Wege der Frauen langsam kreuzen und der Handlungsort an einen gemeinsamen Punkt verlagert wird. Die Bilder von John Royle erinnern dabei stark an die des Serien-Mitschöpfers J. Scott Campbell (der für Trinity immerhin die Cover gezeichnet hat), Harvey Tolibaos Stil lässt sich noch am ehesten mit den weniger gelungenen Arbeiten von Leinil Yu vergleichen und Stephen Molnars Arbeit weckt Assoziationen an Frank Cho.

Insgesamt bleibt sich die Serie treu und sie behält sich den Geist der bisherigen Abenteuer. Für die nahe Zukunft sollen bei dani books dann weitere Miniserien aus dem Danger Girl-Kosmos folgen, u.a. auch das Crossover mit der Armee der Finsternis.

 

Wertung: 7 von 10 Punkten

Hat alles, was man von einem typischen Danger Girl-Comic erwartet + eine gelungene Dreiteilung

 

Danger Girl: Trinity
Dani Books, November 2013
Text: Andy Hartnell
Zeichnungen: John Royle, Harvey Tolibao, Stephen Molnar
Übersetzung: Arne Voigtmann
104 Seiten, farbig, Softcover
Preis: 14 Euro
ISBN: 978-3-944077-37-6
Leseprobe

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Abbildungen: © der dt. Ausgabe: dani books