Kurzrezensionen

Iron Man 1

 So mancher Zuschauer wurde vom Iron Man-Film angefixt. Lag es an der Besetzung mit Robert Downey Jr.? Oder an dem Fetisch der schimmernden, goldroten Super-Rüstung? Ganz egal, der Film kam gut weg, das war klasse Popcorn-Kino! In der Folge schnell mal einen Blick in den Starter der neuen Iron Man-Serie bei Panini geworfen.

Erster Pluspunkt: Man kommt inhaltlich mit. Die Handlung setzt an einem Moment ein, an dem man nicht allzu viel über das Marvel-Universum wissen muss, um sich zurecht zu finden. Der Film als Grundlage genügt. Gegenspieler ist der Sohn von Obadiah – nicht sonderlich einfallsreich – dem es gelungen ist, die Iron-Man-Technologie für Bomben nutzbar zu machen. Menschliche Bomben, wohlgemerkt! Mit Hilfe von Extremisten nuked er sich über den Planeten, mal in Tansania, mal in Taiwan. Sein Ziel: Die Vernichtung von Stark Industries, um Rache für seinen toten Vater zu üben. Dazu gibt’s ein bisschen Geplänkel bei S.H.I.E.L.D., ein bisschen Beziehungs-Talk mit Pepper, insgesamt eine ganz erträgliche Mischung, die es nebenbei schafft, einen flüchtigen Blick auf gewisse Grundregeln moderner asymmetrischer Kriege zu werfen.

Leider endet der Band im freien Fall, nichts ist gelöst, aber mit so einem Cliffhanger hätte man ja eigentlich auch rechnen können. Großer Minuspunkt: Die Zeichnungen. Die Gesichter der Figuren sehen durchweg aus wie leblose, geölte Puppen, Anatomie und Physiognomie funktionieren manchmal mehr schlecht als recht, und die Räume sind mit digitalen Texturen zugekleistert. Insgesamt ist der Band weder ein berauschender Höhenflug noch ein vernichtender Absturz. Geht schnell rein und schnell wieder raus. Aber man kann mit seiner Zeit sicherlich Besseres anfangen…

Iron Man 1
Marvel Deutschland / Panini Comics, Februar 2009
Text: Matt Fraction
Zeichnungen: Salvador Larroca
Preis: 12,95 Euro