Kurzrezensionen

Fables 8: Arabische Nächte (und Tage)

 Fans von Neil Gaimans Sandman könnten empört reagieren, wenn man kritisiert, die Serie sei zu episch, zu lang angelegt und für Neueinsteiger kaum zu überblicken. Zu viele Figuren, eine zu komplexe Handlung! Wer kann da noch folgen?! Die Kritik ist nicht ganz unberechtigt und träfe sicherlich auch für Fables zu. Es scheint jedoch so, als würde sich Autor Bill Willingham Mühe geben, solchen Kritikern entgegen zu kommen und für mehr Kurzweil zu sorgen. Das neue Trade Arabische Nächte (und Tage) macht sich in dieser Hinsicht jedenfalls ganz gut.

Die Fables – Märchenfiguren im New Yorker Exil – haben zwar einen neuen Bürgermeister, sind aber ansonsten im Großen und Ganzen noch so, wie man sie auf den ersten Seiten kennen gelernt hat. Der neue Band enthält zwei Stories, „Arabische Nächte (und Tage)“ und „Die Ballade von Rodney und June“, beide rund, mit klarem Anfang und Ende, mit vielen Verweisen auf den Metaplot, aber noch immer eigenständig und zugleich wunderbar erzählt. Sindbad kommt aus Bagdad zu Besuch, im Gefolge ein Dschinn und ein böser Wesir, was in Fabletown für diplomatischen Ärger sorgt. Die zweite Geschichte spielt hinter der Front, im Feindesland, wo auch Holzpuppen Gefühle haben, jedoch nur sehr begrenzte Mittel, sie auszudrücken. Nicht so schön ist der von Jim Fern stammende Zeichenstrich dieser zweiten Geschichte, wenig plastisch, ohne Schatten und Märchen-Flair. Der verspielte Strich von Mark Buckingham in der ersten Story entschädigt jedoch dafür. Alles in allem: Ein toller Band einer tollen Serie!

Fables 8: Arabische Nächte (und Tage)
Panini, Februar 2009
148 Seiten, farbig, SC
Preis: 16,95 Euro